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Kernkraftwerk Pilippsburg: Grüne im Kreis Germersheim empört – genaueste Aufklärung gefordert

23. April 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Nordbaden, Politik regional
AKW-Philippsburg. Sreenshot Google maps

AKW-Philippsburg.
Sreenshot Google maps

Kreis Germersheim – Auf ihrer Mitgliederversammlung am Mittwoch in Rheinzabern diskutierten Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Germersheim unter anderem die jüngsten Vorfälle im Kernkraftwerk Philippsburg.

Vor Kurzem war bekannt geworden, dass gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsprüfungen nicht sachgerecht und mehrfach verspätet erfolgt sind.
Mehrere Mitglieder äußerten ihre Empörung über das Verhalten des Betreibers des Kernkraftwerks.

Die vorgetäuschten und in Wirklichkeit nicht durchgeführten Sicherheitsprüfungen in Philippsburg bestätigten die schlimmsten Vermutungen über die Sicherheitsstandards in deutschen Kernkraftwerken, so die Grünen.

Die angeblich sichersten Atommeiler der Welt seien auch nicht gefeit gegen menschliches Versagen, heißt es in der Pressemitteilung des Kreisverbands.

Als Nachbar dieses Kernkraftwerks sei man akut bedroht und den Betreibern „regelrecht ausgeliefert.“

Sich darauf zurück zu ziehen, dass die fehlerhaften Prüfungen durch eine Fremdfirma erfolgt seien und sich nur dieser schuldhaften Mitarbeiter zu entledigen, wie ENBW habe verlauten lassen, greife viel zu kurz: „Alle Informationen, die bisher über die Vorfälle an die Öffentlichkeit gelangt sind, legen den Verdacht nahe, dass die entsprechenden Prüfprotokolle vorsätzlich gefälscht worden sind.“

Die Mitgliederversammlung kritisierte außerdem, dass die Atomaufsicht des Bundes angesichts dieser Tatsachen untätig bleibe.

Das Baden-Württembergische Umweltministerium als zuständige Atomaufsicht hatte noch am Tag des Bekanntwerdens der Vorwürfe das Wiederanfahren des Reaktors bis auf Weiteres untersagt hat. Aus Sicht der Kreis-Grünen muss dies vorerst auch so bleiben.

„Bevor EnBW nicht vollständige Transparenz über die Vorgänge hergestellt und nachgewiesen hat, wie die Kontrollmechanismen künftig überprüft werden, darf eine Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks nicht erfolgen“, so der einhellige Tenor der Mitgliederversammlung.

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