Kabinett bringt Verbot von Plastiktüten auf den Weg

6. November 2019 | Kategorie: Nachrichten, Politik regional

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Die Bundesregierung hat ein Verbot von Plastiktüten auf den Weg gebracht. Das Bundeskabinett folgte am Mittwoch einem Vorschlag von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und beschloss einen entsprechenden Gesetzentwurf.

Dieser sieht vor, dass Plastiktüten mit einer Wandstärke unter 50 Mikrometer künftig verboten werden. Dabei handelt es sich um die typischen Tüten, die man beim Einkaufen in Geschäften bekommen kann. Ausnahmen soll es für sogenannte Hemdchenbeutel geben. Dabei handelt es sich um sehr dünne Plastiktüten beispielsweise für Obst und Gemüse. Deren Verbot würde derzeit „eher zu mehr als zu weniger“ Verpackungsabfällen führen, hieß es vom Umweltministerium.

„Plastiktüten sind der Inbegriff der Ressourcenverschwendung: Sie werden aus Rohöl hergestellt und oft nur wenige Minuten genutzt“, ließ sich Schulze zitieren. „Häufig landen sie in der Umwelt, wo sie über viele Jahrzehnte verbleiben und jede Menge Schäden anrichten können.“ Dabei gehe es auch ohne die Plastiktüte beim Einkauf. Immer mehr Menschen gewöhnten sich daran, Mehrwegbeutel dabei zu haben. „Momentan liegt der Verbrauch in Deutschland etwa bei 20 Einweg-Plastiktüten pro Kopf und Jahr. Mit einem Verbot kommen wir jetzt auf Null“, so die SPD-Politikerin weiter.

Ein Verstoß gegen das Verbot soll nach dem Gesetzentwurf als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro geahndet werden. Das Verbot soll sechs Monate nach Verkündung des Gesetzes in Kraft treten. (dts Nachrichtenagentur)

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4 Kommentare auf "Kabinett bringt Verbot von Plastiktüten auf den Weg"

  1. Plastiksammler sagt:

    „Häufig landen sie in der Umwelt, wo sie über viele Jahrzehnte verbleiben und jede Menge Schäden anrichten können.“ Da muss ich in aller deutlich massiv widersprechen. Wir sind Weltmeister im Müll trennen. Hier bei uns landen keine Plastiktüten häufig in der Umwelt, das stimmt einfach nicht. Was da landet sind unzählige Plastikbecher und Verpackungen unserer Fast-Food-Ketten, die von ungezogenen Bengels aus dem fahrenden Autos am liebsten bei Kurvenabfahrten ausgeworden werden. Die Ausgabe solcher Verpackungen gehört mindestens genauso verboten! Diejenigen die schnellen Hunger haben sollen gefälligst mal ein paar Minuten auf Ihrem A…. sitzen bleiben und kultiviert essen. Ich bin auch für die spürbare Reduzierung von Plastikmüll, man kann aber auch das Kind mit dem Bad ausschütten.

  2. Zinsverbot sagt:

    Fast hätte ich’s vergessen. Wir haben ja schon ein Verbot was hervorragend funktioniert.
    Es ist das Verbot des Sparzinses und da sind wir bei Null und haben alle Problem gelöst – juchuu.
    Jeder der was auf der Seite hat wird mit der Inflationsrate gleichfalls enteignet wird. Das macht Laune für die Zukunft, eine „loose lost“ Situation … yuppie Daumen hoch (kriegen wir dann noch erzählt).

  3. Frau Holle sagt:

    @ Plastiksammler,

    ich stimme dir da voll zu. Allerdings bin ich mir da nicht mehr soo sicher, dass in D alles ordentlich getrennt und recycelt wird. Großteil unseres (Plastik)Mülls wird nach Indien verschifft und dort wohl u.a. verbrannt oder ins Meer geschüttet. In Indien gibt es nicht so harte Umweltauflagen wie hierzulande.
    Da sollte die Politik handeln und einen Riegel vorschieben und nicht in D Plastiktüten – ich rede jetzt von Einkaufstüten, die man noch ganz lange weiterverwenden kann – verbieten. Zumal: Plastiktüten verbieten, aber fast alles an Obst und Gemüse in Plastik verpackt in den Supermarkt bringen, genau mein Humor.

  4. Markus sagt:

    Weltweit ein Tropfen auf den heißen Stein. Man schaue sich mal das Müllproblem vom Libanon an. Oder den Plastik Müll an den Stränden am Roten Meer.
    Aber gut, ein Anfang ist gemacht.