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BiKa-Helau, verrucht und kriminell: „Bombenstimmung“ bei der Prunksitzung der BiKaGe

9. Februar 2014 | Kategorie: Allgemein, Kreis Germersheim, Regional

Die Showbuwe heizten dem Publikum ordentlich ein.
Fotos und Videos: pfalz-express.de/Licht

Kandel – Verrucht und kriminell sollte der Abend werden, versprach BiKaGe-Präsident Karl-Heinz Schöttinger zu Beginn der Prunksitzung am Samstagabend.

Unter dem Motto „In BiKaGo werd gschunkelt un glacht, bis de Al Capone s´Licht ausmacht“  jagte fünf Stunden lang  ein Höhepunkt den anderen: Sechs Büttenreden, professionelle Showeinlagen der Krautwickel als Kleine Strolche, der Großen Garde als Revuegirls, des Krautkopfteams und der Showbuwe mit nacktem Oberkörper brachten den Saal zum Kochen. Der Elferrat bezog das Publikum mit ein, lies die Gäste schunkeln und sich gegenseitig „über den Tisch ziehen“.

Beton-Pate und Kniefall vor Kandels Herrscher

Den Beginn machte Klaus Zahneißen als „Der Pate“ mit perfektem italienischen Akzent und Tonfall – und mit Betonklötzen an den Füßen, eine wahrlich mafiöse Methode, jemanden zum Schwiegen zu bringen, was in diesem Fall allerdings nicht gelang.

Philipp Ohmer als „coolster Amtsblattausträger aller Zeiten“ steckte dem Publikum, dass bei Stadtbürgermeister Tielebörger der Briefkasten absichtlich tief angebracht sein, so dass er beim Einwerfen des Amtsblatts nahezu auf dem Bauch kriechen müsse vor dem Herrscher Kandels.

Brand und Bomben

Zum großen Rundumschlag holte der Narren-Till Tobias Knittel aus:  „Drum halt ich dir, denn das muss sein, den Spiegel vor, schau nur hinin“: Die NSA, der Limburger Bischof, Putin und der Papst – alle bekamen ihr Fett weg. Aber nicht nur in der großen Welt war Till Eulenspiegel unterwegs, auch „der Tiele“ musste sich mit Blick auf das im Dezember abgebrannte Multifunktionshaus am Plätzel sagen lassen: „Kannst du beim Renovieren, wenn du ne zweite Chance hast, nicht in den Baustil investieren, so dass er auch zum Plätzel passt?“ – was mit donnerndem Applaus quittiert wurde.

Dem Landauer OB Schlimmer empfahl der Schelm, sich noch einmal ganz gründlich im Rathaus umzusehen, um den ein oder anderen „Blindgänger“ aufzuspüren.

„Lungenschwund und abgezockt“

Eine tolle Show lieferte das Krautkopfteam mit ihrer gesungenen Satire „Lungenschwund und abgezockt“. Von Ulli Hoeneß und ADAC, der Groko und Merkels Beckenbruch bis hin zu den „Hauptsache dagegen“-Femenauftritten wurden die Skandale des letzten Jahres auf den Tisch gebracht. Eine besondere Warnung galt dem Kandeler Stadtrat: Ein maskierter Edward Snowdon sang: „Bei mir ist notiert, was im Stadtrat so passiert – und wer sich grad blamiert“.

Auch die Landesgartenschau wurde auf´s Korn genommen: „Scho widder a Bomb“, trällerten die Krautköpf – und das Publikum staunte nicht schlecht, als eine Deko-Bombe explodierte und eine wahre „Sexbomb“ in Strapsen entstieg – allerdings mit recht maskulinen Kurven.

Schwester Gerline empfiehlt…

Kaum wiederzuerkennen: Thomas Hitschler, Barbara und Alexander Schweitzer.

Um die Gesundheit der Gäste sorgte sich Melanie Fath alias Schwester Gerlinde. Kreuz und quer durch den Saal diagnostizierte sie Wehwehchen, verabreichte gigantische Spritzen und pries die „Los Wochos“ der Asklepios-Klinik: „Von moodachs bis dienschdachs gibt’s billiche Galle-OPs, am Dunnerschdaach Proschtata, wenn´s tröpfelt – do müsserter zuschlache“, empfahl die Krankenschwester.

Bundestagsabgeordneter Thomas Hitschler (SPD) und Sozial-und Gesundheitsminister Alexander Schweitzer (SPD) wurden von der Medizin-Expertin genauestens in Augenschein genommen. Der Minister musste gar ein ganzes Fläschchen Tropfen schlucken und entkam nur mit knapper Not der großen Spritze.

Sprachfremder Bürgermeister: Zwää Deppe verstehen die Welt nicht mehr

Warum „der Tiele“ noch immer kein Pfälzisch könne – darüber machten sich die „Zwää Deppe am Gardezaun“ so ihre Gedanken. Der Grumbeere-Gruschtl Klauß Zahneisen und „de Bettsäächer-Beppo“ Dirk Werling schüttelten ob der Unfähigkeit ihres Stadtoberhaupts, die hiesige Sprache zu erlernen, verständnislos die Häupter. „I wääs nid, werum des so lang dauerd. Bei uns kinne des doch scho die klänni Kinner“, fragte sich der Grutschl und tauschte sich alsdann mit dem Beppo über Schmuse-Probleme mit den Gattinnen aus.

Den Abschluss bildete wie jedes Jahr „die Kattel“, die in einem überdimensionalen Martiniglas Einblick in ihre erotischen Erlebnisse gab.

Professionelle Inszenierung bei Tanz, Show, Kostümen und Satire

Und so wurde die BiKaGe auch in diesem Jahr wieder ihrem Ruf gerecht, Unterhaltung vom Feinsten zu bieten. Die Aktiven hatten unzählige Stunden investiert, um eine in allen Bereichen rundum gelungene Prunksitzung zu präsentieren.

Tatsächlich wurde getreu dem Motto geschunkelt und gelacht –  „bis de Al Capone s´Licht ausmacht“, was dieser erst zu sehr später Stunde getan hatte.  (cli)

 

 

Die Bilder als Video:

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