Freitag, 26. April 2024

Die richtige Pflegekraft finden

4. Mai 2018 | Kategorie: Familie, Gesundheit, Panorama, Ratgeber

Viele pflegebedürftige Menschen wünschen sich, auch im Alter in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben zu dürfen. Möglich ist das bei einem erhöhten Pflegebedarf nur, wenn eine 24-Stunden-Kraft für die Grundversorgung zur Verfügung steht.
Foto: pixabay.com © geralt (CC0 Public Domain)

Das Bundesministerium für Gesundheit hat Ende 2017 diese Zahlen zur Pflegesituation in Deutschland veröffentlicht: 2.937.768 Leistungsbezieher gab es zum Stichtag des 31.12.2016.

Der Mammutteil dieser pflegebedürftigen Deutschen wird ambulant betreut: 2.110.921 Menschen. Ihnen stehen 826.847 Menschen gegenüber, die stationär betreut werden.

Diejenigen, die bereits Leistungen im Bereich der ambulanten Pflege beziehen, haben es geschafft: Sie haben bereits die richtige Pflegekraft gefunden oder beziehen andere Leistungen – je nach individuellem Zustand und je nach Pflegestufe.

Die meisten ambulant betreuten Pflegebedürftigen haben Pflegestufe I. Mit 64,5 Prozent bilden sie die größte Gruppe. Diejenigen mit Pflegestufe II bilden mit 27,7 Prozent die zweitgrößte Gruppe, diejenigen mit Pflegestufe III mit 7,8 Prozent die kleinste Gruppe.

Übersetzt auf die Neuerung, die die Umwandlung von der Pflegestufe in Pflegegrade folgte sind diejenigen mit Pflegegrad 2 mit 52 Prozent die größte Gruppe. Menschen mit Pflegegrad 3 (28 Prozent) und Menschen mit Pflegegrad 4 (12,1 Prozent) und folgen.

Die Minderheit bilden diejenigen mit Pflegegrad 1 (3,2 Prozent) und mit Pflegegrad 5 (4,7 Prozent). Im Portal rund um das Pflegestärkungsgesetz gibt es detaillierte Informationen zu den Pflegegraden.

Wichtig ist die Pflege zuhause den Pflegebedürftigen vor allem deswegen, weil sie den Bezug zum gewohnten Umfeld aufrechthält. Möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben zu können, ist das erklärte Ziel.

Doch ohne weiteres in die Wirklichkeit umsetzen, lässt sich dies nicht. Im Kreis Germersheim ist die Pflegesituation ausgeglichen: 34,4 Prozent werden von Angehörigen gepflegt, 33,9 Prozent in stationären Einrichtungen und 31,3 Prozent in der ambulanten Pflege. Wichtig ist, für die Umsetzung eine Pflegekraft zu finden. Wie das funktioniert und worauf bei der Suche zu achten ist, das verraten die folgenden FAQs.

Welche Möglichkeiten gibt es, eine Pflegekraft zu bekommen?

Foto: pixabay.com © sabinevanerp (CC0 Public Domain)

Wer sich dafür entscheidet, die Pflegekraft ins eigene Zuhause zu holen, um den Pflegebedürftigen professionell versorgt zu wissen und gleichzeitig die Heimat zu bewahren, muss sich auf die Suche machen nach einer passenden Pflegekraft. Je nach dem individuellen Pflegebedarf kann für die häusliche Pflege ein Pflegedienst engagiert werden.

Der Nachteil ist, dass die Pflegekräfte häufig wechseln bzw. nur im Rahmen ihres Dienstplans zur Pflege vorbeikommen. Eine feste Bezugsperson gibt es auf diese Weise nicht.

Eine Alternative zum Kommen und Gehen ist dann nötig, wenn der Pflegebedarf ansteigt und es sinnvoll ist, den Pflegebedürftigen rund um die Uhr professionell zu betreuen. Dann ist es gut und sinnvoll, nach einer häuslichen Pflegekraft zu suchen.

