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Elf Hebammen kündigen Zusammenarbeit mit Asklepios-Klinik Germersheim: Klinik will verstärkt Hebammen suchen

1. Oktober 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional
schlafendes Baby

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Germersheim – In der Asklepios-Klinik in Germersheim haben elf von 14 Hebammen die Zusammenarbeit aufgekündigt.

Die Hebammen wollen Anfang nächsten Jahres ein eigenes Zentrum gründen und werden voraussichtlich bis zum Jahresende die Klinik verlassen.

Die Situation ist problematisch, besonders weil in der zweiten Asklepios-Klinik im Kreis Germersheim, in Kandel, im März 2017 die Geburtenabteilung schließen musste – wegen Mangels an Hebammen. In Germersheim kamen dann 2017 über 800 Babys zur Welt.

Asklepios will intensiv Hebammen suchen

Die Nachricht, dass die Hebammen die Zusammenarbeit aufkündigen, habe die Klinik ohne Vorwarnung erreicht, sagte Kliniksprecher Mathias Eberenz dem Pfalz-Express. „Wir bedauern die einseitige Aufkündigung der Zusammenarbeit  durch die Hebammen außerordentlich, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Anzahl der Entbindungen in unserer Klinik in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist – von etwas mehr als 600 Geburten in 2013 auf deutlich mehr als 800 im vergangenen Jahr.“

Diese positive Entwicklung belege auch das große Vertrauen, dass die werdenden Eltern der Klinik entgegen brächten. Die Hebammen hätten die bisherige Zusammenarbeit mit der Klinik in ihrem „offenbar auch an die Medien verteilten Schreiben“ im Übrigen auch selbst positiv gewürdigt, so Eberenz. Man habe mit der Asklepios Klinik Germersheim „über viele Jahre hinweg gut zusammengearbeitet“, heißt es im Schreiben.

„Erhebliche Konsequenzen“

Die Konsequenzen für die einseitige Aufkündigung der Kooperation seien erheblich. Sie bedeuteten für die Klinik, ihre bereits vorhandenen Anstrengungen, freiberufliche Hebammen in Voll- oder Teilzeit  für eine Zusammenarbeit mit der geburtshilflichen Abteilung zu gewinnen, noch weiter zu verstärken.

Dass auch umfangreiche Recruiting-Maßnahmen angesichts des regional und auch bundesweit äußerst angespannten Arbeitsmarkts an ihre Grenzen stoßen, Stichwort Hebammenmangel, habe sich bei der Schließung der Geburtshilfe in Kandel gezeigt. „Es war seinerzeit trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, alle dort notwendigen Hebammenstellen zu besetzen, um die Schicht- und Bereitschaftsdienste für die 24-Stunden-Präsenz zu sichern.“

Asklepios will sich mit „großen Engagement bemühen“, die unerwartet eingetretene Herausforderung zu bewältigen, versichert die Klinik. Dazu sollen Gespräche mit Hebammen geführt und Anzeigen geschaltet werden.

„Aktuell (Stand vergangene Woche) haben wir lediglich zwei Stellen ausgeschrieben, weil wir bis vor einigen Tagen ja nicht davon ausgehen konnten, dass die mit uns kooperierenden Hebammen die Arbeit in der Klinik zum Jahresende einstellen“, so Eberenz. Die Suche nach freien Hebammen will man jetzt entsprechend ausweiten.

Gebhart: „Asklepios muss handeln“

Die überraschende Situation hat nun auch die Politik auf den Plan gerufen. Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit, Dr. Thomas Gebhart (CDU), fordert: „Die Geburtshilfe in Germersheim muss erhalten bleiben“.

In einem Brief an die Betreiber der Asklepios Klinik unterstreicht Gebhart seine Haltung. Der Abgeordnete will von Asklepios konkret wissen, welche Maßnahmen der Klinikbetreiber kurzfristig ergreift, um die Geburtshilfe in Germersheim zu erhalten.

Gebhart: „Asklepios muss handeln. Entweder der Klinikbetreiber stellt Hebammen ein oder er schließt Verträge mit freiberuflichen Hebammen ab. Auch muss Asklepios dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen stimmen“. Ferner sei das Land Rheinland-Pfalz in der Verantwortung, da die Sicherstellung für eine bedarfsgerechte stationäre Versorgung der Bevölkerung auf Länderebene liege. (red/cli)

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13 Kommentare auf "Elf Hebammen kündigen Zusammenarbeit mit Asklepios-Klinik Germersheim: Klinik will verstärkt Hebammen suchen"

  1. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Ich habe die Lösung: Einfach wieder zuhause gebären! Und wenn es Komplikationen gibt, dann war es halt Gottes Wille …

    Unter den 1,5 Millionen kürzlich Zugewanderten waren leider keine Hebammen dabei. Das konnte ja niemand wissen!

