Bodelschwinghhaus in Neustadt schließt: Rückläufige Übernachtungszahlen und fehlende Gelder

1. August 2013 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional

Südfassade des Bodelschwinghhauses, nach der Restaurierung durch das Ingenieurbüro Weigand.
Foto: www.ingenieurbuero-weigand.de

Speyer/Neustadt. Das Bodelschwinghhaus, eine Übernachtungseinrichtung für Durchwanderer in Neustadt, schließt zum heutigen 1. August.

Der Hauptzuschussgeber, die Stadt Neustadt, kann aufgrund der schwierigen Haushaltssituation keine zusätzlichen Mittel für den Erhalt der Obdachloseneinrichtung aufbringen. Auch dem Blauen Kreuz und Diakonischen Werk Pfalz fehlen die Mittel.

Das Übernachtungshaus wurde 1955 in der Schillerstraße 11 in Neustadt von der Inneren Mission eingerichtet. Einige Jahre später übernahm das Blaue Kreuz die Trägerschaft. Obdachlose Menschen konnten dort übernachten, duschen und ihre Kleider waschen.
Das Blaue Kreuz bedauert die Schließung der Einrichtung sehr.

Ohne den enormen Einsatz von Rudi Hagenbuch hätte man diesen Schnitt schon längst vollziehen müssen. Fast täglich hat Hagenbuch, unterstützt von Raumpflegerin Roswitha Schmidt, von 18 Uhr abends bis 10 Uhr morgens im Bodelschwinghhaus gearbeitet, ist immer Ansprechpartner für die hilfesuchenden Menschen gewesen. Aus Altersgründen kann er sein überwiegend ehrenamtliches Engagement nun nicht mehr fortführen.

Auch ist die Zahl der Übernachtungen ist in den vergangenen Jahren auf etwa drei Übernachtungen täglich zurückgegangen. Insgesamt gab es zwölf Schlafplätze. Die meisten obdachlosen Menschen sind keine Durchwanderer mehr, sondern kommen aus der Stadt Neustadt und dem Umland. Für diese wird die Kommune bei Bedarf Wohnraum zur Verfügung stellen. Das Blaue Kreuz geht davon aus, dass die wenigen Durchwanderer in der Region Neustadt zukünftig von den Obdachloseneinrichtungen des Caritasverbandes in Kaiserslautern und Ludwigshafen mitversorgt werden können.

Das Blaue Kreuz Pfalz e.V. mit seinen etwa 500 Mitgliedern leistet Hilfe zur  Selbsthilfe für suchtkranke Menschen und ihre Angehörigen. Der pfälzische Landesverband unterstützt die 23 Selbsthilfegruppen und organisiert gruppenübergreifende Aktivitäten wie Seminar- Ausbildungs- und Freizeitangebote. Er ist dem Bundesverband des Blauen Kreuzes in Deutschland angeschlossen. (dwp).

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