Freitag, 26. April 2024

Fachmarktzentrum Rohrbach: Kompromiss geplatzt – Investor Röther will nicht verkleinern

17. März 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Politik regional, Regional
Fachmarktzentrum in Rohrbach: Die Bauarbeiten sind bereits in vollem Gang. Foto: Pfalz-Express

Fachmarktzentrum in Rohrbach: Die Bauarbeiten sind bereits in vollem Gang.
Foto: Pfalz-Express

Rohrbach – Wie geht es weiter im Streit um das geplante Fachmarktzentrum in Rohrbach?

Die Stadt Landau will es auf keinen Fall, Rohrbach selbst und die umliegenden Gemeinden unbedingt. Auch die meisten Kommunalpolitiker haben sich dafür ausgesprochen.

Nach einem Vermittlungsgespräch am vergangenen Freitag im Innenministerium unter der Leitung von Staatssekretär Günter Kern hatte der Investor Röther eine Bedenkzeit für weitere Abstimmungen mit Rechtsberater und Mitgesellschaftern erbeten.

Heute Morgen dann ein Anruf bei SÜW-Landrätin Theresia Riedmaier: Röther sehe die Vermittlung als nicht erfolgreich an und könne einer erheblichen Reduzierung der Verkaufsfläche – wie von der Stadt Landau gefordert – nicht zustimmen.

Damit nimmt das vor dem Verwaltungsgericht Neustadt anhängige Eilverfahren seinen Lauf. Die Stadt Landau, die Ortsgemeinde Rohrbach, der Landkreis Südliche Weinstraße und der Investor haben ihre Rechtspositionen dargelegt und entsprechende Stellungnahmen verfasst.

Landrätin Theresia Riedmaier nahm die ablehnende Entscheidung des Investors „mit Bedauern und Enttäuschung“ zur Kenntnis: „Erkennbare Bemühungen von allen Seiten, einen Kompromiss zu finden, haben in den letzten Tagen meine Hoffnung auf eine einvernehmliche außergerichtliche Lösung bestärkt. Ich habe nichts unversucht gelassen, alle Beteiligten in diese Richtung zu bewegen; wir waren nach meiner Einschätzung auf einem guten Weg.“

Jetzt sei das Verwaltungsgericht am Zug. Von dessen Entscheidung erhofft sich Riedmaier „wichtige Signale“ für mögliche neue und konstruktive Verhandlungen.

Landau: Gericht muss entscheiden, bleiben aber offen für Gespräche

Für die Stadt Landau ist es nun Sache der Gerichte zu entscheiden. Die Stadt hätte einen aus Landauer Sicht weitreichenden Kompromissvorschlag mitgetragen, teilte Oberbürgermeister Thomas Hirsch mit.

Nach Angaben der Stadt waren dabei 3.900 Quadratmeter für den Modepark Röther sowie die Ansiedlung eines „dm“ Drogeriemarkts, eines Aldi-Markts und eines Wasgau-Markts vorgeschlagen worden.

Modepark Röther hatte eine Verkaufsfläche von 6.200 Quadratmeter für das Textilsortiment beantragt. Die reduzierten 2.300 m Quadratmeter sollten nach Landauer Wünschen für eine „allgemeine gewerbliche Nutzung“ gesichert werden.

Dieser Kompromiss hätte eine dauerhafte Planungssicherheit für den Standort Rohrbach und zugleich eine Interessensabwägung in der Region dargestellt, meint Hirsch. „Leider hat sich der Investor einer Kompromisslösung verweigert. Die Chance auf eine Einigung hat bestanden. Wir bleiben aber offen für Gespräche“, so die Landauer Stadtspitze.

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

11 Kommentare auf "Fachmarktzentrum Rohrbach: Kompromiss geplatzt – Investor Röther will nicht verkleinern"

  1. Philipp sagt:

    Wer in Landau versucht einzukaufen, merkt deutlich, wie unwillkommen er als Auswärtiger ist.
    Mit so einer Ausgrenzungspolitik sollte sich die Stadt Landau gefälligst aus den Bemühungen des Landkreises, dieser Diskriminierung zu begegnen, heraushalten.
    Es ist doch im Interesse der Umwelt wie auch der Landauer Bürger, den Verkehr in der Stadt zu reduzieren!

    • Chris sagt:

      Woran merkt man das genau?

