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Desolate Situation im Schul-und Vereinsschwimmen: Pilotprojekt „Trainings-und Schulungsbad“ für Landau soll helfen

11. Dezember 2015 | Kategorie: Allgemein, Landau, Regional
Bürgermeister Hirsch, MdL Christine Schneider, Ralf Eggers und Mario Andruchowicz (v.l.) beklagen die desolate Situation im Schul-und Vereinschwimmens. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Bürgermeister Hirsch, MdL Christine Schneider, Ralf Eggers und Mario Andruchowicz (v.l.) beklagen die desolate Situation im Schul-und Vereinschwimmen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Landtagsabgeordnete Christine Schneider, Bürgermeister Thomas Hirsch, Ralf Eggers und Mario Andruchowicz luden zu einer Pressekonferenz zum Thema „aktuelle Situation der Schwimmbäder und des Schwimmunterrichts in der Region“ ins LA OLA ein.

Sie stellten  die aktuelle Situation der Schwimmbäder und des Schwimmunterrichts der Schulen vor und erörterten die Probleme und zukünftigen Herausforderungen.

„Es zeigt sich Rheinland-Pfalz weit, dass immer mehr Schwimmbäder schließen und immer weniger Schwimmunterricht möglich ist.
Wir Politiker und Betroffene aus der Region Landau wollen diesem Trend entgegenwirken“, so Christine Schneider.

Bei den Renovierungsvorhaben des Freibads in Maikammer oder auch in Offenbach deute sich an, so Schneider, dass das Land eine Reduzierung der Wasseroberflächen in den Bädern anstrebe – weg von den 50-Meter-Sportbahnen hin zu 25 Meter-Bahnen.

Die Tendenz gehe zu Spaß-und Freizeitbädern. Schneider befürchtet, dass durch die Reduzierung der Wasseroberflächen das „Konfliktpotential größer wird“ und es immer mehr Nichtschwimmer geben könnte.

Möglichkeiten dem entgegenzuwirken, sieht die Landtagsabgeordnete in einer Änderung des kommunalen Finanzausgleichs, in Fördermitteln sowie einem Pilotprojekt „Trainings-und Schulungsbad“, welches in Landau umgesetzt werden soll.

Das Schwimmvermögen der Kinder gehe verloren: „50 Prozent der Zehnjährigen sind keine sicheren Schwimmer mehr“, so Schneider. Außerdem gäbe es immer weniger ausgebildete Schwimmlehrer.

„Den Kommunen geht es schlecht und den Bädern geht es noch schlechter“, ergänzt Bürgermeister Hirsch die Ausführungen Schneiders.

„Ich stehe noch unter dem Eindruck der Haushaltsberatungen“, so Hirsch. „Schwimmbäder sind eine der kostenintensivsten Einrichtungen einer Kommune“. Es sei immer eine schwierige Entscheidung, sich von Bädern zu trennen, so Hirsch im Hinblick auf die Schließung des Rülzheimer Bades Moby Dick, das mit 50 Meter-Bahnen ausgestattet war.

Hirsch sprach auch in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der Stadtholding, in deren Verantwortungsbereich das LA OLA fällt. „Wir haben im LA OLA ein Defizit von 1,4 bis 1,5 Millionen Euro im Jahr“. Doch das LA OLA stehe nicht zur Disposition, beruhigt Hirsch.

Das LA OLA ist zum einen Freizeitbad und steht allen Schwimmern offen, zum anderen müsse man den Interessen des Schul-und Vereinssports gerecht werden – ein Spagat, den man fast nicht leisten könne, führte Hirsch weiter aus.

An allen sieben Tagen sind für Schulschwimmen und Vereinsschwimmen drei Bahnen reserviert. Auf Unverständnis der Schwimmbadbesucher stöße oft die Sperrung von Teilbereichen der Schwimmfläche.

„Das Thema Gesundheit und Sport treibt uns um“, so Hirsch. Als Jugenddezernent sehe er auch ein gewisses Lebensrisiko, wenn Kinder nicht mehr schwimmen könnten.

Mario Andruchowicz, Sportlehrer an der Pestalozzi Grundschule und Sportfachberater für die Landauer Grundschulen (mit Montessorischule sind es 10 Grundschulen): „Wir benötigen dringend Lehrschwimmbecken“. Freitags habe man zum Beispiel ein halbes Lehrbecken für 25 Kinder zur Verfügung. Auch er betont die Notwendigkeit, schwimmen zu können.

Ralf Eggers, der für den Landauer Schwimmclub und in seiner Funktion als Sportdozent an der Landauer Uni an der Runde teilnahm, weiß, dass „zwei bis drei Bahnen für den Schulschwimmsport nicht ausreichend sind“. Er habe mit Schulleitern bezüglich des Bedarfs gesprochen. „Da muss gehandelt werden“.

Man habe deshalb beim Land vorgeschlagen in privater Trägerschaft ein „Trainings-und Schulungsbad“ in Landau zu installieren und habe auch „positive Signale“ erhalten.

Das Bad solle gut erreichbar sein und solle nur dem Schul-und Vereinssport zur Verfügung stehen.
Das Projekt solle von der Uni wissenschaftlich begleitet werden. Deutlich wolle man bei den Kosten unter 2 Millionen Euro bleiben. (desa)

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