Sonntag, 28. April 2024

Erster Weltkrieg: Kimmel und Macarez gedenken der Opfer in Saint-Quentin

Kaiserslauterns Oberbürgermeisterin besucht französische Partnerstadt zum ersten Mal

14. November 2023 | Kategorie: Südwestpfalz und Westpfalz

Foto: Stadt St. Quentin

St. Quentin/Kaiserslautern – Oberbürgermeisterin Beate Kimmel war am vergangenen Wochenende in der französischen Stadt Saint-Quentin zu Besuch, um an den Gedenkfeiern zum 105. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs teilzunehmen.

Sie wurde von ihrer Amtskollegin Frédérique Macarez empfangen, die seit 2016 die Stadt leitet. Begleitet wurde Kimmel von Jörg Harz, einem Stadtratsmitglied der SPD, und Heide Schmitt, der Leiterin des Büros für Städtepartnerschaften.

Die Oberbürgermeisterin lernte die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten von Saint-Quentin bei einer Führung kennen, die vom Beigeordneten Alexis Grandin organisiert wurde. Sie besuchte auch den deutschen Soldatenfriedhof, auf dem fast 9.000 deutsche Soldaten begraben sind, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Der Friedhof wurde im Oktober 2023 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Anschließend nahm sie an einem Gedenkzug zum „Monument aux Morts“ teil, wo sie gemeinsam mit Macarez eine Rede hielt.

Die beiden Oberbürgermeisterinnen erinnerten an die schrecklichen Folgen des Ersten Weltkriegs, der 17 Millionen Menschen das Leben kostete und Millionen weitere verletzte oder traumatisierte. Sie betonten die Bedeutung des Elyséevertrags von 1963, der die Grundlage für die Städtepartnerschaft zwischen Kaiserslautern und Saint-Quentin bildet, die seit 1967 besteht. Sie lobten die Partnerschaft als ein wertvolles Instrument der Versöhnung, der Freundschaft, der Verbundenheit und der Solidarität in der Europäischen Union.

Foto: Stadt St. Quentin

Sie bekundeten auch ihre Solidarität mit Francois Huberty, dem Bürgermeister von Neufchâteau, Belgien, einer Stadt, die im Ersten Weltkrieg viele Flüchtlinge aus Saint-Quentin aufnahm. Sie riefen dazu auf, für Frieden, Freiheit und Demokratie einzutreten und gegen Fanatismus und Intoleranz zu kämpfen, damit die Jugend von morgen offen und respektvoll auf andere Kulturen blicken kann. Die Gedenkveranstaltungen wurden von Musikern und Chören aus beiden Städten musikalisch begleitet.

Kimmel und Macarez nutzten ihren ersten offiziellen Besuch auch, um über aktuelle Projekte und zukünftige Perspektiven für die Städtepartnerschaft zu sprechen. Sie diskutierten über mögliche Kooperationen in den Bereichen Klima- und Umweltschutz, Stadtentwicklung, Europaarbeit, Erinnerungskultur, Jugendarbeit, Bildung und Ausbildung und über Begegnungen zwischen den Bürgern aller Altersgruppen in beiden Städten.

Saint-Quentin war im Ersten Weltkrieg ein Hauptquartier der deutschen Armee. Die Stadt wurde 1917 von den Deutschen evakuiert und 1918 von den Alliierten befreit. Der 11. November ist in Frankreich ein nationaler Feiertag, an dem der Waffenstillstand von Compiègne gefeiert wird, der den Ersten Weltkrieg beendete. Seit 2014 gedenken die Partnerstädte Saint-Quentin und Kaiserslautern gemeinsam der Opfer dieses Kriegs.

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