FCK: Vom Deutschen Meister in die Bedeutungslosigkeit?

28. Dezember 2016 | Kategorie: Freizeit & Hobby
FCK-Fans auf dem Betzenberg. Foto: Pfalz-Express

FCK-Fans auf dem Betzenberg.
Foto: Pfalz-Express

Ende Oktober schrieb welt.de (N24) online: „Seit Jahren zittert der 1. FC Kaiserslautern vor dem Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Die einst „Festung Betzenberg“ getaufte Heimspielstätte wird inzwischen von jedem x-Beliebigen erobert. Und jetzt muss sich der ehemals so ruhmreiche Traditionsklub auch noch mit schwerwiegenden Vorwürfen beschäftigen, die einen noch dunkleren Schatten auf die Vergangenheit werfen.“

Grob zusammengefasst geht es um eine verschleierte Insolvenz, die nicht angemeldet wurde und um einen Schuldenberg, an dem sich nun die Geister scheiden. Die Schuld wird hin und her geschoben, aber um welchen Preis?

Der FCK ist ein Traditionsverein, der so eng mit der Pfälzer Geschichte verwoben ist, dass der Betzenberg seit je her ein Publikumsmagnet war und ist.

Unsterblich werden Legenden und Geschichten, die einst wahr, lebendig und greifbar für all jene waren, die dabeistanden und mitfieberten, als der FCK aus der zweiten Liga mit riesen Schritten aufstieg und die Roten Teufel unbeirrt die Meisterschaft gewonnen hatten.

1963 bis 1996 bewiesen die Spieler durchgängig ihre Teamstärke in der ersten Liga und brachten insgesamt vier Mal den Deutschen Meistertitel mit nach Hause. Gleich zwei Mal erstrahlte der Betzenberg angesichts des DFB-Pokals. 33 Jahre Glanz und immer noch Platz 10 in der ewigen Tabelle der Bundesliga.

Eine solche Sportgeschichte mit in den Sog aus wagen Vermutungen hineinzuziehen und damit einfach in den Hintergrund zu stellen, kann nicht der richtige Weg sein. Schon gar nicht für die Fans des Vereins, die trotzdem hingehen und ihre Spieler anheizen, auch wenn sie in den Foren wie auf www.der-betze-brennt.de klare Kritik äußern.

Die Fans sind nach wie vor gewillt, über „ihren“ Verein zu diskutieren. Besser Kritik und die sachlich konstruktiv, als gar keine Reaktion oder gar enttäuschtes Abwenden.  Die Fans wünschen sich wieder „ihren“ FCK zurück und wissen ganz genau, dass das Team einen freien Rücken benötigt. Die Geldsorgen und das Gerangel im Management gehen sicher nicht spurlos an den Spielern vorbei.

Inzwischen hat auch Chef-Trainer Tayfun Korkut hat seinen Vertrag mit dem 1. FC Kaiserslautern aufgelöst und wird den pfälzischen Zweitligisten auf eigenen Wunsch mit sofortiger Wirkung verlassen.

Alles in allem ein wenig russisches Roulette, denn es geht hier um eine große Lücke im Pfälzer Sport, die wohl mit dem völligen Untergang des FCK nicht mehr zu schließen wäre.

Die Chips offen auf den Tisch gepackt und seriös gepokert – so ist Sport im allgemeinen, denn Fußball ist immer noch „nur“ ein Spiel, dessen Ausgang von unzähligen Faktoren abhängt. Geld ist nur einer davon.

Viele Fans hoffen nun auf einen seriösen Investor, der nicht nur die gleiche Leidenschaft zum FCK und zum Fußball teilt, sondern auch geschickt im Umgang mit den Finanzen ist, so dass dem Verein künftig wieder die Welt offensteht. (azl)

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