Al Kaida gewinnt Einfluss unter syrischen Rebellen

31. März 2013 | Kategorie: Weltgeschehen

Die Kämpfe in Syrien spitzen sich immer weiter zu. Befürchtung: Al Kaida könnte die Oppositionsbewegung infiltrieren. Foto: dts Nachrichtenagentur

Damaskus/Berlin – Das Terror-Netzwerk Al Kaida gewinnt nach Erkenntnissen des deutschen Auslandsgeheimdienstes BND unter den syrischen Rebellen stark an Einfluss.

Der Präsident des Bundesnachrichtendiensts, Gerhard Schindler, sagte in einem Interview mit „Bild am Sonntag“: „In Syrien gibt es Terrorstrukturen, die zum Netzwerk Al Kaida gehören und die starken Zulauf haben. Es geht inzwischen um mehrere tausend Kämpfer der Jebhat al-Nusra. Im bewaffneten Widerstand gegen Assad spielt diese Organisation eine immer größere Rolle.“

Assad hat nach Überzeugung Schindlers keine Chance, den Kampf gegen die Rebellen zu gewinnen: „Das Regime Assad ist im Rückwärtsgang und wird am Ende verlieren. Man kann einen Krieg gegen die eigene Bevölkerung nicht gewinnen.“ Die Rebellen seien inzwischen rund 100.000 Mann stark und wüchsen weiter. „Das Regime hingegen hat stete Verluste und findet kaum neue Rekruten.“

Sorgen bereiten dem BND allerdings die großen Mengen chemischer Waffen in der Hand Assads. Laut Schindler gebe es bislang keine Anzeichen für einen Einsatz solcher Waffen. Aber: „Ob das Regime in der Phase des Zusammenbruchs in einem letzten menschenverachtenden Akt dann Chemiewaffen einsetzt, weiß niemand.“

Auch im nordafrikanischen Mali sieht Schindler keinen Anlass zur Entwarnung: „Die Terror-Strukturen dort sind angeschlagen, aber nicht zerschlagen. Deshalb ist es wichtig, dass der Verfolgungsdruck auf die Islamisten hoch bleibt. Die Mission westafrikanischer Staaten darf nicht zu früh abgebrochen werden. Sonst erholen sich die Dschihadisten wieder.“ (dts Nachrichtenagentur)

 

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