Eine gute, neue Idee zu Corona-Zeiten kann doch nicht stattfinden: Dinner Zimmer im Parkhotel Landau

23. November 2020 | Kategorie: Allgemein, Landau, Wirtschaft in der Region

Eines der nett gestalteten Dinnerzimmer im Parkhotel.
Foto: Rolf H. Epple

Landau. Er hatte sich gefreut, seine neue Idee vorstellen zu können. „Seit 6. November ist unser Hotel aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen“, erzählte Hoteldirektor Oliver Hasert im Pressegespräch.

Aus Wertschätzung den Mitarbeitern gegenüber, habe man sich deshalb Alternativen überlegt, wie man die Mitarbeiter aus der Kurzarbeit herausholen und zum anderen dokumentieren könne: „Uns gibt es noch!“ Die Idee, die dabei herauskam, war tatsächlich etwas ganz Besonderes.

9 Zimmer wurden umgestaltet, die Betten herausgenommen und durch Tische ersetzt. Mit viel Liebe zum Detail wurden die Zimmer in private „Dinner-Zimmer“ umgewandelt. An der Wand hängt ein Flachbildfernseher, der einen flackernden Kamin als Bild hat. Natürlich hat auch jedes Zimmer ein Bad dabei – das Ambiente ist sehr gemütlich und ansprechend.

Oliver Hasert zeigt Details der umgestalteten Zimmer.
Foto: Rolf H. Epple

Unter Berücksichtigung aller Verordnungen hätten die Gäste ab dem 23. November den Lieferservice der Brasserie Wein & Dein aus dem Parkhotel in Anspruch nehmen können.

Maximal 4 Personen aus einem oder maximal 2 Hausständen hätte die Brasserie des Parkhotels ein 3-Gang-Menü liefern können. Kontaktlos.

Und so hätte es funktioniert: Das „Dinner Zimmer“ inkl. ausgewähltem Menü hätte spätestens 24 Stunden vorab telefonisch oder über die Homepage des Parkhotels bestellt werden müssen.

Die Gäste hätten an der Rezeption eingecheckt und kontaktlos ihr gebuchtes Dinner Zimmer betreten.

Weitere Bestellungen, etwa die passenden Weinwünsche zum Menü, wären über das Zimmertelefon gewährleistet worden. Auf diesem Weg hätte der Gast auch die gewünschten „Lieferzeiten“ für die Speisen abstimmen können.

Das Menü wäre in Warmhalte-Boxen an der Zimmertür abgestellt worden.

Die Warmhaltebox wird in diesem Konzept bis zum Zimmer geliefert und davor abgestellt.
Foto: Rolf H. Epple

Nach dem Abendessen hätten die Gäste an der Rezeption des Hotels ausgecheckt und dort auch die Rechnung beglichen.

„Mit dieser außergewöhnlichen Idee halten wir uns streng an die Corona-Verordnungen“, hatte sich Hoteldirektor Oliver Hasert zuversichtlich gezeigt. „Vielmehr erfüllen wir alle Vorgaben und ermöglichen dabei unseren Gästen ein sicheres Abendessen in einem etwas anderen Ambiente als zuhause.“

Zudem betonte Hasert, dass alle Dinner Zimmer neben großen Fenstern zum Lüften über einen Luftreiniger der Philips Series 800 und ein privates WC verfügen. Die Zimmer wären nach Nutzung komplett desinfiziert worden.

Wenn die Dinner-Idee greife und gut angenommen werde, konnte sich Hasert beim Pressegespräch auch vorstellen, auch nach dem Lockdown light dieses Konzept neben dem normalen gastronomischen Angebot, weiter anzubieten.

Doch jetzt kam die überraschende Wende! „Wir haben mit unserer Idee des Dinner Zimmers unsere Existenzangst in Kreativität verwandelt und in gutem Glauben, uns an alle Verordnungen zu halten, eine außergewöhnliche Alternative für ein kontaktloses Abendessen im besonderen Ambiente geschaffen“, postet Hoteldirektor Oliver Hasert auf Facebook. Die Idee war tatsächlich eingeschlagen – die nächste Woche war bereits ausgebucht.
Nun der Rückschlag: Das Dinner-Zimmer-Konzept kann nicht durchgeführt werden. Das Gesundheitsministerium in Mainz hat offensichtlich sein Veto eingelegt.
„Selbstverständlich werden wir uns den Verordnungen fügen, was aber bedeutet, dass wir die DINNER ZIMMER vorerst nicht anbieten dürfen“, so Hasert. Aber: „Die Dinner-Zimmer sind nur aufgeschoben und nicht aufgehoben“, so Hasert.
Aber im Parkhotel ist man erfindungsreich. Neue Ideen kommen – Rückschläge werden verarbeitet. So arbeitet man jetzt unter anderem an einer DINNER ZIMMER ZUHAUSE EDITIONS BOX (DZZEB). Das bedeutet: Ein Menue wird ausgesucht, abgeholt, oder es wird nach Hause geliefert (ab 25. November).
Inhalt der DZZEB ist ein 3-Gang-Menü nach Wahl, eine Flasche Wein, ein kleines Präsent von Blumen Gaab und von Flying Donuts-Landau sowie eine Anleitung zur Fertigstellung der Speisen.

Übrigens: Für alle Reisenden, die keine touristischen Zwecke verfolgen, stehen Hotelzimmer ab dem 23. November 2020 für Übernachtungen zur Verfügung. Auch die Buchung von Tagungsräumen für Aus- und Weiterbildungszwecken ist nach wie vor erlaubt. (desa/red)

Oliver Hasert ist enttäuscht: „Die Idee eines Dinner-Zimmers war gut durchdacht“.
Foto: Rolf H. Epple

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