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Germersheim: Ritter, Henker, Badehaus, Tavernen: Die „Speermaechtigen“ richten spektakuläres „Markttreyben“ aus

13. Juni 2014 | Kategorie: Allgemein, Regional

Ein Teil der Speermaechtigen in mittelalterlicher Gewandung beim regelmäßigen Vereinstreffen.
Fotos: pfalz-Express.de/Licht

Germersheim – Der 2012 gegründete Germersheimer Verein „Die Speermaechtigen e. V.“ richtet vom 19. bis 22. Juni einen großen Mittelaltermarkt in der malerischen Kulisse der Festungsanlage Fronte Beckers und Unipark aus. Über 400 Mitwirkende sind an dem Spektakel beteiligt.

Die Schirmherrschaft dieser Veranstaltung übernimmt Bürgermeister Marcus Schaile, der die Aktivitäten und das große Engagement des Vereins sehr begrüßt. Die feierliche Eröffnung des Markts erfolgt mit einem Habsburg-Schauspiel.

Es ist das erste Event, das die Speermaechtigen selbst ausrichten, nachdem sie in den vergangenen zwei Jahren an zahlreichen Mittelaltermärkten teilgenommen hatten.

Ursprünglich war lediglich ein kleinerer Markt am Festungsgraben geplant. In der „Szene“ sprach sich das allerdings schnell herum – immer mehr andere Vereine meldeten sich, die daran teilnehmen wollten. Zwischenzeitlich sind 20 Lagergruppen angemeldet.

Dorfmeisterin Runa Fridran, mit bürgerlichem Namen Claudia Michaelis.

„So groß war es ursprünglich nicht geplant“, berichtet Claudia Michaelis, die in ihrer Gruppe Runa Friedran heißt und die für die Organisation der Veranstaltungen zuständig ist. „Aber das Mittelalter liegt voll im Trend. Wir freuen uns natürlich darüber, dass so viele mitmachen.“

Der Verein hat zwischenzeitlich 45 Mitglieder und wächst weiter. Die Menschen, die dieses Hobby pflegen, kommen aus allen Bereichen und genießen das archaische Gefühl einer ursprünglicheren Lebensweise.

Bei ihren Treffen leben sie in Zelten, kochen in großen Kesseln über offenem Feuer, essen in der Gemeinschaft. Alles wird im Lager erledigt, man versucht möglichst, Gegenstände aus dem Technikzeitalter fern zu halten. „Wir alle leben dabei ein wenig in dieser Zeit“, sagt Claudia Michaelis.

Es ist ein bunter Haufen, der sich da zusammenfindet: Vom Ritter bis zum Bauern, vom Wikinger bis zum Kelten ist alles dabei. Wer man sein möchte, ist jedem selbst überlassen, die Namen suchen sich die Mitglieder selbst aus.

Auch schlechtes Wetter schreckt die Mittelalter-Fans nicht. „Wir ziehen uns wärmer an und schmiegen uns ums Feuer“, erzählt die Dorfmeisterin. „Das kann wirklich sehr idyllisch und heimelig sein.“

Planungsbesprechung der Mitglieder

Über ein Jahr haben die Vorbereitungen für das erste „Germares“ gedauert. Hilfreiche Unterstützung erfuhren die Speermaechtigen von anderen „lagererfahrenen“ Gruppen, von der Stadt und der Universität Germersheim. Geplant ist vom Verein, das Mittelalterliche „Markttreyben“ im Zweijahresrhytmus stattfinden zu lassen. Der Mittelaltermarkt wechselt sich somit mit dem Festungsfest ab.

Im Vordergrund bei „Germares“ steht allerdings nicht allein die Unterhaltung, sondern auch soziales Engagement: Ein Teil der Einnahmen wird gespendet an das Kinderhospiz Sterntaler, den Kinderschutzbund Germersheim, Die Germersheimer Tafel e. V. und die Organisation Terra Mater in Lustadt.

Information:

Das mittelalterliche Spektakel findet im Wehrgraben der „Fronte Beckers“ auf drei Ebenen statt.

Ein schönes Angebot gibt es auch für Kinder, wie ein Wikingerschiff zum Entern, Wasserspielmobil, Kinderritterkämpfe, Gaukler, Stelzenläufer, Mäuseroulette, Schafe, Ziegen und Pferde Märchen- und Geschichtenerzähler, Spiele, Basteln mit Ton , Springseildrehen, Schmuck selbst gestalten, Edelsteine sieben, Bogenbau, Kinderschmiede und sonstigen Handwerken.

Verlockende kulinarische Angebote, wie Wildschweinbratwurst, Fleischspieße, Fischspezialitäten, Crêpes, bis hin zu vegetarischen Gerichten erfreuen den Gaumen. Dazu stehen vier Tavernen mit hausgebrautem Bier, Metbier, Beerenweine, Met (Honigwein), diversen Schnäpse und alkoholfreien Getränken bereit, um den Durst zu stillen.

In einer Taverne befindet sich das Badehaus, das zum Ausspannen und zur Waschung des Volkes zur Verfügung steht. Orientalische Teespezialitäten, eine historische Kaffeetaverne, eine Mandelbrennerei, Zuckerwatte, Quarkbällchen, Baumstriezel und Eis dürfen dabei nicht fehlen.

Des weiteren bieten über 60 Händler und Handwerker ihre Waren feil. Der Besucher findet eine große Auswahl an mittelalterlicher Kunst und Handwerk. Seifensieden, Bogenbauer, Töpfer, Schmieden, Gewandschneider, Lederer, Imkerei, Holzspielzeug, Felle, Lagerbedarf, Rüstzeug, Beerenweine, Brot, Käse, Wurstspezialitäten, Gelees, Schmuck, Edelsteine uvm.

Dazu gibt es Feuershows, Bogenturniere, Musik mit Triskilian und Halitus Exprementes sowie der Keltenstimme, Künstler und Wahrsager, Bauchtanz, Nachtumzug mit Pferden, Schauspiel und Sommersonnwendfeuer mit Zeremonie. Kampfdarbietungen mit Schwertern zu Pferde und einen täglichen Lagerumzug.

Edle Ritter und Krieger lagern in der Festung und zeigen einen Einblick in das mittelalterliche Lagerleben. Festungsführungen mit den Bauersfrauen bieten den Besuchern einen Einblick in die Geschichte Germersheims.

Friedrich Emich Graf von Leiningen begleitet den Markt mit Greifvögeln – hautnahe Präsentation der Tiere wird geboten.

Und wer sich gerne fürchtet, kann durch den Gruselgang zum  Henker mit Folterkabinett gehen.

Öffnungszeiten:

Donnerstag:  12 – 23 Uhr

Freitag:  17 – 24 Uhr

Samstag:  13 – 24 Uhr

Sonntag:  11 – 20 Uhr

Wegezoll:

Erwachsene: 6 €

Dauerkarte Erwachsene: 18 €

Ermäßigter Eintritt: 4 €

Dauerkarte Ermäßigt: 12 € (Gewandete, Kinder über Schwermaß bis 16 Jahre, Schwerbehinderte über 50 % mit Ausweis)

Familienkarte: 15 €

Dauerkarte: 45 € (Eltern oder Alleinerziehende und maximal drei in ihrem Haushalt lebende Kindern unter 16 Jahren)

Kinder unter Schwertmaß 1,30 m :  frei

Mehr über den Verein:

www.die-speermaechtigen.de

Ein Schwarzer Ritter – aber kinderfreundlich wie die gesamte Veranstaltung.

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