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Gebhart fordert Radweg für Zweite Rheinbrücke: „Am besten Radschnellweg“

18. Juli 2019 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Politik regional

Foto: Pfalz-Express

Südpfalz/Kreis Germersheim – Die Forderung besteht schon lange und wird oft wiederholt: Eine zweite Rheinbrücke muss her. Das Infrastrukturprojekt indes ist zäh wie alter Kaugummi und beschäftigt seit Jahren Politik, Naturschutzverbände und vor allen Dingen Berufspendler, die die Leidtragenden sind.

Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart (CDU) fordert, unbedingt einen Radweg mit einzuplanen. „Wir brauchen eine Zweite Rheinbrücke zwischen Wörth und Karlsruhe mit Radweg. Dies ist für mich völlig klar“, so Gebhart, der sich seit langem dafür ausspricht.

Insbesondere ein sogenannter „Radschnellweg“ auf der Zweiten Rheinbrücke wäre nach Meinung Gebhards sinnvoll. „Der Bund hat auf meine Nachfrage hin schon in der Vergangenheit seine Bereitschaft signalisiert, einen „Radschnellweg“ mitzufinanzieren, sofern der Bedarf nachgewiesen werden kann.“ Das wurde Gebhart vom Bundesverkehrsministerium schon Anfang 2018 mitgeteilt.

„Dieser Bedarf muss durch die Potentialanalysen tatsächlich nachgewiesen werden. Hier braucht es jetzt schnell Klarheit.“ In einem Schreiben an die beiden Länderverkehrsminister hakt Gebhart deshalb nochmals nach. In dem Schreiben will Gebhart auch wissen, inwiefern aktuell eine Abstimmung zwischen den beiden Bundesländern in dieser Frage erfolgt. Gebart hält es für absolut erforderlich, dass sich die beiden Länder eng abstimmen, „mit dem Ziel, ein positives Ergebnis zu erreichen.“

Gebhart hält einen „Radschnellweg“ für die beste Möglichkeit. Sollte sich jedoch herausstellen, dass ein „Radschnellweg“ nicht realisiert werden kann, spricht sich Gebhart für einen normalen Radweg auf der Zweiten Rheinbrücke aus.

Der Bund hatte bereits darauf hingewiesen, dass er einem normalen Radweg zu Lasten eines anderen Baulastträgers (Länder oder Gemeinden) zustimmen würde. Ein normaler Radweg in der Baulast des Bundes ist aus rechtlichen Gründen jedoch nicht möglich. „Das heißt, für diesen Fall wären die Länder bzw. die kommunale Ebene gefordert“, so Gebhart.

 

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15 Kommentare auf "Gebhart fordert Radweg für Zweite Rheinbrücke: „Am besten Radschnellweg“"

  1. Diego sagt:

    Wen interessiert zur Zeit die Frage wie der Radweg aussehen soll, wenn noch garnicht zuende gestritten wurde ob eine 2. Brücke generell „notwendig“ ist.
    Ich glaub mittlerweile ja eher an die Eröffnung des Berliner Flughafens mit Zugverbindung an Stuttgart 21, als an eine 2. Rheinbrücke…

    • Steffen Weiß sagt:

      Die Frage der Notwendigkeit oder des Bedarfs stellt sich nicht mehr – diese wurde mit dem Bundesverkehrswegeplan 2030 beantwortet. Und wer den richtig liest, erkennt auch, dass dort die beiden bundeslandbezogenen Teilprojekte bis zur Flussmitte (Landesgrenze) UND als 3. Teilprojekt die Weiterführung zur B36 als Nordumfahrung für das verkehrsgeplagte Knielingen aufgeführt sind, de Klage der Stadt Karlsruhe gegen den Planfeststellungsbeschluss also zumindest teilweise widersinnig.
      Bleiben die Klagen der Stadt Philipsburg, die sich ausschließlich gegen Ausgleichsmaßnahmen auf ihrer Gemarkung richtet, und die Klagen des BUND (einmal links- und einmal rechtsrheinisch), die sich vor allem auf angebliche Verfahrens- oder Formfehler beziehen.

