Stuttgart- Lothar Späth, CDU-Politiker und ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg, ist tot. Er starb in der Nacht zu Freitag im Alter von 78 Jahren, berichtet die ARD unter Berufung auf das Staatsministerium in Stuttgart.
Späth wurde 1968 erstmals zum Landtagsabgeordneten gewählt. 1972 wurde er Vorsitzender der CDU-Fraktion in Baden-Württemberg. Von 1978 bis 1991 war er Ministerpräsident im „Ländle“. Nach seiner politischen Karriere ging er in die Wirtschaft.
Neben seinen Tätigkeiten als Geschäftsmann moderierte er von 1997 bis 2001 die wöchentliche Gesprächssendung „Späth am Abend“. Lothar Späth hatte außerdem eine Honorarprofessur für Medien und Zeitdiagnostik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena inne.
Er ist Initiator des Lothar-Späth-Förderpreises, der jährlich an Künstler mit geistiger Behinderung vergeben wird. Lothar Späth war an Demenz erkrankt und lebte zuletzt im Raum Stuttgart.
Bundespräsident Gauck kondoliert zum Tod von Lothar Späth
Berlin- Bundespräsident Joachim Gauck hat Daniela Späth-Zöllner zum Tode ihres Vaters Lothar Späth kondoliert. „Als Ministerpräsident von Baden-Württemberg hat Ihr Vater sich bleibende Verdienste erworben.
Mit eigenständigen und zuweilen unbequemen Standpunkten vertrat er konsequent die Interessen seiner Landsleute“, erklärte Gauck am Freitag. „Man spürte, dass ihm die Menschen am Herzen lagen. Lothar Späth war im besten Sinne ihr Landesvater.
Im Osten unseres Landes hat Ihr Vater mit seinem persönlichen Engagement beim Wiederaufbau der Wirtschaft nach der deutschen Einheit Großes geleistet. Wer Ihren Vater beobachtete, konnte spüren, welche Freude es ihm bereitete, Verantwortung zu übernehmen.“
Späth habe sich um Deutschland verdient gemacht. „Wir werden ihn nicht vergessen“, so der Bundespräsident. (dts Nachrichtenagentur)
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