Freitag, 26. April 2024

Aggressive Kinder-und Jugendgruppe terrorisiert Wörth

25. Mai 2023 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Polizeiinspektion in Wörth.
Foto: Pfalz-Express

Wörth – Seit einiger Zeit sorgt eine aggressive Gruppe aus Kindern und Jugendlichen in Wörth für Ärger, Ängste und Unverständnis.

Kinder werden eingeschüchtert oder verletzt und trauen sich kaum noch auf die Straße, Erwachsene werden angepöbelt und beleidigt. Davon berichten Betroffene immer wieder. Der letzte Vorfall hatte sich auf dem Maimarkt ereignet, als ein 13-Jähriger aus dieser Gruppe einen Elfjährigen geschlagen und verletzt hatte. Der Vater des Elfjährigen wurde von dem Teenager mit dem Messer bedroht.

Weil der Vater den Täter bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten und der 13-Jährige behauptet hatte, er sei durch den Haltegriff verletzt worden, muss die Polizei auch dieser Anschuldigung in einem Strafverfahren nachgehen. Ein eingeleitetes Strafverfahren bedeutet allerdings lediglich einen sogenannten Anfangsverdacht, der durch eben jenes Verfahren auch wieder ausgeräumt werden kann.  

Zwei Anführer besonders problematisch 

Der Pfalz-Express hat bei der Polizeiinspektion Wörth nachgehakt, welche Maßnahmen vorgesehen sind, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen. Denn die Gruppe ist auch ihr schon mehrmals wegen Gewaltstraftaten aufgefallen. Besonders zwei Jungen stechen aus der Gruppe heraus und hätten dort das Sagen. „Sie sind keine Unbekannten für uns – es gibt mehrere Fälle“, so ein Polizeisprecher zu PEX.

Das Problem: Die beiden Haupttäter sind strafunmündig, weil sie das 14. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Zwar wurden entsprechende Anzeigen erfasst (Körperverletzungs- und Bedrohungsanzeigen); die laufen jedoch wegen der Strafunmündigkeit der jungen Täter ins Leere. 

Die Polizei steht in Kontakt mit weiteren Institutionen und Behörden, beispielsweise dem Jugendamt. Auch die Eltern der Jungen seien informiert, so der Sprecher. Ob die Eltern überfordert oder einfach nur desinteressiert sind, darf die Polizei aus rechtlichen Gründen nicht mitteilen.  

Was also tun? Man werde künftig an den entsprechenden Plätzen vermehrt Streife fahren und die Gang kontrollieren. „Wir sprechen sie an, durchsuchen sie nach verbotenen Gegenständen“, sagte der Polizeisprecher. 

Jugendstrafrechtliche Maßnahmen

Mehr ist wegen der Strafunmündigkeit nicht drin. Es bleibt wohl nichts anderes übrig als abzuwarten, bis die Täter 14 Jahre alt werden. Dann allerdings greift eine ganze Palette an jugendstrafrechtlichen Maßnahmen –  von Sozialstunden bis zum Jugendarrest. (cli)

Mehr zum Thema demnächst.

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