      • Diego sagt:

        So tief bin ich jetzt nicht in dem Thema drin… Dass die Klare der Stadt Karlsruhe widersinnig ist, ist klar… auf das Urteil bin ich trotzdem gespannt…. ob das nicht noch eine böse Überraschung gibt…

  2. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Ich wäre für einen klimaneutralen, veganen Überschall-Radweg im Jahre 2123, nämlich dann wenn es die Brücke tatsächlich geben wird …

  3. Änner ausm Nirchendwo sagt:

    Diejenigen, die sich gegen die zweite Rheinbrücke wenden, sollten gezwungen sein, jetzt während der Bauzeit an der bestehenden Brücke jeden Tag zwischen 7 und 9 immer wieder von der Pfalz nach KA zu fahren. und abends zwischen 15:30 und 18:30 genauso oft wieder zurück.

    Da wäre die Brücke schon halb gebaut.

  4. Danny G. sagt:

    Wenn man sich die aktuelle Situation auf der Rheinbrücke so anschaut, stellt man fest, dass die „Pendler“ lieber im Auto im Stau stehen, als Fahrrad zu fahren. Auf dem Radweg habe ich bisher noch kein erhöhtes Verkehrsaufkommen oder Stau feststellen können. Ich würde sogar weitergehen als Thomas Gebbhart und fordern, dass die neue Rheinbrücke ausschliesslich als Fahrradbrücke gebaut wird. Das würde die dortige Natur schonen, die CO² Emmissionen bei der Betonherstellung wären bei einer reinen Fahrradbrücke enorm und wenn nur noch Fahrrad gefahren wird, dann sinkt der CO² Ausstoß auch dramatisch und unsere Kinder hätten eventuell eine Zukunft. Wenn hier ein riesiger Betonklotz für noch mehr CO² Schleudern („Pendlermobile“) in die Landschaft gebaut wird, dann sehe ich fürs Klima schwarz.

    • Diego sagt:

      Was bringt mir ein noch so toller Radweg, wenn man bis zur Rheinbrücke schon eine 30km Anfahrt hinter sich hat und nach der Rheinbrücke nochmal mindestens 10km zur Arbeit….

      • Danny G. sagt:

        Jobwechsel oder Umzug wären klimafreundliche Alternativen zu einem Arbeitsweg von täglich 80 Kilometern. 80 km, die die Zukunft des Planeten und unserer Kinder im Klimaarmageddon ersticken lassen ! Bei 120g CO² pro Kilometer ergeben tägliche 80 Kilometer bei 230 Arbeitstagen ca. 2,2 Tonnen CO² / Jahr. Diese Zahl würde mich als „Pendler“ sehr nachdenklich stimmen. Wenn man dann noch die Klimabilanz / Fußabdruck von Beton dazurechnet kann man sagen, dass die neue Reinbrücke sicher kein Vorzeigeprojekt zur Klimabilanz und der CO² Neutralität sein wird.
        Fragen Sie mal in Bangladesh , was die dort davon halten, dass sie beim „Pendeln“ sinnlos 2,2 Tonnen CO² Gift in die Atmosphäre pusten, während die Menschen dort elendig im steigenden Meer ersaufen.
        #co²steuerfürallejetzt

        • Diego sagt:

          Ich kenne ja Ihre Private und Berufliche Situation nicht, aber nicht jeder kann es sich leisten oder auch erlauben dem Job hinterher zu ziehen unt Familie und Freunde zurückzulassen… ganz zu schweigen von Partner….Ich wohne da, wo es erschwinglich ist, und es mir gefällt…. was würde passieren, wenn jeder der auf dem Land lebt dem job zuliebe in die Stadt zieht….