      • Nordlicht sagt:

        Nu ja, man kauft eine Tasche, stellt zuhaus fest, das ein Reisverschluss nicht genäht ist und der Umtausch wird verweigert. Man soll zum Bahnhof gehen, der Schneider da näht das. Und dann die Rechnung vorbeibringen. Oder man hör zum dritten Mal hintereinander, das es diesen Tee nächste Woche wieder gibt. Das was noch da ist, braucht man für Stammkunden (nach ca. 20 Käufen ist man das nicht). Und wer Sencha trinkt, kauft keinen Gunpowder. Für sowas fahr ich nicht 3 x 40 km duch die Gegend, da kauf ich lieber im Internet. Nur ein paar Beispiele….

      • Philipp sagt:

        Landau beansprucht, Zentrum für das Umland zu sein und streicht dafür reichlich Geld ein.
        Dafür werden Parkplätze rückgebaut oder mit hohen finanziellen Barrieren versehen.
        Als man auf dem alten Messeplatz noch parken konnte, war die Stadt schon den ein- oder anderen Einkauf wert, man war ja – wenn man es bis dorthin geschafft hatte – recht schnell in der Innenstadt.
        Aber mit der Einführung der Gebührenpflicht wurde auch da ein klares Zeichen gesetzt:
        Auswärtige in Landau nicht willkommen!
        Aldi, Lidl & Co werden verpflichtet, große Parkflächen (barrierefrei!) zur Verfügung zu stellen. Ist auch vernünftig.
        Warum werden in der Innenstadt, die ja das vielbeschworene Zentrum für das Umland sein soll, nicht auch Parkplätze von der Stadt bereitgehalten, meinetwegen mit Parkscheibenpflicht?
        Weiterhin die ganzen unsinnigen Parkscheinautomaten und Parkuhren verschrotten und eine – gut überwachte – Parkscheibenpflicht einführen!
        Bei soviel Leerstand wie immer beklagt wird, wäre doch mit einem Abrissbagger, einem Laster und einem Eimer Farbe auch in der Innenstadt schnell für Parkplätze gesorgt.
        Damit wäre den noch übrigen Geschäftsleuten in der Innenstadt geholfen und man müsste nicht zu faulen protektionistischen Tricks greifen, um die Kundschaft nach Landau zu zwingen!

        • Chris sagt:

          Kostenlose Parkplätze sind immer gut aber in Innenstädten sehr realitätsfremd. Diese Zeiten sind schon lange vorbei. Die Parkgebühren in Landau empfinde ich als sehr human im Vergleich zu anderen Städten und es sind mNn auch genügend Parkplätze vorhanden. Ich hab selten ein Problem einen zu finden. Ich persönlich gehe sehr gerne samstags in Landau einkaufen und nehme mir dann auch Zeit (falls vorhanden) für einen Kaffee, Eis, Glas Wein oder einen Bummel über den Markt. Das gibt’s in Rohrbach nicht. Aber das muss jeder selbst entscheiden welche Art von Einkauf er bevorzugt.

          Herr Hirsch ist Oberbürgermeister von Landau. Wenn er nicht versuchen würde die Unternehmen und Geschäfte in Landau zu unterstützen dann hätte er einen schlechten Job gemacht. Der Bürgermeister von Rohrbach wird das ja genauso machen. Da kann ich die Aufregung nicht verstehen. Was am Ende dabei rauskommt wird man sehen.
          Der vorgeschlagene Kompromiss wäre doch eigentlich eine gute Lösung gewesen mit dem alle hätten leben können.

          • Philipp sagt:

            Parkgebühren statt Parkscheibenpflicht sind ein deutliches Zeichen: Wir wollen Euch hier nicht.
            Das andere das gleiche machen oder gar noch mehr verlangen, ist so ziemlich die dümmste denkbare Begründung dafür!
            Mir persönlich geht es auch gar nicht um die da zu bezahlende Summe – mir geht es um das Signal, das hier gegeben wird: Als auszunehmender Geldbringer willkommen – ansonsten sieh zu, wo Du bleibst.
            Dass Herr Hirsch jetzt plötzlich in hektische Aktivität verfällt, soll wohl eher vertuschen, dass er sich nicht um die Sache gekümmert hat, als ihn der Landkreis auf dem Laufenden gehalten hat, was in Rohrbach geplant ist.
            Jetzt, wo die Arbeiten im Gange sind, wäre das Beste gewesen, die Füße still zu halten und hoffen, dass niemand merkt, dass er was verpennt hat.
            Wenn er jetzt vor dem Verwaltungsgericht auf die Nase fällt – was ich stark hoffe – hat er wohl ein kleines Problem! Was ich ihm auch gönne.

