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Prunksitzung der „Rhoischnooke“: Rumble in the Jungle – im Dschungel ist was los

16. Februar 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

 

Schlümpfe im Dschungel? Bei den Germersheimer Rhoischnooke ist alles möglich.
Fotos und Videos: Licht/pfalz-express.de
Bildergalerie am Textende

Germersheim – Ohne Prinzenpaar, aber mit einer mitreißenden Show ließen es die Germersheimer „Rhoischnooke“ auf ihrer ersten Prunksitzung der Saison in der Stadthalle krachen.

„Dem Schookenarr, dem is nix fremd, der geht sogar ins Dschungelcamp“ lautete das Motto – dementsprechend gestalteten sich Bühnenbild und Atmosphäre: Der gesamte Elferrat mit Präsident Michael Butz kam im Tropen-Outfit auf die Bühne.

Gleich zu Beginn bezauberte die Bambinigarde als Mini-Elfen und die Juniorengarde in neuen Kostümen die etwa 300 Gäste. Als Stimmungsgarant und Moderatorentalent gleichermaßen erwies sich Sitzungspräsident Christian Cambeis, der sowohl durch die Veranstaltung führte als auch bei diversen Programmpunkten glänzte.

Zuerst jedoch wurde das Publikum zum Mitmachen animiert: Anstatt „Helau“ rief man in Germersheim lautstark „Rhoi-Schnooke“, wobei die anwesenden Herren den „Rhoi“, die Damen die „Schnooke“ übernahmen – Wettstreit um die kräftigsten Rufe inklusive.

„Do schaffe nur zwää: Die Kaffeemaschin un de Ventilator“

Als Schorsch, der einzige Beamte, „wo was schafft“, zog Cambeis die Klischees des Beamtenstands durch den Kakao, berichtete aus der von 9 bis 17 Uhr dauernden Mittagspause in der Kreisverwaltung und betonte, dass die Beamten die Träger der Nation seien: „Änner träger wie de Annere.“ Auch daheim erging´s dem Schorsch nicht besser: Als glückloser Heim-Handwerker versuchte er, den Anweisungen seiner Gattin Folge zu leisten. Nach einem Sturz aus dem Fenster war nun ein neues Gehirn vonnöten: Schorsch wählte das teuerste, das der Neurologe im Angebot hatte: Ein Beamtengehirn – komplett unbenutzt, versteht sich.

Bundeswehr, Teenies, ein Ölwechsel und die Schlümpfe

Zwei ahnungslose „Bundeswehr-Rekruten“ tauschten sich alsdann in der Bütt über ihre Erlebnisse aus und kamen zum Schluss: „Wir sind jetzt Experten und wissen´s genau – die spinnen doch alle beim Bund, Helau!“

Auch zwei Teenager zerbrachen sich etwas später in der Bütt den Kopf über ihre künftige Berufswahl – Bürgermeisterin? Ministerin? Müllabfuhr? – , während Susanne Gerber Immig männertypische Verhaltensweisen beim Ölwechsel unter die Lupe nahm, zu dem mindestens zwei Kästen Bier gehörten.

Zwischen den Reden setzten die Tanzmariechen Monique Kaufmann, Larisa Petry, Alisia Cambeis und die verschiedenen Showtanzgruppen professionelle Glanzpunkte.

Völlig blau kam das Männerballett daher: Keinesfalls alkoholisiert, jedoch als blaue Schlümpfe. „Vadder Abraham“, Papa Schlumpf mit der roten Mütze und eine „erotische“ Schlumpfine brachten mit ihrer Darstellung den Saal zu Toben und konnten die Bühne nicht ohne Zugabe verlassen.

„Des Alter isch hinnerlischtig“

Sehr professionell auch der Schautanz der Festungsgarde mit einem Mix aus deutschen Schlagern und klassischer Musik, bevor Andrea Bukowski als nächste Büttenrednerin über die Heimtücken des Alterns klagte: Leicht korpulent, stellte die in die Jahre gekommene, „ehemalige Sexbombe“ fest: „Die Bütte werrn jedes Johr enger, die Falde so tief wie der Grand Canyon, die Tränesäck so groß wie Teebeutel“. Dennoch – es sei ein knackiges Alter: „Mol knackt´s hier, mol knackts do“, meinte die Andrea und ließ wissen, dass sich das Krampfadergeschwader regelmäßig im Café Elefant treffe, nämlich das zum Krafttrainung: „Mir stemmem Schwarzwälder Kirschtorte.“

Die „Xangsgrupp“ verbreitete im Anschluss an die schwergewichtigen Ansichten Schunkelstimmung unter anderem mit „Guantamanera“, bevor die Golden Girls sich vom Putzfrauen-Aschenputtel zu Tänzerinnen im Glitzerlook wandelten und riesigen Applaus und laute Zugabe-Rufe ernteten.

Bei der „Stimmungsrunde“ feuerte Christian Cambeis das Publikum weiter – bei den gängigen Schlagermelodien hielt es die Gäste nicht mehr auf ihren Sitzen.

„Rektal, anal und Kondome“

Probleme mit den unvermeidlichen Medikamenten und deren Einnahme hatten die Elferräte Ingo Schneider und Gerhard Welauer als zwei ältere „Damen“ beim Kaffeeklatsch mit heimlichem Schnäpschen. Rektal, anal – damit konnten die Freundinnen nichts anfangen. Chronisches Augenzucken führe in der Apotheke zu merkwürdigen Erkenntnissen, lernte das Publikum: “Wann ma blinzelt un Aspirin verlangt, krichd ma Kondome“. Die aber auch in hohen Alter noch zu gebrauchen seien – wegen der Salmonellen in „de alde Eier“.

Neben schlüpfrigem Wortwitz unternahmen die zwei „Frauen“ zudem einen kleinen verbalen Ausflug in die lokalen Belange, vom Umbau des Paradeplatzes über die Rheinbrücke bis zum Festungsfest.

Tanz auf den Tischen

Dark music und Underground-Feeling gab es mit einen gradiosen Aufritt gab es von den „Mixeries“, bevor die Prunksitzung mit Schlagerhits der Schorleband in einem furiosen Finale endete – bei Jürgen Drews´ „Bett im Kornfeld“ dachte keiner ans Schlafen, sondern eher an den Tanz auf den Tischen. Auch der Songtext „Die pure Lust am Leben“ wurde am Ende eins zu eins umgesetzt, die Stimmung war auf dem Höhepunkt, der Alltag und die Sorgen vergessen – dank der Germersheimer Rhoischnooke. (cli)

Die Bilder in einem Video-Kurzclip:

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