Kandel: Neue Feuerwehreinsatzzentrale in Betrieb genommen

24. Mai 2021 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Bürgermeister Volker Poß bei seiner Einweihungsrede.
Fotos: FW Kandel/Schäfer

Kandel – Wenn die Feuerwehr gebraucht wird, muss es schnell gehen. Notrufe über die 112 laufen in der nächstgelegenen integrierten Leitstelle auf. Der Disponent erfasst die Daten und alarmiert parallel dazu die zuständige Feuerwehr.

Wenn eine Feuerwehr in der Verbandgemeinde Kandel alarmiert wird, wird automatisch die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) in der Feuerwehr Kandel besetzt. Die geschulten Feuerwehrangehörigen haben von dort Zugriff auf die erfassten Einsatzdaten und lotsen über Funk die Einsatzkräfte zum Ziel. Als rückwärtige Führungsunterstützungseinrichtung sind sie für den Einsatzleiter jederzeit erreichbar und disponieren den Einsatz. Zu den vielseitigen Aufgaben gehören unter anderem die Dokumentation des Einsatzes, Informationsbeschaffung für den Einsatzleiter und gegebenenfalls die Nachalarmierung weiterer Einsatzkräfte.

Die bisherige FEZ ist nach 30 Jahren mittlerweile in die Jahre gekommen und wurde zuletzt dem Aufgabenspektrum nicht mehr gerecht. Um effizient arbeiten zu können, braucht es einen Haupt- und einen Nebenarbeitsplatz. Die beengten Platzverhältnisse machten dies nicht möglich. Ein Glasvorbau mit verglaster Dachschräge verursachte eine zusätzliche Wärmebelastung in den Sommermonaten. Der Arbeitsplatz bot zuletzt nicht mehr genügend Platz für die technischen Geräte, wie die Digitalfunkgeräte und den Alarmgeber.

Lagebesprechungen auf dem Flur

Mit dem Umbau wurde man den Anforderungen einer zeitgemäßen FEZ gerecht. Die ergonomischen Arbeitsplätze sind so gestaltet, dass sämtliche Geräte in greifbarer Nähe sind. Über eine Monitorwand können Informationen angemessen dargestellt werden. Ein zusätzlicher Bereich ermöglicht die Lagedarstellung an einer Magnetwand sowie die für Lagebesprechungen und Koordination bei Großschadenslagen, wie Unwetter oder Personensuchen. Bei diesen Einsätzen musste bislang wegen der beengten Platzverhältnisse immer wieder auf den Flur ausgewichen werden.

Im ersten Bauabschnitt wurde von Mai 2020 bis Juli 2020 in Eigenleistung zunächst der Umzug der FEZ in die Räumlichkeiten der alten Atemschutzwerkstatt durchgeführt. Es erfolgte ein Rückbau der angrenzenden Toilettenanlage und Umbau zum neuen Server-/Technikraum mit Umzug der EDV-, Funk- und Gebäudetechnik.

Von Juli.2020 bis März 2021 erfolgte dann im 2. Bauabschnitt der Abbruch der Zwischenwand zwischen FEZ und altem Serverraum, um die erforderliche Raumgröße für das Mobiliar zu schaffen. Der Glaserker wurde durch einen Vorbau in Massivbauweise ersetzt. Die eingesetzten Fenster bieten nun die Möglichkeit einer adäquaten Verschattung. Der bauliche Brandschutz wurde auf den Stand der Technik gebracht. Der Estrich mit Fußbodenheizung, sowie der Fliesenbelag wurde erneuert. Die Wände erhielten eine Glasfasertapete. Es wurde eine Akustikdecke mit LED-Beleuchtung eingebaut. Die Elektroinstallation und Datentechnik wurde in diesem Zuge ebenfalls erneuert.

Nach der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts erfolgte der Einbau der zwei Einsatzleittische, der Monitorwand und der Möblierung. Der Hauptarbeitsplatz ist ausgestattet mit einem höhenverstellbaren Tisch, PC, 4 Monitoren, individuelle Arbeitsplatzbeleuchtung, Panel für Gebäudetechnik, Lautsprecher, Pultaufsatz mit Telefon, Funk-Sprechterminal, POCSAG-Alarmgeber. Der Nebenarbeitsplatz ist ausgestattet mit einem höhenverstellbaren Tisch, PC, 3 Monitoren, individuelle Arbeitsplatzbeleuchtung, Pultaufsatz mit Telefon, Funk-Sprechterminal. Die Stromversorgung der FEZ ist über eine USV und einem Notstromaggregat abgesichert.

Ein Präsent vom Bürgermeister bekam Thomas Petillon für seinen Einsatz.

Die offizielle Inbetriebnahme der neuen FEZ erfolgt am 21.Mai 2021. Architekt Rüdiger Günther aus Kandel begleitete die Baumaßnahmen. Die Koordination und die Planung der technischen Ausstattung/Einrichtung erfolgte durch den Fachbereich 2 der Verbandsgemeindeverwaltung Kandel mit tatkräftiger Unterstützung durch die Feuerwehr Kandel, insbesondere Thomas Petillon.

Durch die Eigenleistung der Feuerwehr im Bereich der Netzwerktechnik, der technischen Ausstattung der Funktische inklusive Software konnte ein ordentlicher Betrag eingespart werden. Die voraussichtlichen Gesamtkosten betragen ca. 335.000 Euro brutto, ca. 50.000 Euro günstiger als der Kostenanschlag.

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