CDU-Fraktion macht Druck beim Thema Breitbandversorgung im Kreis SÜW

1. November 2016 | Kategorie: Politik regional, Wirtschaft in der Region
Dietmar Seefeldt. Foto: red

CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzender Dietmar Seefeldt.
Foto: red

Birkenhördt. Die CDU-Kreistagsfraktion SÜW befasste sich in ihrer letzten Sitzung in Birkenhördt mit der Thematik Breitbandversorgung im Landkreis SÜW.

Hierzu wurden zum einen als Gesprächspartner Vertreter der Fa. RMT aus der Schweiz, Ortsbürgermeister Roland Gruschinski sowie Albert Schädler vom Breitband-Kompetenzzentrum des Ministeriums des Innern und für Sport eingeladen.

Zunächst stellte Rolf Tresch als Mitinhaber des Schweizer Familienunternehmens RMT seine Pläne für die Versorgung von fünf Ortschaften in der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern mit schnellem Internet dar.

Das Besondere daran: Die fünf Orte Blankenborn, Dörrenbach, Kapellen-Drusweiler, Oberotterbach und Pleisweiler-Oberhofen erhalten ohne finanzielle Eigenbeteiligung der Gemeinden ein zusätzliches paralleles Netz bis ins Haus.

Hierbei verfolgt die Fa. RMT die sog. zukunftssichere FTTB-Ausbaustrategie (Fibre To The Building), das heißt Glasfaserkabel wird direkt bis in alle Gebäude verlegt.

Der Vorteil: das schnelle Internet kommt in allen Haushalten und Betrieben in gleicher Geschwindigkeit an.

Im Vergleich dazu wird beim sog. FTTC-Ausbau (Fibre To The Curb‚ Faser an den Randstein also in die Nähe des Teilnehmers) das Glasfaserkabel nur bis zum nächsten Verteiler, dem Kabelverzweiger, verlegt, so dass die letzten Meter noch über Kupferkabel versorgt werden und damit insbesondere weiter entfernt liegende Häuser Übertragungsverluste hinnehmen müssen.

Ortsbürgermeister Roland Gruschinski von Pleisweiler-Oberhofer berichtete aus der Praxis über die gute Zusammenarbeit mit der Fa. RMT und freute sich über die extrem hohe Resonanz der Einwohner am Ausbau.

Damit erhalten die Bewohner kostenlos ein extrem leistungsstarkes und zukunftssicheres Netz mit sensationellen Übertragungsgeschwindigkeiten, was nicht zuletzt auch zu Wertsteigerungen der Immobilien führt, denn beim Immobilienkauf von Privatleuten aber insbesondere natürlich von Gewerbetreibenden ist heute eine der ersten Fragen immer die nach der Internetgeschwindigkeit.

Rolf Tresch stellte klar, dass seine Firma durchaus Interesse hat, auch in anderen Gemeinden des Landkreises in den Glasfaserausbau zu investieren. Die Fa. RMT verfolge hier kein kurzfristiges, sondern ein langfristiges Geschäftsinteresse, da es sich um eine Zukunftsinvestition seines Unternehmens handele, die sich mittel- bis langfristig aber lohnen werde.

Im Anschluss daran berichtete Albert Schädler vom Breitband-Kompetenzzentrum des Ministeriums des Innern und für Sport über den Sachstand des 2. Antrags des Kreises SÜW für Bundesfördermittel zum Breitbandausbau im Landkreis.

Der erste Antrag hatte leider keinen Erfolg. Das Bundesförderprogramm richtet sich an Kommunen und Landkreise zur Schließung der weißen Flecken der Breitbandversorgung.

Das Förderprogramm ermöglicht einen flächendeckenden Ausbau bislang unterversorgter Gebiete mit 50 Mbit pro Sekunde.

Schädler betonte, dass es „natürlich das Ziel sei, bei der nunmehr folgenden Ausschreibungsrunde des Bundes (die Antragsfrist endete am 28. Oktober) ausreichend Scoring-Punkte zu erhalten, um somit in den Genuss der Projektfördermittel des Bundes zu kommen“.

Immerhin gehe es um eine Investitionssumme von 15 Mio. Euro für den Kreis, um das Kreisgebiet bis 2018 flächendeckend mit schnellem Internet zu versorgen.

In Abstimmungs- und Beratungsgesprächen mit dem Projektträger sei er zuversichtlich, „dass ein ausreichender Antrag auf den Weg gebracht werden kann, der dann hoffentlich auch den Zuschlag erhält“.

Die CDU-Fraktion kam bei den sich anschließenden internen Beratungen zu dem Ergebnis, dass der Kreis alle Anstrengungen unternehmen müsse, um bei diesem „wichtigen Zukunftsthema am Ball zu bleiben“.

Insbesondere gelte es, eine Alternativstrategie zu entwickeln für den Fall, dass der Kreis beim Breitbandprojekt wieder nicht berücksichtigt werde; hier könne zum Beispiel eine Zusammenarbeit der Gemeinden mit anderen Firmen wie beispielsweise RMT eine Strategie sein. (red)

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