Donnerstag, 25. April 2024

Fragen zur Landtagswahl: Martin Brandl (CDU), Wahlkreis 52

5. Februar 2021 | Kategorie: Wahlspecial: Landtagswahl RLP 2021

Martin Brandl
Foto: Rolf H. Epple

Wie vor jeder Wahl stellte der Pfalz-Express den Kandidaten zur Landtagswahl einige Fragen zu ihren Prioritäten. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Antworten, die bis zum Stichtag, 3. Februar nicht eingegangen sind, konnten leider nicht mehr berücksichtigt werden.

Fragen an Martin Brandl (MdL), CDU, Wahlkreis „Wörth“ (umfasst vom Landkreis Germersheim die verbandsfreie Gemeinde Wörth am Rhein sowie die Verbandsgemeinden Hagenbach, Jockgrim und Rülzheim).

Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen: 

Mit unserem starken Team will ich für die Verbesserungen arbeiten, die Rheinland-Pfalz verdient hat – und die kommen auch unserem Kreis zugute. Das Land darf in Zukunft die gute Entwicklung auf unserer kommunalen Ebene in der Südpfalz nicht hindern. Ich will, dass man hier auch in Zukunft gut leben und arbeiten kann, Wurzeln schlagen kann, kurze Wege hat, die wunderbare Natur erhält und genießt – das alles trägt zur Lebensqualität bei. Um diese Lebensqualität zu erhalten, brauchen unsere Gemeinden mehr finanzielle Mittel. Das Land muss den Gemeinden endlich mehr Geld geben, so wie es das Verfassungsgericht entschieden hat.

Ich stehe für eine starke Wirtschaft, solide Arbeitsplätze, eine bessere Ausstattung von Polizei und Justiz; die zweite Rheinbrücke, sanierte Straßen, sichere Radwege, besseren ÖPNV, ein gutes Mobilfunknetz; endlich eine bessere Unterrichtsversorgung und die Digitalisierung des Bildungssystems. Ich will, dass Natur, besonders unser Wald, geschützt wird und dabei erlebbar bleibt.

Wenn ich weiterhin Abgeordneter bin, werde ich als erstes…?

…erstmal denen danken, die meine Arbeit und mich unterstützt haben. Und dann gleich mit Elan weiterhin für unsere Region und unser Land arbeiten – im Kreis Germersheim und in Mainz. Es gibt viel zu tun, und ich freue mich darauf, die Herausforderungen in Angriff zu nehmen.

Die drei dringlichsten Themen sind aus meiner Sicht…

Wir müssen das Bildungschaos beenden, das nach 30 Jahren SPD-Regierung in unserem Land herrscht. Ich will, dass Erzieher/innen mehr Zeit für die Kinder in den Kitas haben und eine frühe Sprachförderung stattfinden kann. Ich stehe dafür, dass die Kinder ordentlich lesen, schreiben und rechnen können, wenn sie die Grundschule verlassen. Das ist leider bei 30% aller Viertklässler nicht der Fall. Ich bin der Meinung, dass wir Familien entlasten müssen, denen eine flexible Nachmittagsbetreuung wichtig ist. Daher will ich die Elternbeiträge für den Hort und die flexible Ganztagsschule abschaffen. Zudem muss Schule den digitalen Anforderungen unserer Zeit gerecht werden.

Neben der Bildung ist eine zukunftsgerichtete Wirtschaftspolitik wichtig für die Entwicklung in der Südpfalz. Eine starke Wirtschaft mit den vielen kleinen und mittleren Unternehmen, die Innovationen schaffen und solide Arbeitsplätze garantieren. Zukunft braucht eine stabile wirtschaftliche Basis, auch um die digitale Transformation schaffen zu können.

Ohne einen lebendigen Planeten und eine intakte Natur ist alles nichts. Deshalb will ich eine Natur, die wir schützen, und die dabei erlebbar bleibt. Insbesondere unser Wald liegt mir am Herzen. Erfolgreichen Klimaschutz will ich erreichen, indem wir geschickt die Möglichkeiten der sozialen Marktwirtschaft nutzen.

Worin sehen Sie Ihre größte Stärke?

Ich stehe mit beiden Beinen im Leben. In der Jugend habe ich als Aushilfe die Arbeit in der Familienbäckerei kennengelernt und später als Betriebswirt im Bereich „internationale Märkte“ Verantwortung übernommen. Ich bin Vater von drei Schulkindern. Bei meiner Arbeit als Landtagsabgeordneter kann ich meine ganze Erfahrung, Ausdauer, Fleiß und Ideen einbringen – mit ungebrochener Begeisterung und dem nötigen Realitätssinn.

Wenn ich nicht mehr in den Landtag gewählt werde, dann…

…würde ich das sehr bedauern und eine neue berufliche Herausforderung finden, bei der ich mich mit ganzer Kraft und ganzem Herzen einsetzen kann.

Zur aktuellen Lage: Wie beurteilen Sie die bisherigen Corona-Maßnahmen in Abwägung mit den wirtschaftlichen und psychosozialen Folgen?

Ich hätte mir vor allem einheitlichere, klarere Maßnahmen für ganz Deutschland gewünscht, in einigen Punkten für ganz Europa; mehr Konsequenz und weniger Ausnahmen. Das Gefüge der Maßnahmen ist nicht immer schlüssig. Tendenziell bin ich für strikte, kürzere Maßnahmen. Wenn die Menschen sehen, dass es hilft, werden Einschränkungen eher akzeptiert.

Die Corona-Pandemie hat auch aufgezeigt, dass in unserem Land vieles im Argen liegt – Digitalisierung, Unterrichtsversorgung, die finanzielle Ausstattung der Kommunen. Das Land muss im Sinne seiner Kommunen und Bürger handeln – dazu gehören Lehrer/innen, Erzieher/innen, medizinisches und Pflegepersonal u.v.a., Verantwortung übernehmen, klarer kommunizieren. Gleichzeitig hat die Pandemie die Stärken der Rheinland-Pfälzer gezeigt – Gemeinsinn, Zusammenhalt, ehrenamtliches Engagement. Es gibt viel zu tun, und unser Land hat großes Potential.

Zur Person

Alter: 39 Jahre

Vater von drei Kindern

Beruf: Betriebswirt, Landtagsabgeordneter

Wohnort: Rülzheim

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