Wer übernimmt die Suche nach einer häuslichen Pflegekraft?

Die Deutsche Seniorenbetreuung ist eine Anlaufstelle, wenn es um die Vermittlung von häuslichen Pflegekräften geht. Transparent schildert der Anbieter, den es bereits seit 2004 am Pflegemarkt gibt, wie eine Vermittlung erfolgt – und zwar vor allem mit Blick auf den Pflegebedürftigen und die Pflegekraft. Bei einem Gespräch vor Ort werden Fragen geklärt, Wünsche formuliert und ein grober Rahmen für die Pflegesituation vor Ort gesteckt. Diesem Vor-Ort-Termin folgen ein individuelles Angebot sowie die Koordination einer Pflegekraft.

Wer pflegt vor Ort?

Sicherlich ist es wünschenswert, eine feste Bezugsperson zu haben, allerdings birgt dieses Konzept der Exklusivität auch ihre Nachteile. Um eine Rundum-Versorgung zu ermöglichen, ist es sinnvoll auf einen Kreis von zwei bis drei Betreuungskräften zu setzen, die um die Sorgen, Nöte, Wünsche und Anliegen des Pflegebedürftigen wissen und sich in der Pflege abwechseln können.

Die 24-Stunden-Kraft deutet zwar mit ihrer Bezeichnung an, rund um die Uhr verfügbar zu sein, allerdings gibt es einen Unterschied zwischen der aktiven Pflege und der Bereitschaft, die dadurch entsteht, dass die Pflegekraft im häuslichen Bereich wohnt. Grundsätzlich hat eine häusliche Pflegekraft reguläre Arbeitszeiten zu denen auch Betreuungs- und Bereitschaftszeiten zählen.

Worauf ist bei der Leistungserbringung zu achten?

Unterschieden wird grundsätzlich in die sogenannte Grundpflege und die Behandlungspflege. Zur Grundpflege gehören

  • hauswirtschaftliche Tätigkeiten (kochen, einkaufen, abwaschen, putzen, Wäsche waschen, Wohnung in Ordnung halten – inklusive Pflanzen- und Tierwelt),
  • Pflegetätigkeiten (Kleidungswechsel, tägliche Hygiene, Versorgung bei Inkontinenz, Katheter-Wechsel, Bewegungsübungen) sowie
  • Aufgaben rund um die Mobilität des Pflegebedürftigen (Unterstützung beim Sitzen, Liegen, Aufstehen, beim Umgang mit dem Rollstuhl, bei Außer-Haus-Terminen, bei Spaziergängen, bei Ausflügen).

Foto: pixabay.com © sabinevanerp (CC0 Public Domain)

An dieser Liste zeigt sich bereits, dass hierfür keine examinierte Pflegekraft einziehen muss. Das Pendant zur Grundpflege ist die sogenannte Behandlungspflege, die bei speziellen Behandlungen eine entsprechende Ausbildung der Fachkraft vorschreibt. Dabei handelt es sich um das Setzen von Insulinspritzen, das Blutdruckmessen, die Medikamenteneingabe sowie die Wundversorgung. Hierfür müsste zusätzlich eine examinierte Fachkraft den Pflegebedürftigen zuhause besuchen.

Wie wird die Pflegekraft angestellt und versichert?

Möglich ist der Abschluss eines Arbeitsvertrags zwischen der Pflegekraft und dem Pflegebedürftigen. Darin sind alle Details dokumentiert, die für die Pflege wichtig sind – Aufgaben, Pflichten, Kosten, etc.

Eine Alternative stellt die Beauftragung einer selbstständigen Pflegekraft dar, allerdings hat dieses Modell den Nachteil, dass die Pflegekraft nicht aus einem Pool an Pflegekräften stammt – und damit auch keinen Ersatz bei Krankheit, Urlaub oder Freizeit hat.

Variante 3 ist die Entsendung von Pflegehilfen nach Deutschland. Bei diesem Modell bleiben die Pflegekräfte Angestellte in der Heimat und verrichten ihren Dienst in Deutschland.

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