Donnerstag, 12. Dezember 2024

9. November: Gedenken in Landau

In Ruchheim wird am 10. November erinnert – weitere lokale Veranstaltungen

10. November 2024 | Kategorie: Landau, Regional, Regional

Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Landau. Am 9. November jährten sich die Novemberpogrome an der jüdischen Bevölkerung in Deutschland zum 86. Mal. Die Stadt Landau erinnerte mit einer Gedenkveranstaltung auf dem Elias-Grünebaum-Platz, an der zirka 200 Bürger teilnahmen, an die Opfer der Novemberpogrome der Nationalsozialisten.

Oberbürgermeister Dominik Geißler hielt eine Ansprache und legte einen Kranz am Mahnmal nieder. Schüler der Integrierten Gesamtschule unterstützten die Veranstaltung mit einem darstellenden Spiel zu den Landauer Stolpersteinen. Im Anschluss sprachen die Dekane Axel Brecht und Volker Janke ein ökumenisches Gebet. Die musikalische Gestaltung übernahm Peter Damm.

Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Vor 86 Jahren brannte auch in der Stadt Landau in der Reichspogromnacht die Synagoge. In den Tagen darauf wurden Landauer Juden verfolgt und deportiert und ihre Wohnungen und Geschäfte zerstört. An die niedergebrannte Synagoge erinnert seit 55 Jahren ein Mahnmal in der Friedrich-Ebert-Straße. Seit dem Jahr 2016 trägt der Platz, der das Mahnmal umgibt, den Namen des früheren Bezirksrabbiners Elias Grünebaum.

Dekan Volker Janke…
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

…Dekan Axel Brecht…

 

…und OB Geißler erinnerten an den 9. November. Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Gedenken in Ruchheim am 10. November

Auch an anderen Orten in der Pfalz versammelte und versammelt man sich zum Gedenken. Die Protestantische Kirchengemeinde Ruchheim lädt anlässlich des Jahrestags der Reichspogromnacht zu einer Gedenkandacht ein. Die Veranstaltung findet am 10. November 2024 um 17 Uhr in der ehemaligen Synagoge von Ruchheim statt, dem heutigen Protestantischen Gemeindehaus in der Fußgönheimer Straße 52.

Die Andacht wird von Prädikant Siegfried Gleich geleitet und erinnert an die Opfer der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. In dieser Nacht wurden Synagogen und jüdische Geschäfte im gesamten Deutschen Reich zerstört, und jüdische Bürger wurden grausam verfolgt. Die Gedenkandacht soll das Bewusstsein für dieses düstere Kapitel der Geschichte wachhalten und zum Nachdenken und Gedenken anregen. 

Quelle: Gemeinde Ruchheim

Gedenken in Neustadt

Am 7. November um 17:00 Uhr gedachte man an der Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt in Kooperation mit der Demokratiestadt Neustadt an der Weinstraße den Opfern der Reichspogromnacht am 9.11.1938 am Gedenkstein am Standort der ehemaligen Synagoge Neustadts in der Ludwigstraße 20.

Im Zuge der Kranzniederlegung am Gedenkstein sprachen der Vorsitzende des Fördervereins der Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt Kurt Werner und Constantin Beck-Burak, Fachbereichsleiter Bildung, Kultur und Sport, als Vertreter der Stadt Neustadt. Die jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz wurde durch David Rosenberg vertreten, welcher ein Gebet für alle Opfer der Reichspogromnacht und des Holocaust sprach.
Die Gedenkveranstaltung wurde durch Musiker Jeremiah Wood begleitet.

Die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November in Neustadt

In Neustadt kam es in dieser Nacht, ähnlich wie in vielen anderen Städten des damaligen Deutschen Reiches, zu einem Pogrom, dass durch die Nationalsozialisten als ein Ausbruch des „Volkszornes“ dargestellt wurde.

Die Synagoge wurde in dieser Nacht von Mitgliedern der NSDAP angegriffen, geplündert, geschändet und abschließend in Brand gesteckt.
Ein andere Gruppe machte sich auf dem Weg zum israelitischen Altersheim in der heutigen Hauberallee und drang dort ein.
Sie misshandelten die Bewohner und zwangen sie danach das Heim zu verlassen bevor dieses ebenfalls niedergebrannt wurde. Bei den Aufräumarbeiten in den folgenden Tagen wurden die verbrannten Überreste zweier Bewohnerinnen in den Trümmern entdeckt.
Überall in der Stadt wurden jüdische Mitbürger und ihre Wohnungen und Geschäfte angegriffen.

Hinweis auf weitere Veranstaltungen um den Gedenktag:

10.11.2024 – 17:00 Uhr – ehemalige Synagoge Rülzheim
Vortrag „Lebenslinien“ mit den Z(w)eitzeugen Peter Zank und Jacques Delfeld Jr.

11.11.2024 – 18:00 Uhr – in der Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt
Vortrag RechtsRock in Rheinland-Pfalz von Dr. Thorsten Hindrichs
Anmeldung bei der Gedenkstätte telefonisch oder per E-Mail notwendig.

13.11.2024 – 19:00 Uhr – Casimirianum
„Gelobt seist Du, Niemand“ – Sofia Falkovitch singt hebräische Psalmen.
Karten bei Quodlibet und oder Martina Horak-Herz, Bildungsbeauftrage des Kirchenbezirks Neustadt

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