Freitag, 26. April 2024

Bundesrechnungshof sieht keinen Bedarf für eine zweite Rheinbrücke bei Wörth

24. April 2015 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional, Regional

Der Rechnungshof sagt nein zur zweiten Rheinbrücke.
Foto: pfalz-express.de/Licht

Südpfalz – Ein herber Rückschlag für die Befürworter der zweiten Rheinbrücke: Der Bundesrechnungshof (BRH) hat heute (24. April) verlauten lassen, dass er eine zweite Rheinbrücke weder für notwendig noch sinnvoll erachtet.

Die bestehende Rheinbrücke sei ausreichend leistungsfähig, der morgendliche Stau wird laut Bundesrechnungshof durch das Nadelöhr Knielingen verursacht. Der Rechnungshof zweifelt auch an der Finanzierungszuständigkeit des Bundes, da die zweite Brücke überwiegend durch regionalen Verkehr genutzt würde.

Nach Ansicht des Rechnungshofs sei es billiger, diese Knielinger Engstelle zu beseitigen, was zwangsläufig deutlich billiger wäre.

Die Rheinbrücke Maxau sei der Lage, sowohl den aktuellen als auch den für die Jahre bis 2025 prognostizierten Verkehr zu bewältigen. Zum Rückstau bis auf die Brücke komme es, weil das Straßennetz der Stadt Karlsruhe überlastet sei. Beim „Knielinger Pförtner“ verenge sich die Fahrbahn von drei auf zwei Fahrstreifen. Eine Beseitigung dieser Engstelle würde die morgendlichen Staus deutlich verringern, so der Rechnungshof.

Die zuständige Straßenbauverwaltung plane deshalb bereits eine Umgestaltung: Der Bau einer zweiten Brücke ohne Beseitigung der Engstelle würde die Situation aufgrund des zusätzlichen Verkehrs noch deutlich verschlechtern, heißt es von Seiten der Behörde.

Da die geplante zweite Rheinbrücke nur in einem geringen Umfang für den Fernverkehr relevant sein würde, habe der Bundesrechnungshof „zudem erhebliche Bedenken, ob der Bund die Brücke finanzieren darf.“

Der Bundesrechnungshof hält also nach dem derzeitigen Kenntnisstand den Bau einer zweiten Rheinbrücke weder für notwendig noch für wirtschaftlich. (cli/red)

 

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4 Kommentare auf "Bundesrechnungshof sieht keinen Bedarf für eine zweite Rheinbrücke bei Wörth"

  1. Markus Kropfreiter sagt:

    Die Aussagen in dem Artikel zum Knielinger Pförtner sind grundsätzlich richtig.

    Aber das Problem zieht sich auf der Südtangente bis nach Karlsruhe rein. Wir haben jetzt schon

    Probleme in Höhe Mühlburg/ Kühler Krug. Außerdem geht man in Deutschland noch von einer Zunahme des

    Straßenverkehrs aus.

  2. Patrik Rohner sagt:

    „Rückstau bis auf die Brücke“. Sensationell. Rückstau geht bis nach Dorschberg, jeden Tag, an schlechten Tagen auch schon mal bis Kandel. Alleine daran sieht man schon, daß die Herrschaften nicht wissen, wovon sie reden. Wenn der Rückstau „nur“ bis zur Brücke ginge würden alle Rheinbrückengeschädigten jeden Tag 5 Rosenkränze beten, selbst die Nichtkatholiken.

  3. Markus Jan sagt:

    Die Brücke, die in den 60er Jahren gebaut wurde, ist für den heutigen Verkehrsfluß und das Gewicht der LKW technisch gar nicht ausgelegt. Es ist eine Frage der Zeit, wann die Brücke so marode sein wird, daß Sie aus Sicherheitsgründen nicht mehr benutzbar ist. Spätestens dann haben wir ein Problem ohne 2. Brücke.

  4. Steffen W. sagt:

    Der letzte Absatz des Prüfberichtes macht es deutlich:

    Die Anbindung an die B36 wurde nicht miteinbezogen, da der Stand für die Jahre 2012 und 2013 geprüft wurde. Politisch entscheiden hat das BMVI inzwischen, dass die B36-Anbindung ohne Verlängerung zur A5 eigenständige Fernverkehrsrelevanz entwickelt. Der BRH muss nach Gesetzeslage und Selbstverständnis politische Entscheidungen respektieren.

    https://www.bundesrechnungshof.de/…/der…

    „Die vom BMVI behaupteten Verbesserungen der Verkehrssituation und der Fernverkehrswirkung durch eine spätere
    Anbindung der B 293 an die B 36 sind bislang nicht belegt. Zudem gibt es keine konkrete Planung für die Umsetzung
    dieses Teilvorhabens.
    Ob eine Anbindung der geplanten B 293 an die B 36 die genannten Verbesserungen zur Folge hätte, muss noch untersucht
    werden. Sollte die Untersuchung zeigen, dass sich die Verkehrssituation im Raum Karlsruhe deutlich verbessert
    und die Anbindung zu einer höheren Fernverkehrsrelevanz führt, könnten konkrete Planungen für die B 293 mit zweiter
    Rheinbrücke wieder aufgenommen werden.“
    Quelle: https://www.bundesrechnungshof.de/…/2014-bemerkungen…

    Der Bundesrechnungshof hat politische Entscheidungen zu respektieren —…
    BUNDESRECHNUNGSHOF.DE