Arbeitskreis Südpfalz: Sorgen um Gastronomie, Hotellerie und Reisebranche

21. April 2020 | Kategorie: Allgemein, Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Politik regional

Belebte Straßenszenerie in Landau vor Corona.
Foto: Rolf H. Epple

Südpfalz. Der Arbeitskreis Südpfalz, dem die CDU-Spitzenvertreter der Region angehören, hat sich in seiner jüngsten Telefonkonferenz mit Corona und den besonderen Auswirkungen auf Gastronomie, Hotellerie und die Reisebranche beschäftigt.

„Dabei wurde klar, dass die Betriebe in diesem Sektor besonders unter den derzeitigen Bedingungen zu leiden haben und unsere Unterstützung benötigen“, so die Europaabgeordnete Christine Schneider und die beiden Landtagsabgeordneten Martin Brandl und Peter Lerch.

Für viele Geschäftsbereiche wurden ab Montag erfreulicherweise erste Lockerungen beschlossen, was einer großen Anzahl von Läden, Geschäften und Shops die Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebes ermöglicht.

Peter Lerch.
Foto: Rolf H. Epple

Nicht so im Tourismus. Nach 5 Wochen der Schließung ist hier ein Ende noch nicht in Sicht. Landtagsabgeordneter Peter Lerch weiß „aus vielen Gesprächen und Telefonaten mit Gastronomen und Hoteliers, dass da Umsätze in einem Maße wegbrechen, welches existenzbedrohende Dimensionen annimmt“. Jetzt werden die Lücken des rheinland-pfälzischen Förderprogrammes umso deutlicher sichtbar.

Es wirke sich als Problem aus, dass in Rheinland-Pfalz, im Gegensatz zu den umliegenden Bundesländern, nur bis maximal 30 Mitarbeitern Zuschüsse gewährt werden. Auch ist die zugesagte schnelle und unbürokratische Bearbeitung und Auszahlung nicht erfolgt. Nach einer Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbandes vom Freitag wurden erst 5 % der beantragten Darlehen ausbezahlt. Und letztendlich gewährt Rheinland-Pfalz, im Gegensatz zu den umliegenden Bundesländern, seine Unterstützung großenteils nur als Kredit und nicht als Zuschuss.

„Wir, die wir für die Südpfalz in politischer Verantwortung stehen machen uns große Sorgen, dass der gerade in unserer Region mühsam, aber erfolgreich aufgebaute Tourismus dauerhaft Schaden nimmt und ganze Strukturen wegbrechen und fordern deshalb das Land auf, sein Förderprogramm nochmal nachzubessern“, so der Rülzheimer Landtagsabgeordnete Martin Brandl.

Martin Brandl.
Foto: Rolf H. Epple

In die gleiche Richtung weist ein gemeinsamer „Brandbrief“ aller pfälzischen Landräte und Oberbürgermeister, welche über alle Parteigrenzen hinweg „umgehende Soforthilfen……… statt der angekündigten Darlehen“ für die Branche forderten. Um eine Benachteiligung der Betriebe zu vermeiden, hat die CDU-Landtagsfraktion beantragt, 400 Millionen Euro zusätzlich in den Landeshaushalt einzustellen, was am Widerstand der Regierungsfraktionen „leider gescheitert“ sei.

„Die Corona-Krise und die damit einhergehenden Reisebeschränkungen treffen die Reisebranche brutal. Wir brauchen einen europäisch einheitlich koordinierten Ansatz, damit die Rückererstattung von Reisen mit Zug, Flugzeug, Bus oder im Paket in jedem Mitgliedstaat gleich behandelt werden“, fordert die Europapolitikerin Christine Schneider.

„Viele Mitgliedstaaten sehen entgegen der Gesetzeslage eine „Gutschein-Lösung“ vor, um die Reisebranche zu entlasten. Damit wird statt Stornierung und Rückerstattung eine Umbuchung ermöglicht. Diese Erleichterung sollte aber allen in der Branche zugutekommen. Es geht jetzt darum alle, die im Tourismus arbeiten, zu unterstützen: den Schutz unserer Reisebüros, Hotels und Restaurants. Es geht um den Tourismus-Standort nicht nur allein der Südpfalz sondern ganz Europas“, betont Schneider.

Christine Schneider.
Foto: Rolf H. Epple

Nach Überzeugung der CDU-Politiker muss jetzt, nachdem erste Lockerungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens beschlossen sind, aber auch geprüft werden, ob bei Gastronomie und Hotellerie eine vorsichtige Reduzierung der engen Restriktionen möglich ist. Beispielsweise die zeitweise Öffnung von Gartenlokalen oder die begrenzte Belegung von Hotelzimmern. „Dies alles natürlich nur, wenn medizinisch begründbar und mit entsprechenden Auflagen versehen“, so der Arbeitskreis.

Aber auch alle Südpfälzer können mithelfen, dass die südpfälzischen gastronomischen Betriebe diese Pandemie unbeschadet überstehen können. Durch den Kauf von Gutscheinen, oder die Bestellung von Speisen bei Lokalen, welche einen entsprechenden Hol- und Lieferservice eingerichtet haben. „So können wir alle dazu beitragen, damit unsere Gaststätten, Restaurants und Weinstuben, unsere Hotels und Pensionen als unverwechselbarer Bestandteil unserer südpfälzer Lebensart auch nach Corona erhalten bleiben“, so unisono die drei CDU-Abgeordneten.

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