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Grüne: Klein und Bernhardt für den Wahlkreis 50 aufgestellt

9. Dezember 2015 | Kategorie: Leute-Regional, Politik regional
Links: Dörte Bernhardt, rechts Andrea Klein. Foto: red

Andrea Klein (rechts) ist Direktkandidatin, Ersatzdelegierte wurde Dörte Bernhardt.
Foto: red

Südpfalz. Bei der Wahlversammlung des Wahlkreis 50 von Bündnis 90 / Die Grünen wurde am 2. Dezember Andrea Klein aus Edenkoben für den Wahlkreis 50 als Direktkandidatin gewählt. Ersatzdelegierte wurde Dörte Bernhardt, ebenfalls aus Edenkoben.

Der Wahlkreis 50 umfasst die Stadt Landau, die Verbandsgemeinden Edenkoben, Maikammer und die Verbandsgemeinde Lingenfeld aus dem Kreis Germersheim.

Ruth Ratter als Mitglied des Landtags für Bündnis 90 / Die Grünen und bildungs- und kulturpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion/ Rheinland-Pfalz führte zügig durch die Wahlhandlung.

Ihre politischen Schwerpunkte sieht Andrea Klein in der Energiewende, beim Verkehr und in der Flüchtlingspolitik. Seit 1999 sitzt sie für die Grüne Bürgerliste im Stadtrat Edenkoben, seit 2004 vertritt sie Bündnis90/Die Grünen mit ihrer Fraktion im Kreistag Südliche Weinstraße.
Die 56-jährige Architektin lebt sein 1987 in Edenkoben, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Die Energiewende bestehe für sie aus den Faktoren Regenerative Energien, Nachhaltigkeit und Energieeinsparung. So müsse der Anteil sowohl der Photovoltaik- als auch der Windkraftanlagen im Kreis weiter ausgebaut werden. Gleichzeitig kritisierte sie das „Nein“ zur Aufstellung von Windrädern auf dem Taubensuhl.

Auch Fracking und weiteres Erschließen von Ölquellen, einhergehend mit dem Bau neuer Ölpumpen der „Pferdeköpfe“ lehne sie ab.

Im sozialen Wohnungsbau müsse auf hohe Dämmstandards geachtet werden. Nur so könne insbesondere für die sozial schwachen Menschen Heizkosten gering gehalten werden.
Sie begrüße die Bestrebungen der Landauer Grünen, mehr innerstädtischen Wohnraum zu schaffen anstatt auf Neubaugebiete zu setzen.

Hierzu zähle auch der Abriss der SüWeGa-Halle und die Bebauung mit einem Mix aus Studenten- und Sozialwohnungen. Der neue Gebäudekomplex entstünde aber an einer prägnanten Stelle und müsse sich zwischen Parkplatz, Schule und Wohnbebauung sensibel einfügen, so Klein.

Auch das Bauen im Außenbereich sehe sie kritisch, da meistens Hallen entstünden, die sich nicht ins Landschaftsbild einfügen.

Beim Thema Verkehr setze sie auf den Ausbau und die Förderung des Schienenverkehrs und des Fahrradverkehrs. Dieser könne den innerstädtischen Verkehr entlasten, was die CO2-Emmissionen für Landau verringere.

Der starke Verkehr auf der B10 würde durch die zahlreichen LKWs verursacht, daher wolle sie sich weiter für ein Transit-Verbot aussprechen. Die beiden Ampelanlagen in Landau-Nord sind ein Nadelöhr auf die B10 und in die Stadt Landau, wo sie sich einen Umbau in Kreiseln vorstellen könnte.
Gleichzeitig kritisierte sie den Kreisel in Landau-Mitte und dessen Überdimensionierung bei gleichzeitiger verwirrender Verkehrsführung.

Zu ihrem Ziel zähle auch der Ausbau des ÖPNV, die Elektifizierung der Strecke Landau-Wörth und die Zweigleisigkeit der Queichtalstrecke, wobei die Ängste der Bevölkerung in Hinblick auf Lärm sehr ernst genommen werden müssten. „Jeder der mit der Bahn fährt, ist ein Auto weniger auf der Straße“, so Andrea Klein.

Sie möchte sich aber vor allen Dingen auch für die Studenten in Landau einsetzen. Die Studienangebote müssen so verbessert werden, dass ein Studium innerhalb der Regelstudienzeit auch vollendet werden kann. Hierzu gehören sowohl mehr Seminarräume oder Hörsäle, aber auch eine größere Zahl an Lehrbeauftragten und Professoren bei besserer Finanzaustattung der Hochschulen.

Auch ist es ihr ein Anliegen die Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen. Während es in Landau keine Wohnungen mehr gäbe, sei auf den Dörfern noch genügend Wohnraum zu finden, weiß sie aus Gesprächen im Kreis.

Als B-Kandidatin stellte sich Dörte Bernhardt aus Edenkoben vor. Ihren Schwerpunkt definierte sie in der Flüchtlingspolitik und dem Klimaschutz. Die Chemie-Ingenieurin und Mutter eines Sohnes möchte die Willkommenskultur im Kreis fördern, aber sich auch für ambitionierte Klimaschutzziele einsetzen. Um die Delegierten an die notwendige Zeitenwende zu erinnern, war sie zum Auftakt der Klimaschutzkonferenz extra nach Paris gereist, und hatte an der Menschenkette teilgenommen.

Bei der geheimen Wahl wurde Andrea Klein mit großer Mehrheit als Direktkandidatin für den Wahlkreis 50 gewählt. Sie nahm die Wahl dankend an und möchte mit den Landauern in den nächsten 5 Jahren eine „gute, grüne Politik machen“.

Anschließend wurde Dörte Bernhardt als Ersatzkandidat nominiert.

Ruth Ratter erläuterte im Anschluss ausführlich die Flüchtlings- und die Bildungspolitik des Landes. (red)

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