Diskussion um Erhalt des Status „Biosphärenreservat Pfälzerwald“: SPD-Fraktionsvorsitzender Ingenthron nimmt Stellung

29. März 2015 | Kategorie: Politik regional

Dr. Maximilian Ingenthron.
Foto: red

Landau. Zur Diskussion um den Erhalt des Status als „Biosphärenreservat Pfälzerwald“ nimmt Fraktionsvorsitzender Dr. Maximilian Ingenthron Stellung.

„Das MAB-Komitee der UNESCO hat sich kritisch zum Bau von Windkraftanlagen im Pfälzerwald geäußert. Die Begründung lautete, ein weiteres Zerschneiden der zusammenhängenden Waldfläche gefährde den Status als Biosphärenreservat. Auf dieser Grundlage hat die Landesregierung den Bau von Windkraftanlagen im öffentlichen Raum des Pfälzerwaldes faktisch unterbunden.

Ich habe in diesem Zusammenhang gefordert, dass sich das MAB-Komitee nun ebenso deutlich in Sachen Ausbau der B 10 positionieren müsse. Es geht nicht an, auf der einen Seite Windräder im Pfälzerwald auszuschließen, die Teil der regionalen Energiewende sind, andererseits den autobahngleichen Ausbau der B 10 zuzulassen. Ein riesiger Flächenverbrauch, die weitere Zerschneidung des zusammenhängenden Waldgebiets und eine Zunahme an Verkehr und Emissionen sind daraus die Folgen. Es kann aber nicht sein, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird, zumal der Flächenverbrauch durch Windräder nur einen Bruchteil dessen ausgemacht hätte, was der vierspurige Ausbau der B 10 bedeutet.

Deshalb begrüße ich die Feststellung von Staatsministerin Ulrike Höfken, dass aus ihrer Sicht ein durchgängig vierspuriger Ausbau der Strecke nicht mit dem Schutzstatus des Biosphärenreservats zu vereinbaren sei. Das ist ein erfreulich klares Wort und ein Bekenntnis zu einer Kompromisslösung, für die die Landauer SPD von Anfang an eingetreten ist. Ich appelliere an die Landesregierung, sich diesem Votum insgesamt anzuschließen.

Die Ausbaubefürworter sparen in dieser Situation leider nicht mit großen Worten. Die Sorge um den Erhalt des Schutzstatus als „Quatsch“ zu bezeichnen, wie es der Pirmasenser Oberbürgermeister Matheis in dieser Woche getan hat, ist grobschlächtig und überheblich. Und dass der Vorsitzende des Vereins für den Ausbau der B 10, Weiss, es als unerheblich für den Schutzstatus bezeichnet, ob noch eine vierte Spur hinzukommt, dokumentiert einen ideologischen Tunnelblick, der nur auf mehr Asphalt ausgerichtet ist.

Die Vertreter des Ausbaus sollten zur Kenntnis nehmen, dass sie den Ausbaustandard der Strecke und die Bedeutung der Belange von Umwelt und Natur nicht alleine definieren. Bedenken dermaßen achtlos beiseite zu wischen, ist schlechter Stil und wird den Widerstand eher noch anfachen.“ (red)

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