Donnerstag, 25. April 2024

Wörth: Zweiter Gang des Kunst-Menüs – von der Zeichnung bis zum Bauchredner

27. November 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kultur
Kein Schlagzeug, dafür eine Stepperin - Kunst hat viele Varianten. Fotos: v. privat

Kein Schlagzeug, dafür eine Stepperin – Kunst hat viele Varianten.
Fotos: v. privat

Wörth – Am vergangenen Sonntag kredenzte der Kunstverein Wörth in der Städtischen Galerie Altes Rathaus den Kunstinteressierten den gewissermaßen „zweiten Gang“ des diesjährigen Kunst-Menüs.

Es sollte als Ergänzung zum ersten Hauptgang (der Mitglieder-Ausstellung) dem Publikum weitere Kunst-Bereiche anbieten, die die nähere Umgebung zu bieten hat.

Dort war zunächst als Opener ein „alter Hase“ aus Wörth, der Father des Didgeridoos, Horst Börkel, mit seinen „Pfalz Didgers“. Sie bliesen mit sonoren Rhythmen auf ihren zum guten Teil selbstgebauten Instrumenten mit völlig unterschiedlichen Klangfarben die Atmosphäre der Outbacks oder auch die Mystik des Pfälzer Berglands.

Kunst-Menü Wörth - 2

Eine zeichnerische Besonderheit bot in der Umbauphase die Kunstschaffende Ludmilla Nunnenmann aus Jockgrim: Einstrich-Zeichnungen als Live-Vorführung zeigten eindrucksvoll, dass aus lediglich einer Linie ein einmaliges Werk in kürzester Zeit entstehen kann – selbst bei gleichem Motiv erscheint doch jede Zeichnung als Unikat.

Die entstandenen Arbeiten können am kommenden Wochenende zu den Zeiten des Wörther Weihnachtsmarkts im Rahmen des „Kleinen Formats“ erworben werden.

Foto: v. privat

Foto: v. privat

Eine weitere Besonderheit bot das Trio „GentleRhythm“, bestehend aus Piano, Bass und – das ist das Ungewöhnliche – statt eines Schlagzeugs die Taktgeberin in Form einer Stepp-Tänzerin. Vom ruhigen, hintergründigen Jazz-Signal bis zur „derwischhaften“ Stakkato-Taktung untermalte sie die musikalische Darbietung der drei aufeinander eingespielten Künstler.

Ein weiteres Mal folgten einige Variationen in der Technik der Einstrich-Zeichnung, bevor Pascal Huber aus Ingelheim die Bühne betrat – seines Zeichens Faschingsvereinsvorstandspräsident und mit seinen vierundzwanzig Lenzen Selfmade-Bauchredner, wie er es offenherzig dem Publikum zu berichten wusste.

Er war vor Ort mit seiner Schau: „Ich hab ´nen Vogel“, während der er mit witzig-frivolen wechselseitigen Anspielungen mal mit der Vogelhandpuppe und später mit dessen Cousin die Zuhörer aus der Reserve lockte.

Foto: v. privat

Wer bis dahin noch verhalten gelacht hatte, gab das Schweigen spätestens auf, als Pascal Huber kurzfristig und spontan das Ehepaar Hella als „Freiwillige“ neben sich ins Geschehen integrierte. Auf Händedruck sollten die beiden stumm gestikulierend nur mit zeitlich entsprechendem Öffnen ihrer Münder als Mitspieler agieren.

Offensichtlich funktionierte das hervorragend. Niemand konnte ernst bleiben, Lachsalven folgten im Sekundentakt ob der „Sprach“-und Gesangesfähigkeiten der drei Akteure.

Zum Nachtisch boten noch einmal die Pfalz-Didgers die volle Bandbreite ihres Könnens in unterschiedlichen Ton-Farben auf der musikalischen Speisekarte. (ah/red)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen