Donnerstag, 18. April 2024

Grubenunglück in Soma: Gewerkschaft ruft zu Massenstreik auf: „Größter Massenmord am Arbeitsplatz“

15. Mai 2014 | Kategorie: Nachrichten, Weltgeschehen

Türkischer Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan: Nicht die richtigen Worte gefunden.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Ankara – Einheiten der türkischen Polizei gehen in der Hauptstadt Ankara mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Demonstranten vor, die Gewerkschaft ruft zum Streik auf.

Die Proteste richten sich gegen die Betreiber der Kohlemine, in der gestern bei einer Explosion mehr als 270 Bergleute ums Leben kamen. Etwa die gleiche Zahl werde noch unter Tage vermisst.

Gewerkschaftsvertreter sprachen von „Massenmord“ in der Zeche. Die Opposition im türkischen Parlament soll erst vor zwei Wochen eine Untersuchung der Sicherheitsvorkehrungen in den Minen um die Stadt Soma gefordert haben.  Demonstranten forderten den Rücktritt von Ministerpräsident Erdogan.

Die größte türkische Gewerkschaftsbund Türk-Is, in dem 35 Einzelgewerkschaften und insgesamt rund 240.000 Menschen organisiert sind, hat für Donnerstag zu einem Massenstreik aufgerufen. Die Gewerkschaft sprach im Zusammenhang mit dem Grubenunglück nochmals vom größten „Mord am Arbeitsplatz“ in der Geschichte der Türkei.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte dem türkischen Ministerpräsidenten in einem Kondolenztelegramm deutsche Hilfe angeboten. „Deutschland steht in diesen schweren Stunden eng an der Seite Ihres Landes und ist gern zur Hilfe bereit“, heißt es in dem Schreiben der Kanzlerin.

Merkel habe die Nachrichten von dem schweren Grubenunglück in der West-Türkei „mit Erschütterung“ verfolgt. „Ich möchte Ihnen und Ihren Landsleuten mein tief empfundenes Mitgefühl ausdrücken. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer“, so Merkel in dem Telegramm an Erdogan weiter.   (red/dts Nachrichtenagentur)

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