Donnerstag, 25. April 2024

Dreivärdls ferdisch – ganz gefeiert! Eröffnung der neuen Vinothek von Bernhard Koch und Familie

4. September 2021 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Wirtschaft in der Region

Zu einer Eröffnung gehört auch selbstverständlich die Schlüsselübergabe.
Foto: Heidi Steinbrecher

Hainfeld. Nach zwei Jahren Großbaustelle konnte am 2. September 2021 bei strahlendem Sonnenschein die Eröffnung der neuen Vinothek in einem Kreis geladener Gäste in Hainfeld gefeiert werden.

Ein neues Keltergebäude samt Barriquelager, Küche und einer Vinothek schaffen nicht nur mehr Platz, sondern erleichtern auch die Arbeit.

Beim Einlass wurden die Coronaauflagen gewissenhaft erfüllt – Impfnachweis oder Genesenenstatus sowie Registrierung über den Aufenthalt. Dann wurden die Gäste an Stehtischen im Freien mit erlesenem Fingerfood und Wein bzw. Sekt verwöhnt bevor es zur Führung durch die Räume der Vinothek ging.

Dankesworte

Zunächst dankte Bernhard Koch seinen beiden Söhnen Alexander und Konstantin, dem gesamten Team und seinem Architekten Peter Rheinwalt für die tatkräftige Unterstützung, ohne die diese große Aufgabe nicht denkbar gewesen wäre. „Arbeit soll Spaß machen“ ist sein Credo und dazu gehört auch eine ansprechende Umgebung. Zudem wollte Koch auch seinen Söhnen eine schöne Grundlage für die spätere Betriebsübernahme schaffen.

Konzept und Betriebsphilosophie

Die Kunden stehen im Mittelpunkt, sie sollen Wein erleben und fühlen, sehen wie dieser hier produziert wird.
Auch die Weiterbildung ist ihm ein wichtiges Anliegen, unterstützt von der Weinbauschule Neustadt sowie das Thema Nachhaltigkeit, umgesetzt durch das Siegel Fair’n green. Es beinhaltet die Bereiche Betriebsführung, Umweltschutz und gesellschaftliches Engagement.

Ehrengäste

Wolfgang Zöller, vielen noch bekannt als ehemaliger Leiter der Polizeiinspektion Germersheim und langjähriger Wegbegleiter von Koch, berichtete vom Werdegang seines Freundes, der durch Krankheit und den frühen Tod des Vaters schon in jungen Jahren in guter Abstimmung mit seinen Geschwistern den Winzerbetrieb übernahm. Er erwähnte auch den starken familiären Zusammenhalt, viele Jahre unterstützt durch Kochs Mutter Cäcilia, die leider diesen Moment nicht mehr miterleben durfte. Sie starb vor drei Jahren.

Koch erzählte später, dass ein Wein nach Zöller benannt wurde, der den Namen „Z“ trage, dem Spitznamen aus seiner Dienstzeit in Germersheim.

Begeistert äußerte sich auch Thomas Gebhart, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit: „Es ist traumhaft geworden, es ist wunderschön geworden, aber es ist zugleich praktisch geworden und es ist eine perfekte Kombination.“ Er drückte nicht nur seine Anerkennung für diese Leistung aus, sondern auch Dankbarkeit, einen solchen tollen Betrieb in der Südpfalz zu haben.
Es sei immer etwas los, wenn man dort vorbeifahre, so wie auch das aufgestellte Schild informiert: „Wenn’s Licht brennt, isch uff!“

Ortsbürgermeister Wolfgang Schwarz sowie Landrat Dietmar Seefeldt schlossen sich der Wertschätzung und Anerkennung ihrer Vorredner an. Letzterer brachte es mit den humorvollen Worten auf den Punkt, beim Wein und in der Politik wisse man erst hinterher, was für eine Flasche man gewählt habe – im Falle von Bernhard Koch sei man allerdings immer auf der Seite der Gewinner!

Bauliche Fakten

Zum Schluss steuerte Architekt Peter Rheinwalt noch einige interessante bauliche Fakten bei: das gesamte Gebäude ist durch Aufzüge barrierefrei gestaltet, eine Dachbegrünung schafft einen ökologischen Ausgleich und hält zugleich das Regenwasser zurück, die Stromerzeugung erfolgt umweltfreundlich.

9500 Kubikmeter Erdreich wurden ausgehoben, das entspricht 950 LKW-Ladungen, 2600 Kubikmeter Beton und 310.000 Kilo Stahl verarbeitet. Die Wohn- und Nutzfläche beträgt 3400 Quadratmeter.
Nach seinem Dank an die Familie für das ihm entgegengebrachte Vertrauen erfolgte die obligatorische Schlüsselübergabe für die Vinothek.

Führung durch das Gebäude

Riesige Edelstahltanks und eine neue Kelteranlage erleichtern die Arbeit im Keller für Alexander Koch und die Kellermeister Christopher Knorr und Chie Sakata.
Das Barriquelager, getrennt nach Weiß- und Rotweinen sowie Sektfässern hinterließ einen tiefen Eindruck bei den Besuchern.

Eine große Theke zur Weinverkostung mit großzügiger Raumgestaltung befindet sich im ersten Stock und schließlich gibt es noch den weitläufigen Versammlungsraum mit Zugang zur Dachterrasse im zweiten Stock. Von hier genießt man einen atemberaubenden Ausblick auf die wunderbare Natur ringsum, etwas, worauf Rheinwalt ganz besonderen Wert gelegt hat.

Mancher, der in den Zeiten des Baus seine Zweifel gehabt haben mag, was aus den Unmengen an Stahl und Beton wohl herauskommen wird, sieht sich nun eines Besseren belehrt. Hier wurde wirklich etwas Bemerkenswertes geschaffen, Funktionales und Ästhetisches auf perfekte Weise vereint. Zu diesem Urteil werden sicher noch sehr viele Besucher kommen.

Öffnungszeiten und Veranstaltungen können der Homepage entnommen werden: www.weingut-koch.com
Ansonsten gilt: Wann’s Licht brennt, isch uff! (HeSt)

Fotogalerie Heidi Steinbrecher

 

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