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Neustadt soll sich als Weinerlebnisstadt etablieren: Weinhotel und Haus des Weines unabdingbar

1. August 2014 | Kategorie: Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional

Neustadt ist auf Erfolgskurs: Im Städtewettstreit, zum Beispiel mit Landau, hat es sehr gute Karten.
Foto: Rolf Schädler

Neustadt. Die Tourist, Kongress- und Saalbau GmbH (TKS) hat gestern ihren Geschäftsbericht 2013 vorgestellt. „Besonders stolz“ sei man auf die Entwicklung der Übernachtungszahlen in den vergangenen zehn Jahren, sagte Georg Krist, zuständiger Beigeordneter und Aufsichtsratsvorsitzender.

Es konnte ein Plus von 75 Prozent erzielt werden, das ist der höchste Zuwachs aller 15 Städte und Landkreise in der Metropolregion Rhein-Neckar.
Schlusslicht bei Übernachtungen ist Landau.

2013 gab es in Neustadt 224.394 Übernachtungen von gezählten 94.693 Gästen. Ein leichter Rückgang von 1,5 beziehungsweise 1,6 Prozent. Die Verweildauer von durchschnittlich 2,37 Nächten blieb dabei unverändert (Platz zwei belegt Kaiserslautern mit 2,15 Nächten, Schlusslicht ist Landau mit 1,69).

Internationale Ausrichtung

Dass die Entscheidung, sich internationaler auszurichten, richtig war, zeigen die Zahlen der ausländischen Gäste und Übernachtungen. Bei den Gästen gab es ein Plus von 13,2 Prozent, bei den Übernachtungen von 19,3 Prozent.

Skandinavien im Focus

Rheinland-Pfalz weit gesehen schrumpfe ihr Anteil dagegen um 0,9 Prozent bei den Gästen und 2,5 Prozent bei den Übernachtungen. „Naturgemäß bleiben ausländische Gäste länger in einer Stadt, daher ist diese Zielgruppe sehr interessant für uns“, erklärte Krist. Es sei gelungen, im Ausland kaufkräftige Regionen anzusprechen, in Zukunft wolle man sich verstärkt skandinavischen Ländern widmen. Begonnen werden soll mit Schweden.

Wertschöpfung über 42 Millionen Euro für Neustadt

Forschungsinstitute haben festgestellt, dass Übernachtungsgäste in privaten Unterkünften täglich 72,40 Euro ausgeben, bei Hotels sind es 131,60 Euro, bei Tagesgästen 26,30 Euro und bei Leuten, die mit einem Reisemobil unterwegs sind, 45,80 Euro. Diese Zahlen ergeben eine Wertschöpfung für Neustadt von gut 42,4 Millionen Euro jährlich.

Übernachtungszahlen gestiegen

Auch die Zahl der Vermittlung von Übernachtungen durch die TKS ist 2013 gestiegen, und zwar auf 488 (421). Das Angebot an sich ist nahezu unverändert: Ende 2013 gab es 29 (33) gewerbliche Betriebe mit 1.300 Betten, die privaten Vermieter sind mit 142 gleich geblieben.

„Es wäre durchaus wünschenswert, wenn wir einen noch höheren Klassifizierungsgrad erreichen könnten“, so der Beigeordnete. Derzeit sind im Bereich Ferienwohnungen und Gästezimmer acht Privatpensionen und 77 Wohnungen ausgezeichnet.
Erfolgreiche Veranstaltungen

Positives gibt es auch für die Veranstaltungen im Saalbau zu vermelden: Die Zahl stieg von 149 auf 158 bei 199 Belegungstagen (190). Üblich für vergleichbare Veranstaltungsorte sind 150 Tage. „Dieser Erfolg ist nicht zuletzt der hervorragenden Arbeit der Kulturabteilung geschuldet“, lobte Krist.

Weinfest des Jahres

Ganz besonderen Grund zur Freude gab die Wahl des Hambacher Festes „Schwarz-Rot-Gold“ zum Pfälzer Weinfest des Jahres“, das im Vorfeld neu ausgerichtet worden war. „Wir hoffen, dass dies ein Vorbild für andere, in die Jahre gekommene Feste ist.“ Auch mit dem Kunigundenmarkt sei man erfolgreich neue Wege gegangen, gleiches soll für den Nachfolger des Wein- und Sekttreffs gelten.

Romantic City

Seit 2013 gehört Neustadt an der Weinstraße gemeinsam mit Trier, Koblenz, Mainz, Idar-Oberstein, Worms und Speyer zu den Romantic Cities, ein Erfolg, da diese Städte teilweise wesentlich größer seien.

Etablierung als Weinerlebnisstadt

Was die Zukunft betrifft, wünscht sich die TKS die Etablierung von Neustadt als Weinerlebnisstadt. Dafür sei eine Referenz-Verkaufsstelle (Haus des Weins) unabdingbar. Wünschenswert seien zudem ein Weinhotel, die Dekoration und Ausstattung der Altstadt unter dem Aspekt Wein, ein größerer Fokus auf den Rad- und Wandertourismus, die Freilegung eines Stücks Speyerbach am Marktplatz und nicht zuletzt die Klärung der Toilettenfrage. (red)

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