    Und jetzt haben wir wegen der astronomischen Folgekosten leider, leider kein Geld mehr um die Hebammen ordentlich zu bezahlen. Das konnte ja niemand wissen!

    Und Herrn Brechtel hat es vermutlich auch wieder niemand gesagt!

    • Michael Weber sagt:

      Genau so ist es, armes Deutschland.

    • Chris sagt:

      An ihren Kommentaren stimmt nichtmal der Name.
      Und das ihre Kommentare von anderen sogar noch gelobt werden verleitet mich nun wirklich zu der Aussage „Armes Deutschland“.

      „Einfach wieder zuhause gebären“ passt allerdings gut zu ihnen. Was vor 100 Jahren schon halbwegs funktioniert hat muss ja heute nicht schlecht sein. Dann zünden sie ihre Kerze an, nehmen Sie mal den Eimer mit ihren Exkrementen, werfen ihn auf die Straße und laufen los zu ihrer Arbeit. Vergessen Sie aber nicht vorher ihr Internet abzuschalten. Gab es damals noch nicht und ist eh nix für sie.

    • peter sagt:

      @GGGGGGKKKKKEEEE Tja, wenn man dem Narrativ der Medien vor 3 Jahren glauben wollte, dann waren das ja alles Raketentechniker und Herzchirugen, die da über die Grenze kamen. Da ist logischerweise kein Raum für im Vergleich dazu Geringqualifizierte wie z.B. Hebammen.
      Ach ja … den Medien und Glauben … da ist es wieder, das Problem.

  2. Tobi sagt:

    Aus welchem Grunde sollen Hebammen in einem privat geführten Krankenhaus vom Steuerzahler bezahlt werden?

    Mit Lüge mal wieder die Kurve zum hetzen bekommen oder bist du tatsächlich so ahnungslos?

  3. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    >Aus welchem Grunde sollen Hebammen in einem privat geführten Krankenhaus vom Steuerzahler bezahlt werden?

    Aus welchen Gründen sollten illegale Migranten unbekannter Herkunft entgegen Recht und Gesetz vom Steuerzahler bezahlt werden?

    GG Art 16a schließt Asyl für Migranten aus sicheren Drittstaaten aus. Ebenso kennt die Genfer Flüchtlingskonvention keinen Flüchtlingsstatus für Personen die aus sichere Drittstaaten einreisen. Niemandem droht in Polen, Tschechien, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden oder Dänemark eine Verfolgung.

    Nach §18 Asylgesetz sind diese Migranten unmitelbar an der Grenze abzuweisen. Immerhin könnte man das Gesetz der rechtswidrigen Praxis anpassen.

    • Tobi sagt:

      Wo ist denn der Zusammenhang zu den Hebammen geblieben?

    • peter sagt:

      Kommen Sie dem Tobi nicht mit Gesetzen oder Logik. Das verwirrt ihn.

      • Chris sagt:

        Nehmen Sie lieber Peters Lieblingsworte „Rabulustik“ und „medienkompetenz“. Die hat er letzte Wochen im Grundkurs „Trollen im Internet für braune Einsteigerwutbürger -Modul1a“ gelernt.
        Weitere Wörter dann in ein paar Wochen nach Modul 1b

        • peter sagt:

          Ach bitte! Nur weil ich Ihnen ein paar Begriffe beigebracht habe, müssen Sie damit doch nicht inflationär um sich werfen. Das ist ja richtig armselig. Bedanken Sie sich lieber, dass Sie von mir etwas lernen durften (und schreiben Sie Medienkompetenz am besten mit großem „M“, das wirkt dann noch kompetenter). Und was ist Rabulustik? Eine neue Witzerzählform?

  4. Aufgewachte sagt:

    Sehr bedauerlich. Ich hoffe, dass es der Asklepios-Klinik in Germersheim gelingt, relativ zeitnah freiberufliche Hebammen für die Zusammenarbeit zu engagieren. Allerdings ist auch bekannt, dass die Situation der Hebammen absolut verbesserungsbedürftig ist, was die finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen betrifft. Ansonsten kann ich nur für viele sprechen, die in Germersheim mit der geburtshilflichen Abteilung sehr zufrieden waren.

  5. qanon sagt:

    Wer bringt nun das Ergebnis des Geburten(…) in GER zu Welt?