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Jonathan Husk und Jenny Malsam: Das Recht erworben, die Samuraihosen der Weisheit zu tragen

20. Mai 2013 | Kategorie: Sport Regional

Jonathan Husk, Sensei Daniel und Jenny Malsam. Fotos: v. privat

Germersheim – Jonathan Husk und Jenny Malsam trainieren seit Jahren in der Aiki-Dan-Do Samuraischule Germersheim. Nun ist es soweit: Die beiden sollen den Hakama tragen. Zuvor muss jedoch noch einmal eine Prüfung abgelegt werden.

Doch was bedeutet ein Hakama? Der Hakama (siehe Abbildung) ist eine Art Hosenrock, den die Samurai tragen, um ihre Füße zu verstecken, so dass niemand erkennen kann, in welche Richtung ihr Angriff gehen wird.
Es bedeutet aber auch Weisheit, Besonnenheit und Wissen, die Abwesenheit von Aggression, aber gleichzeitig eine Kraft, mit der der Samurai seinen Gegnern Furcht einflößt.

Darüber hinaus steht er für stille und unerbitterliche Kraft, die den Willen des Angreifers bricht. Der Angreifer weiß in dem Augenblick seiner Attacke bereits, dass er schon besiegt wurde. Nur wenige andere Arten der Kampfkunst (zum Beispiel Judo und Kung Fu) haben diesen außerordentlichen Vorteil, dass der Kämpfer selbst entscheidet, ob er den finalen Schlag ausführt oder nicht und seinen Schlag gegebenenfalls anhalten kann. Zu dieser Dosierung gehört auch die endgültige Entscheidung, zu vergeben, den Gegner so lange auf dem Boden unter Kontrolle zu haben, wie man will oder, im Extremfall, eben zuzuschlagen.

Umfangreiche Prüfung

Jetzt ist die Zeit gekommen für Jonathan Husk (trainiert seit acht Jahren bei der Aiki-Dan-Do Akademie) und Jenny Malsam (trainiert seit 6 Jahren), einen Hakama zu tragen.
In der Prüfung müssen sie mit etwa 198 Abwehr- und Blocktechniken gegen ein bis fünf Gegner kämpfen, die mit der Faust, mit Messern oder Stöcken angreifen, mehr als 100 Bewegungen aus dem Stockkampf (Kampfstab mit 1,20 m Länge), mehr als 30 Schwertkampfbewegungen der Samurai, 10 Angriffs- und Blocktechniken aus dem Kung Fu (Affen-, Schlangen- und Panthertechnik), Kenntnisse der aggressionsfreien Philosophie der Samurai und der inneren Kraft demonstrieren.

„Ich bin sehr stolz auf Jonathan und Jennifer und danke Familie Husk und Familie Malsam für ihr entgegengebrachtes Vertrauen in uns. Auch danke an alle anderen Familien, die die Kinderschule des Aiki-Dan-Do e.V. unterstützen“, so Sensei Daniel.  „Das Wissen um die Vielzahl der Möglichkeiten sich zu verteidigen, schult die Selbstsicherheit der Kinder, aggressives Angreifen wird überflüssig. Dies äußert sich bei den Kindern dadurch, dass sie auf dem Schulhof nicht zuschlagen, aber auch nicht Opfer sind. Die obersten Werte der Samurai sind Ehre, Schutz der Schwachen, körperliche und geistige Hilfeleistung und das Ausfüllen einer Vorbildfunktion, in der Schule und im Alltag“, sagt der Samurai-Meister. (red)

Information:
Aiki-dan-do Germersheim
www.aiki-dan-do.com
info@aiki-dan-do.com

Aiki-Dan-Do Dojo
Lingenfelderstraße 2
(US Depot Tor 2)
76726 Germersheim

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