Dr. Maximilian Ingenthron: „Biosphärenreservat Pfälzerwald“ – nicht nachvollziehbare Äußerungen des MAB-Komitees

8. April 2015 | Kategorie: Landau, Politik regional

Dr. Maximilian Ingenthron.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Zur Frage, ob der B 10-Ausbau den Status als „Biosphärenreservat Pfälzerwald“ gefährdet, zeigt sich SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Maximilian Ingenthron besorgt und nimmt Stellung dazu.

„Dunkle Wolken ziehen am Himmel über dem Pfälzerwald auf – anders kann ich die jüngsten Äußerungen der Vorsitzenden des MAB-Nationalkomitees nicht deuten. Dass Windkraftanlagen den Pfälzerwald zerschneiden, der autobahngleiche Ausbau der B 10 hingegen keine substanzielle Verschlechterung bedeuten soll, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Es kann doch wohl nicht sein, dass Windkraftanlagen als regionaler Beitrag zur Energiewende aus dem Pfälzerwald herausargumentiert werden, weil durch den Bau der Räder vermeintlich großflächige Areale an unberührter Natur zerstört würden. Dabei geht es in der Relation um stecknadelkopfgroße Flecken.

Andererseits scheint es so zu sein, dass das MAB-Komitee den weiteren Ausbau der B 10 nicht mehr aufzuhalten gedenkt – frei nach der Devise ‚Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen.‘ Grünbrücken können jedoch kaum als Kompensation für den Flächenverbrauch herangezogen werden. Sie mögen für die Tiere nützlich sein, sind aber in der Gesamtschau allenfalls Feigenblättchen. Das kann nicht kaschieren, was der Natur und den Menschen durch den weiteren Ausbau der Strecke genommen wird.“

Ingenthron ist besorgt: Ein durchgängiger vierspuriger Ausbau der B 10 mit zusätzlichem Lärm und weiteren Emissionen – dadurch drohe der Status ‚Biosphärenreservat‘ in diesem Teil des Pfälzerwaldes „zur Farce zu werden“. „Mögen interessierte Kreise das noch so sehr relativieren und den autobahngleichen Ausbau befürworten: der Nutzen wird nicht größer sein als der Schaden. Deshalb appelliere ich an das MAB-Nationalkomitee, mit größter Sensibilität die Folgewirkungen eines Ausbaus zu untersuchen und nicht ohne Not aus der B 10 letztlich doch eine A 8 werden zu lassen.“ (red)

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4 Kommentare auf "Dr. Maximilian Ingenthron: „Biosphärenreservat Pfälzerwald“ – nicht nachvollziehbare Äußerungen des MAB-Komitees"

  1. Wolfgang VEITH sagt:

    Monsieur Dr. Maximilian Ingenthron,

    Sie und Ihr Kommentar sind sowas von lächerlich, aber was anderes aus der Vorderpfalz erwartet man bei uns in der Westpfalz gar nicht mehr. Unsere Lösung: Wir machen einen riesen Bogen um die Vorderpfalz, in allem: Gemüse, Obst, Wein, Übernachtungen ….
    Weil, wir haben gute Beziehungen zum Westen, sprich Saarland und Frankreich!!!
    Adieur Monsieur „mauvais joueur“ ;-))

  2. Günni aus de Palz sagt:

    Endlich mal einer aus der Westpfalz, der nach langer Diskussion richtig erkannt hat, dass es außer der Richtung nach Osten durch die Südpfalz auch noch drei weitere Himmelsrichtungen gibt, über die wirtschaftliche Verkehrwege genutzt bzw. zusätzlich erschlossen werden können. Sprechen Sie doch mal die Supereuropäer an, wie es mit der Entwicklung nach Süden (Frankreich) nach Westen Saarland/Luxembourg und nach Norden nördliches RLP aussieht. Ich will’s nochmal extra beim Namen nennen, es gibt den Westen, den Norden und den Süden, wohin man aus der Westpfalz (ausser durch die schöne Südpfalz) noch fahren kann – selbstverständlich auch mit LKW, versteht sich. Liebe Westpfälzer ein Aufruf, lasst Euch nicht kirre machen, was Eure Entwicklung angeht. Diejenigen die immer nur meinen, dass die verkehrstechnisch-wirtschaftliche Heilserbringung für die Westpfalz immer nur in einer Richtung nach Osten durch die Südpfalz zu suchen ist, die irren, erst recht, wenn dies mit wahsinnigen vielen Millionen im Straßenbau befördert werden soll. Was in PS im Strassenbau so in die Welt gesetzt wurde, ist größenwahsinnig – sorry, es ist so und kann nur von Personen befördert worden sein, die den Boden unter den Füssen nicht mehr spüren. Ich denke da an jemanden aus der Südpfalz, aus Steinweiler, der sich leise aus dem Staub gemacht hat, als sich sein politisches Wirken im negativen Sinne Bahn gebrochen hat. Seine Zöglinge und Erben sitzen heute am Ruder, es ist höchste Aufmerksamkeit gefordert, dass die nicht den gleichen Mist bauen. Und noch ein Gruß an die Westpfalz „Brüder wir brauchen uns doch gegenseitig“ – wir müssen zusammenhalten! Wenn Ihr was braucht, sagt es, aber bitte lasst die verdammte vierte Spur außen vor – die brauchen wir beide NICHT !!!!!!

    • Wolfgang VEITH sagt:

      Slt Günni,
      4 Spuren sind machbar. Schau Dir mal den Col de Saverne (Zaberner Senke) an.
      Die Autobahn 4 und der TGV Est passieren die Region und binden damit den Osten Frankreichs an Paris an. Habe an sich nix gegen meine „Brüder“ im Osten. Aber schaut Eure Infrastruktur an und dann unsere. Und was um PS herum ge-oder verbaut wurde ist auch der geologischen Gegebenheit geschuldet. Eine Hochstraße – mittlerweile maraode – wie in LU haben wir uns ja nicht gegönnt 😉 Was mich halt an der ganzen Sache zusätzlich nervt, ist die Selbstverständlichkeit, wie Vorder-Südpfalz und Weinstraße gefördert wird und dass wir Hinterwäldler auch schön brav Eure Produkte konsumieren dürfen, aber wg der B10 ein riesen Popanz aufgebaut wird, als ob die Welt unterginge. Es geht nur über geben und nehmen.
      Deine anderen Punkte sehe ich genauso!

      Bien cordialement
      Wolfgang VEITH

  3. David Nizzaras sagt:

    Ich glaube, dass Mister auch eine Spur fehlt. Geometrische Grundvorstellungen sind ihm wohl schon ganz früh nicht vermittelt worden. Denn…Die Spur liegt doch schon längst! Außer in den Tunneln, d.h keine unnötige Bodenversiegelung. D.h. gebt doch mal endlich Gas eure Provinz aufzuwerten!