Freitag, 26. April 2024

Herrenlose Katzen in Not: VIER PFOTEN gibt Tipps, wie man Streunerkatzen helfen kann

13. Oktober 2020 | Kategorie: Ratgeber, Sonstiges

Foto: © VIER PFOTEN

Hamburg. Streunerkatzen fristen ein trauriges Dasein. Viele Tiere sind krank, unterernährt und von Parasiten verseucht. Sarah Ross, Heimtierexpertin bei VIER PFOTEN, gibt Tipps, woran man die herrenlosen Katzen erkennt und wie man ihnen helfen kann.

„Manchmal ist es schwer zu erkennen, ob eine Katze, die draußen herumläuft, Hilfe braucht oder nur einen Ausflug macht. Bevor man handelt, sollte man das Tier ein wenig beobachten. Viele Streunerkatzen sehen ungepflegt aus, sie haben schmutziges Fell, verklebte Augen, sind mager und oft scheu“, erklärt Sarah Ross.
Erst wenn man sich sicher ist, dass die Katze keinen Besitzer hat, kann man erste Schritte tun, um dem Tier zu helfen.

Streunerkatzen im Tierheim melden

Wer eine Streunerkatze findet, darf sie nicht einfach behalten und mit nach Hause nehmen. Finder müssen das Tier beim nächsten Tierheim melden. Ist die Katze zahm genug, kann man sie in einer Transportbox dorthin bringen.

Die Fundkatze wird dann im Tierheim aufgenommen und versorgt. Wenn sich kein Besitzer meldet, wird die Katze zur Adoption freigegeben. Ist das Tier sehr scheu, reicht es, den Aufenthaltsort zu melden. Sobald alle notwendigen Daten erfasst sind, können weitere Schritte, wie das Einfangen und die medizinische Behandlung des Tieres von erfahrenen Helfern, koordiniert werden.

Kastrationen verhindern Leid

„Auch wenn das Melden ein bisschen Arbeit macht, ist die Hilfe nicht nur für die eine gefundene Streunerkatze relevant“, sagt Heimtierexpertin Ross. Gemeldete Streunertiere werden nach Möglichkeit gefangen, untersucht und kastriert.

Die Kastration von Streunerkatzen hat Auswirkungen auf die gesamte Streunerkatzenpopulation. Katzen sind bereits mit vier bis fünf Monaten geschlechtsreif. Eine Katze kann pro Jahr zwei Würfe mit mindestens drei Kätzchen großziehen, die wiederum nach einem halben Jahr selbst für Nachwuchs sorgen. So kann die Zahl der Nachkommen von nur einem Katzenpärchen binnen fünf Jahren auf mehr als 12.000 Tiere ansteigen.

„Kastrationen von Streunertieren verhindern viel Leid. „Weibchen werden nicht mehr trächtig und müssen sich nicht mehr um Junge kümmern, Kater geraten in weniger Revierkämpfe. Insgesamt bleibt kastrierten Tieren so mehr Kraft und Energie für das harte Leben auf der Straße“, sagt die VIER PFOTEN Expertin.
 
Futterstellen für Streuner

Wenn die Katze zu menschenscheu ist, wird sie in der Regel nach der tierärztlichen Behandlung wieder freigelassen. Wer sich trotzdem weiterhin um das Tier kümmern möchte, kann eine Futterstelle aufstellen. „Eine Futterstelle und Wasser sind für Streunerkatzen eine immense Lebenserleichterung, gerade in der kalten Jahreszeit. Gut genährte Tiere werden weniger krank.

Aber die Katzen stellen sich schnell auf eine regelmäßige Nahrungsquelle ein. Wer sich entschließt, Streuner zu füttern, sollte dies dauerhaft tun. Überlegen Sie gut, ob Sie dazu die nötige Zeit und das nötige Geld haben, bevor Sie beginnen, eine Streunerkatze zu füttern“, so Ross.

Wer den Tieren zusätzlichen Schutz bieten möchte, kann eine winterfeste Katzenhütte aufstellen. Diese kann sehr einfach gestaltet sein, wie eine Styroporbox mit einem Eingangsloch und vielleicht etwas Stroh im Innenraum.

Weitere Infos gibt es hier(© VIER PFOTEN)

 

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