Sonntag, 28. April 2024

Feuerwehrmann auf Weg zu Einsatz verstorben – Notarztwagen kam verspätet

22. November 2013 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional, Rheinland-Pfalz

Beispielbild pfalz-express.de

Lambrecht/Neidenfels– Auf dem Weg zu einem Einsatz verstarb ein Feuerwehrmann in Neidenfels.

Ein 82-jähriger Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Lambrecht hatte am frühen Morgen versucht, in seiner Wohnung einen Gasofen mit Holz anzufeuern und dabei einen Brand ausgelöst. Die Vermieterin bemerkte den Brand und alarmierte die Feuerwehr. Die Feuerwehr konnte das Feuer schnell löschen, der Mann wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht.

Zu eben diesen Löscharbeiten wurde unter anderem auch die Feuerwehr Neidenfels gerufen. Dabei brach ein Feuerwehrmann auf dem Weg zum Feuerwehrhaus aus noch unbekannter Ursache zusammen. Er wurde bewusstlos in der Nähe seines Wohnhauses gefunden.

In der Folge kam es zu Problemen mit der Notarztversorgung, da die wenigen verfügbaren Notärzte anderweitig in der Umgebung unterwegs waren. Als Notarzt und Rettungswagen eintrafen, konnte der Feuerwehrmann nicht mehr wiederbelebt werden. Der Todesfall wird nun von der Staatsanwaltschaft untersucht.

Hintergrund

Seit Mitte dieses Jahres gibt in Lambrecht keinen Notarztstandort mehr – aus Kostengründen. Die ansässigen Hausärzte hatten seit Jahren den Notarztdienst übernommen: Das wurde gecancelt. Der Neustadter Notarztdienst sollte das abgelegen Lambrecht mit übernehmen – dadurch hatte sich dessen Gebiet nahezu verdoppelt und ist nicht mehr ausreichend abgedeckt. Mit nun fatalen Folgen.

Landtagsabegordnete Brigitte Hayn  (CDU)
Foto: red

Die CDU-Landtagsabgeordnete Brigitte Hayn zeigte sich erschüttert. „Ein Notarztwagen für das gesamte Gebiet reicht definitiv nicht aus“, sagte Hayn. „Es wird Zeit, dass Innenminister Roger Lewentz seine Zuständigkeit anerkennt und diese wichtige Angelegenheit nicht weiterdelegiert.“

Lewentz hatte die Annahme der Unterschriften (siehe Bericht unten) mit der Begründung verweigert, dass Landrat Clemens Körner für die Sache zuständig sei.   (cli/hf/pd-rlp)

 Lesen Sie hierzu auch:

Über 10.000 Unterschriften gesammelt – “Lambrecht und Tal brauchen dringend einen Notarzt”

 

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