Freitag, 26. April 2024

Homöopathie: Wissenschaftler für Warnhinweise auf Verpackungen

14. Juni 2017 | Kategorie: Gesundheit, Nachrichten, Panorama, Wissenschaft
Der "Tropfen im Ozean", der "Informationen" zur Heilung erhalten soll: Bei homöopathischen Mitteln gibt es keinen einzigen wissenschaftlich fundierten Wirkungsnachweis.  Foto: Pfalz-Express

Der „Tropfen im Ozean“, der „Informationen“ zur Heilung erhalten soll: Bei homöopathischen Mitteln gibt es keinen einzigen wissenschaftlich fundierten Wirkungsnachweis.
Foto: Pfalz-Express

Leipzig  – Vor dem heute in Leipzig beginnenden Homöopathie-Weltkongress hat sich Widerstand in der Fachwelt geregt.

Der Pharmazeut und Leiter der Abteilung Gesundheit der Universität Bremen, Gerd Glaeske, forderte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ Warnhinweise auf Verpackungen alternativer Präparate.

„Auch in der Schulmedizin ist nicht alles durch gute Studien belegt, was behauptet wird“, sagte der Professor. „Für die Homöopathie gibt es aber gar keine Ergebnisse aus methodisch akzeptablen Untersuchungen, die als Alternative zur Evidenz in der Schulmedizin zitiert werden können“, erklärte der Mediziner, der regelmäßig auch als Gutachter für Krankenkassen und die Stiftung Warentest tätig ist.

„Wir sollten dringend eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für homöopathische Präparate einführen, die deutlich macht, dass eindeutige Hinweise auf Wirksamkeit und Nutzen fehlen“, forderte der Wissenschaftler. Dies diene dem Schutz von Patienten, „die Homöopathie noch immer als Alternative zur Schulmedizin anwenden“.

Politiker machen sich darüber hinaus parteiübergreifend dafür stark, die Übernahme von Kosten für homöopathische Produkte den Krankenkassen und -versicherungen in der nächsten Legislaturperiode zu verbieten.

Bisher tragen zahlreiche Anbieter Kosten in vielen Fällen zur Kundenbindung als freiwillige Leistung. Ohne nachgewiesene Wirksamkeit treibe dies aber die Kosten im Gesundheitswesen in unverantwortlicher und überflüssiger Weise, argumentieren die Kritiker. (dts Nachrichtenagentur)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Ein Kommentar auf "Homöopathie: Wissenschaftler für Warnhinweise auf Verpackungen"

  1. Danny G. sagt:

    Dem kann ich nur zustimmen !

    Wer an Hokuspokus glaubt, sollte ihn selbst bezahlen müssen.
    Dadurch könnten sicherlich Krankenkassenbeiträge gesenkt werden.

    Weiterhin ist es manchmal nicht zu fassen, wie blauäugig und (sorry) verdummt große Teile der Bevölkerung sind.
    Verwechseln ständig Homöopathie mit pflanzlicher Arznei und habe absolut null Ahnung was die D oder C Potenzen bedeuten.
    Bestes Beispiel sind die Traumeel Tropfen. Marketing ohne Ende und es werden 14 Wirkstoffe beworben,. von denen 10 überhaupt im fertigen Präparat nachzuweisen sind. Und das nur in spezialisierten Labors.
    Die meisten meiner Bekannten und Freunde sind der festen Überzeugung, dass Traumeel ein pflanzliches Präparat ist, und die angebliche Wirkung durch die Öle und Wirkstoffe der Pflanzen zustande kommt. Dass da auch Quecksilber als „Wirkstoff“ dabei ist hat niemand gelesen.. ist zwar D8 potenziert und somit fast nicht nachweisbar, aber es ist drin…

    Es wäre dringend angebracht auf den Packungen die geschilderten Warnhinweise anzubringen und zusätzlich zu diesen unsäglichen Potenzierugen auch die Menge an Wirkstoffen anzugeben die tatsächlich im Zuckerkügelchen drin sind. Und das am besten in Prozent, wenn man auf der Verpackung für die vielen Nullen überhaupt Platz hat.