Al-Kaida: Strategie für Anschläge auf internationale Infrastruktur

25. März 2013 | Kategorie: Panorama, Weltgeschehen

Der Stratege des Terrors: Osama bin Laden, erschossen von US-Soldaten 2010.
Foto: Hamid Mir/wikimedia/CC-BY-SA-3.0

Washington – Das Terrornetzwerk Al-Kaida soll im Jahr 2010 eine umfassende Strategie für Anschläge gegen wichtige Infrastrukturen wie Internetkabel, unterseeische Pipelines, Tunnel, Brücken und Staudämme entwickelt haben.

Das geht laut US-Behörden aus einem bisher unbekannten Brief des Al-Kaida-Strategen Younis al-Mauretani an Osama bin Laden hervor, berichtet „Die Zeit“. US-amerikanische Spezialkräfte hätten das Dokument gefunden, als sie Bin Laden am 2. Mai 2011 in seinem Versteck im pakistanischen Abbottabad aufspürten und töteten. Darin heiße es unter anderem, die Al-Kaida-Filiale in Nordafrika könnte die geplanten Anschläge mitfinanzieren.

Zur Strategie gehöre, dass sich Kader in westlichen Ländern ausbilden ließen – in Berufen, die später für Terrorzwecke nützlich sein könnten, etwa im Benzin- oder Gastransport. Erst solle Europa attackiert werden, „danach schlagen wir gegen Amerika zu“. Der Absender des Briefes, Al-Mauretani, wurde im September 2011 in Pakistan festgenommen. Zuvor hatten deutsche Al-Kaida-Rekruten berichtet, er habe über Pläne für unkonventionelle Anschläge gegen den Westen gesprochen.

Das US-Justizministerium übersandte den Brief im April 2012 dem deutschen Bundesamt für Justiz. Von dieser Woche an wird das Dokument in einem Terrorprozess am Oberlandesgericht Düsseldorf eine Rolle spielen, weil es auch Informationen über einen Marokkaner enthält, dessen Geburtsdatum mit dem des Angeklagten Abdeladim El-K. übereinstimmt. Dessen Verteidiger Johannes Pausch sagte, er habe „grundsätzliche Zweifel“ an der Authentizität des Dokuments. Es sei kaum vorstellbar, dass Al-Kaida so sorglos mit Daten umgehe.

Nun sollen drei FBI-Beamte vor Gericht beschreiben, wie sie in den Besitz des Dokumentes kamen und wer außer ihnen Zugang zu ihm hatte. Bisher haben die USA von den vermutlich Tausenden in Abbottabad erbeuteten Dokumenten 17 veröffentlicht. (dts Nachrichtenagentur)

 

 

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