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„Es war mir eine Ehre“: Hauptmann Johannes Arlt verlässt Luftwaffenausbildungsbataillon Germersheim

30. Juni 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim

Hauptmann Johannes Arlt (li.) wird von Kommandeur Oberstleutnant Maximilian Olboeter verabschiedet.
Fotos: pfalz-express.de/Licht

Germersheim – In der Südpfalz-Kaserne wurde am vergangenen Freitag (26. Juni) der Kompaniechef des Stabszugs, Hauptmann Johannes Arlt, mit einem feierlichen Appell verabschiedet.

Arlt, 31 Jahre und gebürtiger Berliner, wird künftig im Kommando Luftwaffe im Referat für Internationale Beziehungen die Zusammenarbeit mit fremden Streitkräften mit koordinieren. Nachfolgerin als Führerin des Stabszugs ist Oberleutnant Sandra Frauendorf.

Der Stabszug ist für Führung, Logistik, Ausbildungsunterstützung und Betreuung im Luftwaffenausbildungsbataillon zuständig und umfasst etwa 225 Soldaten und zivile Mitarbeiter.

So kümmern sich die Teileinheiten unter anderem um vielfältige Aufgaben wie die Ausbildung von Unteroffizieren zu Fluggerätemechanikernin Speyer bei der PFW Aerospace, den Betrieb des Kasinos, der Sportstätten und der zentralen Betreuungseinrichtungen, Nachschub- und Transport inklusive sämtlicher logistischen Dienstleistungen für den Verband wie Betrieb aller Waffenkammern, Durchführung Einsatzvorbereitende Ausbildung inklusive militärischem Rollenspiel sowie Ausbildungsunterstützung im Rahmen der Einsatzvorbereitenden Ausbildung und Grundausbildung – eine mehrdimensionale Aufgabe also, die der Kompaniechef zu bewältigen hat.

Seit Mai 2013 hat Johannes Arlt den Stabszug mit Herzblut geführt – dementsprechend würdigte der Kommandeur des Luftwaffenausbildungsbataillons, Oberstleutnant Maximilian Olboeter, die Leistungen seines Offiziers.

Arlt, studierter Staatsrechtler und Sozialwissenschaftler und ehemals auch Streicher im Stabsmusikkorps, habe den „Gemischtwarenladen“ (Bezeichnung wegen der vielfältigen Aufgaben des Stabszugs, Anm. d.Red.) stets mit großem Elan geführt, der nie nachgelassen habe.

„Sie haben immer mehr von sich selbst verlangt als von anderen“, sagte Olboeter und lobte das Engagement Arlts auch bei Projekten, die nicht direkt zu seinen Aufgaben gehörten. So habe er sich mit vielen Ideen beim Festungsfest eingebracht, die Chronik des Bataillons verantwortet oder sich für die Verschönerung des Stabsgebäudes eingesetzt. Dabei habe er immer loyal, gradlinig und klug gehandelt.

Arlt selbst war sichtlich bewegt. Er habe einen Kloß im Hals, gab er offen zu, nachdem er nun nach 781 Tagen die „Laufstaffel“ verlasse. Die Einheit sei der Motor des Bataillons, der 24 Stunden am Tag laufe – „mit großartigen Kameraden“.

Man habe viel zusammen erlebt, vom Hochwassereinsatz in Passau über den Bau von Ausbildungsstätten bis hin zum Festungsfest – und das, obwohl das Stammpersonal vor zwei Jahren um beinahe 100 Mann reduziert worden war.

Damals habe kein Mensch geglaubt, das es funktioniere. Dank des Bestrebens und der Hingabe aller seien jedoch auch diese Herausforderungen gemeistert worden, so Arlt.

Zum Abschied zeichnete Arlt die beiden Hauptfeldwebel K. M. und Sven-Alexander Krebs aus: M. für seine mehrmonatige Vertretung des Kompaniefeldwebels in einer für die Einheit herausfordernden ‎Phase und für sein Engagement bei der Vorbereitung des Festungsfests, Krebs für seinen nimmermüden Einsatz um die Projekte des Bataillons und für seine Leistung als Führer des Bedienzugs.

„Es war mir eine Ehre, Sie zwei Jahre führen zu dürfen. Ich melde mich letztmalig ab – es war eine tolle Zeit“ – mit diesen Worten verabschiedete sich der Hauptmann von seiner Einheit.

Anschließend übertrug Kommandeur Olboeter die Verantwortung für den Stabszug an Sandra Frauendorf, die aus dem Verband kommt und bislang in der 6. Kompanie eingesetzt war. (cli)

 

Johannes Arlt beim Germersheimer Festungsfest 2015.

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