            Wer Konsum als Erlebnis sieht, kann dieser Freizeitbeschäftigung ruhig nachgehen – ich betrachte den Einkauf als Decken eines Bedarfs. Kaffeetrinken tue ich auch lieber zu Hause.
            An dem sinkenden Umsatz in Landau ist wohl deutlich zu erkennen, dass diese Art der Freizeitbeschäftigung aus der Mode kommt.
            Deshalb begrüße ich, daß in Rohrbach eine Gelegenheit für die effiziente Bedarfsdeckung geschaffen wird.
            Die Querschüsse der Stadt Landau erlebe ich als Schikane und Gängelung des mündigen Bürgers.

          • Nordlicht sagt:

            Wenn sich die Bürgermeister der Anlieger-Gemeinden die Planungsunterlagen, die lang VOR Baubeginn ausgelegen haben, angesehen hätten, wäre die ganze Aufregung nicht nötig. Warum soll ein Investor seine ganze Planung in den Wind schießen, nur weil Politiker zu spät reagieren? Also ich tät mein Geld lieber da investieren, wo es erwünscht ist. Und welche der aus Landau stammenden Klamottenläden ist betroffen? C&A oder H&M z.B. haben den Firmensitz wohl woanders, glaub ich.

          • Chris sagt:

            http://www.rheinpfalz.de/lokal/landau/artikel/drei-riesen-fuer-rohrbach/

            Rheinpfalz-Artikel vom 21.Oktober 2016.
            Investor ist eine Redos Real Estate GmbH aus Hamburg und wer noch einen Laden eröffnet außer Rewe, aldi und Dm will der Investor nicht nennen.

            Wer in dem Artikel den Namen Röther findet darf mir das gerne zeigen, ich hab ihn nicht gefunden. Vielleicht wurde der bewusst verschwiegen weil Röther genau weiss dass eine Ansiedlung in Rohrbach rechtlich heikel ist. Es wurde lediglich die Fläche von 6200qm genannt aber ohne Namen.
            Wenn alles so rehtlich einwandfrei ist, warum dann das Versteckspiel?

  2. Danny G. sagt:

    Wenn ich schon über eine der Zufahrtstraßen nach Landau reinfahre fängt mich diese Stadt an zu nerven.
    Überall Ampeln und keinerlei gute Parkmöglichkeiten.
    Komme ich vom Ebenberg.. Tankstellen.. Ampeln, Ampeln, Ampeln..
    Komme ich von Ausfahrt Mitte an den Mediamarkt.. Ampel.. dann Brücke Ampel… bis zum Bahnhof stehe ich sicherlich 3 mal.
    Von der Ausfahrt Nord ganz zu schweigen.
    Daher habe ich schon vor längerem entschieden nicht mehr nach Landau in die Innenstadt zu fahren.
    Dafür ist mir meine Zeit und mein Nervenkostüm zu schade.

    Die Nummer in Rohrbach wäre wiederrum etwas komplett anderes.
    Die Rohrbacher haben eine Umgehung mit Kreisverkehr und flüssiger Verkehrsführung erbaut, die mich als Auswärtigen bequem zu dem geplanten Fachmarktzentrum bringt.
    Daher ich würde gerne in Rohrbach einkaufen. Landau sieht mich aber sicherlich nicht mehr, schon gar nicht nach dieser Posse mit dem protektionistischen Gerichtsverfahren.

    Hoffen wir für uns alle, dass das Verwaltungsgericht im Sinne der Bürger entscheidet und in Rohrbach demnächst eröffnet werden kann.

    Die Menschen werden dann entscheiden, wo man besser einkaufen kann.. nicht die Gerichte.

  3. Demokrat sagt:

    Die Stadträte in Landau betreiben Protektionismus nach dem Motto
    „Landau first“.

  4. MSF sagt:

    Das Neuste (von gestern):
    „In der Auseinandersetzung um die Ansiedlung von Modepark Röther im Fachmarkzentrum Rohrbach hat der Bauherr einen Antrag eingebracht, mit dem die Verkaufsfläche seines Ladens von rund 6200 auf 5000 Quadratmeter reduziert werden soll. Der Gemeinderat hat diesem Wunsch am Donnerstag zugestimmt. Das Urteil des Verwaltungsgerichts Neustadt steht derweil noch aus. „Wir wollen damit auf die Grundlage der Bauvoranfrage zurück, die eine Verkaufsfläche von 5000 Quadratmetern hat“, sagt Modepark-Geschäftsführer Michael Röther am Freitag[…]“
    http://www.rheinpfalz.de/lokal/artikel/rohrbach-roether-dampft-verkaufsflaeche-fuer-fachmarktzentrum-ein/