      • Endlos sagt:

        Es bringt Ihnen dauerhaft etwas, wenn es für Menschen aus Wörth, Hagenbach, Kandel, Jockgrim attraktiver wird, mit dem Rad statt mit dem Auto nach Karlsruhe zu fahren, dann stehen die schon mal nicht mit Ihnen im Stau. Eine 2. Brücke wird Ihnen nur kurz etwas bringen. Die Neubaugebiete entlang der B9 füllen diese Lücke schnell und bei 30km Radius um die Rheinbrücke lockt eine zusätzliche Straßenverbindung weitere Fernpendler, wie Sie selbst einer sind, an. Das Ganze strebt so lange wieder zu einem Gleichgewicht, d.h. der Stau wird nicht mehr länger, bis der Geld-/Zeitverlust durch Stau andere Ziele, Wege oder Verkehrsmittel wieder attraktiver macht. Als Fernpendler in eine Großstadt können Sie dem Stau nicht entkommen. Der einzige Weg ist, dass es bessere Alternativen zum Auto gibt.

        • Geronimo sagt:

          Mit der Sperrung der Hafenstraße am Landeshafen Wörth hat das Land für die Rad fahrenden Berufspendler zuerst mal eine Verschlechterung der Situation erreicht.
          Bevor wir uns Gedanken über Radwege über den Rhein in (ferner) Zukunft machen, sollte zuerst mal die Gegenwart betrachtet werden.
          Mit der Sperrung ist ein bestehender Radschnellweg (Landeshafen-Rheindamm-Rheinbrücke) nicht mehr nutzbar.
          Hier hat das Land ganze Arbeit geleistet, um das Pendeln mit dem Rad unattraktiver zu machen!

  5. Steffen Weiß sagt:

    Der bestehende Rad- und Fußweg auf der derzeit einzigen Straßenbrücke zwischen Wörth und Karlsruhe wird ab Montag nur noch 3,30m breit sein, bisher waren es nach unterschiedlichen Darstellungen mindestens 3,75m, nach anderen Plänen 4,40m.

    Es reicht nicht für einen Radschnellweg, es ist allgemein zu wenig, um möglichst viele auf das Zweirad ausweichen zu lassen.

    Deswegen hat das Aktionsbündnis Zweite Rheinbrücke bereits im letzten Jahr die Prüfung einer „Zweiradbrücke“ zwischen den Brücken angeregt, um die bestehenden Radwege beiderseits des Rheins anzubinden und gleichzeitig Kapazität zu schaffen, um vom Rad über den Mofa-Roller, den eScooter, das eBike bis hin zu S-Pedelec und Roller bis 45 km/h rechtssicher und risikofrei über den Rhein zu bringen.
    (pfalz-express.de hat berichtet)

    • Helga sagt:

      Hallo Herr Weiß,
      die Idee mit der Zweiradbrücke ist nicht schlecht. Ich habe da mal eine Frage an Sie. Hat schon einmal jemand versucht bei den Karlsruhern eine 3. Spur von Maximiliansau bis zur Ausfahrt Knielingen anzusprechen? Es fahren sehr viele Leute in Knielingen von der B10 runter, die z.B. bei Siemens oder im KIT arbeiten. Das würde die Rheinbrücke und das Wörther Kreuz erheblich entlasten und wäre auch kein Problem, da schon fast durchgehend ein Standstreifen vorhanden ist. Und es wäre eine schnelle Hilfe, denn die 2. Brücke dauert, sofern sie überhaupt jemals kommt.

      • Ölspur sagt:

        Das Thema „Pförtner“, d.h. nur zwei Spuren bis Knielingen, ist bereits seit Ewigkeiten diskutiert und simuliert.
        Die Begründung sind die täglich 1600 beladenen Tank-LKW der Raffinerie MiRO, die bei einem Rückstau aus Knielingen heraus bis auf die B10 den Spurwechsel auf die Südtangente nicht hinbekommen bzw. als rollende Benzinbomben auf das Stauende krachen. Die MiRO ist wesentlicher Verursacher des Verkehrs, des Pförtner-Problems und auch Profiteur und Antreiber der 2. Brücke, da sie so eine zweite und dritte Werksausfahrt (B9 und B36) aus 200 Mio. Steuergeld geschenkt bekommt. Die PKW-Pendler sind nur netter Beifang, der sich vor den Karren spannen lässt.

        • Helga sagt:

          Danke Ölspur für die ausführliche Antwort. Jetzt ist mir klar, dass das mit der dritten Spur wirklich keine gute Idee wäre.