Alternativer Fasching nach Kölner Vorbild: Die Landauer Stunker laden noch mal ein

23. Februar 2014 | Kategorie: Allgemein, Landau, Regional

Die  Queichtaler sorgten für musikalischen Spaß und beste Stimmung im Saal.
Fotos: Ahme

Landau. Nach Wikipedia ist eine Stunksitzung, eine „alternative, kabarettistische Sitzung im Kölner Karneval.“ Damit möchte man sich schon vom Namen her gegen die Prunksitzungen des organisierten Sitzungskarnevals platzieren.

Ein bisschen Provokation muss dabei sein. Garden und Elferräte wird man bei Stunksitzungen vergeblich suchen. „Nichts ist ernster als der Fasching“: Dieses Gefühl wird man oft beim Karneval nicht los. Nichts von alledem gibt es bei den „Stunkern“.

Der Verein Herzenssache e.V. Landau hat 2012 die Landauer Stunksitzung als Alternative zu den etablierten Vereinen ins Leben gerufen. Mit dabei sind altgediente Fasnachter wie Wolfgang Harsch, Frank Hüsken und Pirmin Roth, die dem Landauer Fasching eine andere Richtung geben wollen. Hier, so hat man den Eindruck, gibt es keine Hierarchien, sondern ein freundschaftliches, lockeres Miteinander. „Landauer Stunksitzung zum Dritten“ hieß es also gestern im Gloria Kulturpalast. Wolfgang Harsch konnte ein bunt gekleidetes Narrenvölkchen begrüßen, unter dem sich keine „Politiker und keine Sponsoren“ befanden.

Vier Stunden beste Unterhaltung schlossen sich an. Wolfgang Harsch teilte verbale Attacken aus. Da wurde eine hiesige Bank und deren Chef, der auf wunderbare Weise auf Plakaten „erschlankte“ durch den Kakao gezogen, da bedauerte man, „Mitglied einer kriminellen Vereinigung, des ADAC“ zu sein.  Natürlich bekam auch die Landesgartenschau ihr Fett weg.

Olympia, der Bischof von Limburg waren Themen. Frank Hüsken als Kapitän der Costa Concordia versuchte radebrechend sein Verhältnis zu Frauen zu erklären. Er befände sich zur Zeit auf Europatournee um „zu sprecken über Lüggen über mich“. Peter Mohr lamentierte über den Schlankheitswahn, wobei der eigene Bauch schon für sich sprach.Seine Vermutung: der Verzicht auf die Frühstücksschorle könne beim Abnehmen vielleicht weiterhelfen.

Die Schautanzgruppe des LCC mit Lukas Neidlein und Nadine Freiberger zeigte Gardetanz vom Feinsten: die „Legende der verlorenen Prinzessin“ war eine gut einstudierte Choreographie, wobei Lukas und Nadine auch als Solisten brillierten.
Karlheinz Göttel ist der Supertrottel, wobei er eigentlich ganz vernünftige Ansichten vertrat.

Musikalisch taten sich Frank Hüsken, Alex Perret und Wolfgang Harsch zu einem Trio zusammen, wobei manche „Unstimmigkeiten“ aufgrund des großen Spaßes, den die Drei zusammen hatten, zu verschmerzen waren. Oft und gerne wurde an diesem Abend gesungen und gespielt: Frank Hüsken als Solist, Hüsken mit Mike (Usinger) , die Queichtaler mit flotter Musik oder das Männerballett „Die Schooden“ sorgten mit „Sister Act“ und einer Hip-Hop-Salsa-Darbietung für entsprechend gute Stimmung.

Ganz ohne Garde ging es dann auch nicht: Wolfgang Harsch freute sich diebisch über seine eigene Garde, die „Stunkigar(t)e, die als Gärtner verkleidet auf den Frühling einstimmte und an die Zuschauer Tulpen verteilte.
Höhepunkt der Show waren die Auftritte von Ted Louis, dem Hausherrn des Kulturpalastes, der als „holländischer“ Magier mal wieder unnachahmlich war.

Wer die erste Stunksitzung verpasst hat, kann das wieder gut machen. Am 1. März gibt es noch eine Chance für ihn: Karten gibt es bei der Firma Rotec, In den Birkenwiesen 3, 76877 Offenbach / Queich, Telefon: 06348 / 225169-0. (desa)

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