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6. März: Die Klanggewalt der Friedensmesse von Karl Jenkins in der Landauer Stiftskirche

16. Februar 2016 | Kategorie: Kultur, Landau
Dirigent Jochen Braunstein. Foto: red

Dirigent Jochen Braunstein.
Foto: red

Landau. Die Mitglieder des Landauer Oratorienchors haben seit der Gründung des Vereins im Jahre 1860 immer wieder auf vielfältige Weise dazu beigetragen, dass nicht nur durch die Musik als grenz- und religionsübergreifendes Medium Menschen zueinander finden oder für wichtige Themen sensibilisiert werden.

Auch durch aktive grenzüberschreitende Kooperationen mit befreundeten Chören aus dem Nachbarland Frankreich, wie z.B. zuletzt bei der Aufführung der Carmina Burana auf der Landesgartenschau, wurde dieses Denken mit Leben erfüllt.

In den 156 Jahren der Existenz unserer Chorgemeinschaft mussten Menschen am eigenen Leib erfahren, welche fürchterlichen Geschehnisse und Verwerfungen Krieg mit sich bringt und wie wichtig es ist, sich für ein friedvolles Miteinander vor Ort, in Europa und der Welt aktiv einzusetzen.

Die aktuelle Tagespolitik zeigt uns, wie sehr die Welt Gefahr läuft, die Schrecken der Vergangenheit zu vergessen und wieder einmal zu beweisen, dass der Mensch scheinbar nur schwer aus den Fehlern der Vergangenheit lernt.

Daher hat sich der Oratorienchor dazu entschlossen, bereits festgezurrte Pläne für das Frühjahr 2016 aufzubinden und mit der Einstudierung und Aufführung der Friedensmesse des zeitgenössischen walisischen Komponisten Karl Jenkins erneut ein zutiefst emotionales und mahnendes Werk dem Landauer Publikum anzubieten.

Im Kern dreht sich das Werk um religiöse Toleranz, in der heutigen Zeit brennend aktuell wie nie zuvor.

Als Jenkins zur Jahrtausendwende seine Friedensmesse komponierte, eskalierte der Krieg auf dem Balkan. Daraufhin widmete er seine Komposition den Opfern des Kosovokrieges.

Damals wie heute ist die entscheidende Voraussetzung für den Frieden: Der Dialog zwischen den Menschen, Völkern, Religionen – getragen von gegenseitigem Respekt und dem verbindenden, gemeinsamen Wunsch nach friedlichem Zusammenleben.

Die damaligen Krieg und die heutigen bewaffneten Konflikte zeigen, dass wir in der Friedensarbeit nicht nachlassen dürfen..

Karl Jenkins Messe ist so eine Art Dialog zwischen verschiedenen Kulturen, Religionen und historischen Epochen.

Er lässt literarische Texte zum Thema Krieg und Kriegsfolgen aus verschiedenen Teilen der Erde mit musikalischen Elementen ebenfalls aus verschiedenen Epochen und Himmelsrichtungen miteinander zu einem interkulturellen, kommunizierenden Ganzen verschmelzen. Elemente der Klassik, der Liturgie, Marschmusik und Jazz-Elemente, ein dramatisch- aufrüttelnder Mix, der den Zuhörer hellwach werden lässt.

Aber dann endet seine Messe mit der fast kindlich anmutenden Feststellung, dass Frieden besser ist – „Better is peace“. Und doch ist sie eine leidenschaftliche Bitte um den Frieden in der Welt.

Die Aufführung findet am Sonntag,  6. März um 18 Uhr in der Landauer Stiftskirche statt. Trotz enormer Kosten für die Umsetzung dieses Konzertes hat man sich bewusst gegen einen fixen Eintrittspreis entschieden, um so allen Interessierten, ob arm oder reich, jung oder alt, das Erlebnis dieser besonderen Komposition zuteilwerden zu lassen.

Der Chor hofft auf regen Besuch und ein entsprechendes Spendenaufkommen als freiwillige Gabe nach der Aufführung.

Jenkins‘ „Friedensmesse“ ist mit seiner Klanggewalt eines der am häufigsten aufgeführten zeitgenössischen Werke. Über 1500 Mal wurde das Werk bereits in ganz Europa und den USA gesungen.

Es wirken verschiedene Gesangs- und Instrumentalsolisten und ein Schlagzeug-Ensemble mit. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Hans Jochen Braunstein. Der Chor sucht übrigens weitere Tenor- und Bass-Stimmen. Infos unter www.oratorienchor-landau.de oder telefonisch unter 06341/34612 (1. Vorsitzender Michael Jost). (red)

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