Samstag, 27. April 2024

#beebetter in Germersheim: Verteilung von kostenfreien Wildbienenblumensamen erfährt große Resonanz

5. Mai 2021 | Kategorie: Kreis Germersheim

Fleißige „Bienenkinder“ einer ersten Klasse der Nardini-Schule Germersheim zusammen mit Schulsozialarbeiterin Anne Hemberger nach ihrem Besuch im Stadthaus, wo sie sich mit ausreichend Wildbienenblumensamen für ihr „Wildbienen-Schulprojekt“ eingedeckt haben.
Foto: SNelles

Seit Ende April verteilt die Stadt Germersheim kostenfrei kleine, mit der Aufschrift „Germersheim summt …“ versehene Tüten mit Wildbienenblumensamen am Info-Punkt im Foyer des Stadthauses und im Tourismus-, Kultur- und Besucherzentrum im Weißenburger Tor. Die Aktion findet überwältigenden Zuspruch.

Nicht nur Privatpersonen erfreuen sich an dieser Aktion, sondern auch Kindergärten, Schulklassen und Vereine haben sich bereits mit den Samentütchen eingedeckt und möchten eine Wildblumenwiese anlegen, um den gefährdeten Wildbienen aktiv zu helfen.

„Wir sind hocherfreut darüber, dass unsere Initiative so hervorragend angenommen wird und wirklich begeistert von einer solch positiven Resonanz in der Bevölkerung. Bereits in den ersten Tagen sind über 1.500 Samentütchen in der Stadt verteilt worden“, lobt Germersheims Bürgermeister Marcus Schaile die Bereitschaft der Bürger, die Aktion zu unterstützen.

Kinder und Jugendliche begeistert dabei

Ein Beispiel war der spontane Besuch von Schülern der Nardini-Schule, die in Begleitung von Anne Hemberger, Schulsozialarbeiterin der SFL Kreis Germersheim, Samentütchen im Stadthaus abholten, um ein ganz besonderes Projekt zu starten: Der Schulhof der Nardini-Schule wird in Klassen eingeteilt, die sich nun um die Aussaat und Pflege des Begleitgrüns rund um den Schulhof kümmern werden.

Dass guten Ideen keine Grenzen gesetzt sind und sich die städtische Initiative auch wunderbar in saisonale Ereignisse einbinden lässt, zeigt das Projekt „Mamas kleine Bienenwiese“, das von  Schulsozialarbeiterin Alev Ucaner mit Kindern und Jugendlichen des Jugendtreffs Sondernheim zum Muttertag am kommenden Sonntag gestaltet wird.

Die Firma Concord Werbung in Germersheim fördert die vielen Aktionen mit kleinen Blumenstickern, die man in das ausgesäte Beet oder den Blumenkasten stecken kann. „Ich finde die Idee „Germersheim summt …“ großartig und das unterstütze ich sehr gerne“, so Inhaber Thomas Göring. Die Sticker werden, solange der Vorrat reicht, ab dem 17. Mai kostenlos im Foyer des Stadthauses verteilt.

Um die Aktion #beebetter weiter voranzubringen, sind viele weitere effektive Hilfestellungen für die Bienen erforderlich. „Glücklicherweise haben wir hier in Germersheim tolle Vereine, die sich immer etwas Konstruktives einfallen lassen und auf die man sich auch trotz der immer noch schwierigen Corona-Lage voll verlassen kann. Das ist fantastisch“, so  Schaile.

So hat sich zum Beispiel Erich Ofer, rühriger Vorsitzender des Natur- und Vogelschutz-Vereins Germersheim e.V., schon vor längerem bereit erklärt, den Schulgarten der Sondernheimer Tulla-Grundschule neu zu gestalten und zu pflegen. Die Durchführung einer solchen Initiative wäre natürlich auch in den anderen Schulen im Stadtgebiet eine Option. Welche weiteren Möglichkeiten es gibt, die Artenvielfalt vor Ort zu erhalten, ist in der liebevoll und mit viel Herzblut gestalteten Vereinsanlage im Bornpfuhl zu sehen, die ein echtes Naturparadies darstellt.

Auch der Obst- und Gartenbauverein in Sondernheim könnte sich vorstellen, in der vereinseigenen Musterobstanlage Nisthilfen anzubringen und einen Erdhügel für die Wildbienen anzulegen. Die Aufgaben des Vereins, der seit knapp 80 Jahren besteht, sind unter anderem der integrierte Anbau in allen Bereichen des Obst- und Gartenbaus sowie der Einsatz von alternativem Pflanzenschutz. Dazu gehören unter anderem das Einbringen von Nützlingen oder das Aufhängen von Nistkästen.

Der Imkerverein Germersheim e.V. hat zwar kein eigenes Gelände, aber jedes Mitglied besitzt einen eigenen Garten oder ein Wiesengrundstück und setzt sich natürlich für den Schutz der (Wild-) und Honigbienen ein. So werden auf den Grundstücken bienenfreundliche Sträucher und Gehölze angebaut wie z.B. Kirsche, Apfel und Birne, aber auch Wildblumenwiesen mit bienenfreundlichen Pflanzen wie Weiß- und Rotklee oder dem Nelkengewächs Kornrade sind vorhanden.

All diese Beispiele zeigen, dass es auch mit kleinen Mitteln gelingen kann, etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Wer sich für das Leben der Wildbienen interessiert oder Hilfe bei der richtigen Auswahl für bienenfreundliche Gartenpflanzen benötigt, dem stehen die Vereine gerne zur Verfügung.

www.imkerverein-germersheim.de

www.ogv-sondernheim.de

www.vogelschutz-germersheim.de

Magerwiesen werden entwickelt

Aber nicht nur etliche Germersheimer Vereine haben den Schutz der Wildbienen im Blick, auch die Stadt hat sich im Rahmen des Projekts „Stadtgrün – naturnah“ unter anderem für die Umstellung des Pflegeintervalls der städtischen Grünanlagen entschieden. Somit werden in Germersheim nun biologisch hochwertige Magerwiesen entwickelt.

„Magerwiesen zählen zu den artenreichsten Wiesen überhaupt. Der Blütenreichtum der Magerwiesen lockt Bienen und viele andere Insektenarten an, für die der Nektar eine wichtige Nahrungsquelle darstellt. Magerwiesen bilden eine wichtige Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Vögeln, Käfern und anderen Kleintieren“, erklärt Dr. Sascha Hofmann, Erster Beigeordneter der Stadt Germersheim, der das Projekt „Stadtgrün – naturnah“ federführend betreut.

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