Germersheim – Seit dem Abzug der Bundeswehr aus der Innenstadt steht die Stengelkaserne leer. Das Gelände soll einer neuen städtebaulichen Entwicklung zugeführt werden.
Dabei ist vorgesehen, die historische Bausubstanz der früheren Stengelkaserne zu erhalten und für Wohnzwecke zu nutzen (Pfalz-Express berichtete)
Im Zuge des Bebauungsplanverfahrens hatte die Landesarchäologie westlichen Bereich Sondierungen durchgeführt, die einen erstaunlichen Fund zu Tage gefördert haben. Im unterirdischen Queichverlauf sind die Archäologen auf einen Teil der ehemaligen Festungsanlage gestoßen.
Bei dem nun teilweise freigelegten Bauwerk handelte es sich um das sogenannte Queichsperrwerk, Teile rundbogiger Kasematten sowie den historisch verdolten Queichkanal.
Das Bauwerk befand sich zum Großteil unterhalb des Befestigungswalls der ehemaligen Festungsanlage und verhinderte im Verteidigungsfall den ungehinderten Zugang von feindlichen Truppen über die Queich in die ehemalige Festung. Nach Aussage der Landesarchäologie ist der Fund in dieser Ausführung deutschlandweit einzigartig.
Der Fund muss nun im laufende Bebauungsplanverfahren entsprechend berücksichtigt werden, indem der Korridor komplett von Bebauung freigehalten werden soll.
Der Erhalt dieser Festungsbauwerke ist zwingende Vorgabe der Landesarchäologie. Die ursprünglich geplante komplette Freilegung der Queich in diesem Bereich wird jedoch dadurch nicht mehr möglich sein, teile Bürgermeister Marcus Schaile mit. (red)
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