25 Jahre Partnerschaft Neustadt – Wernigerode: Dr. Bernhard Vogel hält die Festrede

3. Oktober 2014 | Kategorie: Allgemein, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional

Gruppenbild mit Dame: Professor Vogel, OB Löffler und die Delegation aus Wernigerode stoßen auf weitere gute Partnerschaftsjahre an.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt-Hambach. Als Abschluss der Feierlichkeiten „25 Jahre Partnerschaft mit Wernigerode“ lud die Stadt Neustadt am Freitag, 3. Oktober  in den Festsaal des Hambacher Schlosses ein.

Im Juni war eine offizielle Neustadter Delegation in der Partnerstadt im Harz unterwegs, außerdem reisten Neustadter Bürger nach Wernigerode. Jetzt also kamen Wernigeroder Bürger aus Politik, Kunst und Vereinen mit Bürgermeister Peter Gaffert zum Weinlesefest nach Neustadt, wo sie auch die Krönung der Pfälzischen Weinkönigin Laura Julier miterleben konnten. Natürlich war die Hambacherin Laura einer der Ehrengäste der Veranstaltung.

Neben den beiden Oberbürgermeistern Hans Georg Löffler und Peter Gaffert hielt Bernhard Vogel, Ministerpräsident a.D. von Rheinland-Pfalz und Thüringen, eine vielbeklatschte Festrede.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode, das heute Abend noch ein öffentliches Konzert im Schloss gegeben hat. Unter den mitgereisten Künstlern befand sich auch Professor Karl Oppermann, der sein Werk „Die Eselsbraut“ als Gastgeschenk mitgebracht hatte.

„25 Jahre Partnerschaft mit einer ehemals ostdeutschen Stadt am Tag der Deutschen Einheit zu feiern, zudem an einer sehr berühmten Stätte der Demokratie, das passt einfach“, sagte ein Besucher, der später auch den Eintrag des Wernigerodes Bürgermeisters Gaffert und Bernhard Vogels in das Goldene Buch der Stadt beobachtete.
OB Löffler erinnerte in seiner Rede an die 150-Jahrfeier des Hambacher Schlosses 1982, als der damalige Ministerpräsident Vogel beschloss, das Schloss als würdigen Erinnerungsort an die frühe demokratische Bewegung auszubauen. Damals habe niemand an eine deutsche Einheit geglaubt. „Ich auch nicht“, so Vogel.

Die Partnerschaft mit Wernigerode wurde am 25. September 1989 kurz vor der Wende im November besiegelt. „Dass  etwas in der Luft lag, spürten damals Viele, erzählte Löffler. Sein Amtsvorgänger Ohnesorge habe damals gesagt: „Da kommt etwas in Gang, was von den Machthabern der DDR nicht mehr aufzuhalten ist“.

Ohnesorge, der die Partnerschaft unbedingt umsetzen wollte, wandte sich an Kohl und an Schäuble, die versprachen, sich für eine Städtepartnerschaft einzusetzen. Honecker schrieb einen Monat später, man sehe keine Möglichkeit dazu.

Anfang Oktober 1988 sei dann die für alle  überraschende Nachricht gekommen, dass Wernigerode Neustadt als Partnerstadt zugedacht sei. Schon im Februar 1989 erfolgte der erste Besuch aus Wernigerode. „Wir blicken heute auf eine erfolgreiche Partnerschaft mit vielen Aktivitäten zurück“, sagte Löffler.

In einer sehr bewegenden Rede ließ Bürgermeister Gaffert noch einmal die Stationen der Partnerschaft Revue passieren. Was macht diese Partnerschaft zu einer besonderen? Gaffert: „Sie war ein Vorbote der Wiedervereinigung, auch wenn das damals noch niemand gesehen hatte. Wernigerode hat von dieser Partnerschaft insbesondere beim Aufbau einer Stadtverwaltung enorm profitiert- sie war die Basis für eine erfolgreiche Stadtentwicklung“, so Gaffert.

„Wir kennen uns inzwischen gut aus bei euch und das Pälzisch ist eine bei uns  gern gehörte, wenn auch nicht zu verstehende Sprache“ schmunzelte Gaffert.

Dr. Bernhard Vogel: „Wir wußten in Ost und West nicht viel voneinander und mussten erst die Fähigkeit entwickeln, einander zuzuhören.Helfen Sie mit, dass die Idee einer Partnerschaft auch in die nächste Generation übertragen wird“. (die gesamte Rede hören Sie  hier aaaa.mp3).

(desa)

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