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Wievielen Realschulen im Land droht die Schließung?

3. Mai 2013 | Kategorie: Politik Rheinland-Pfalz, Regional, Rheinland-Pfalz

Schüler der Realschule plus in Kandel während einer Diskussion mit Ex-Ministerpräsident Kurt Beck. Foto: Licht

Mainz – Aufgrund der demografischen Entwicklung werden die Realschulen im Land in den nächsten Jahren weniger Schülerzahlen aufweisen. Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) hatte deswegen für einige Realschulen eine mögliche Schließung angekündigt.

Die Landes-CDU reagierte empört auf Ahnens Vorstoß. Die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Bettina Dickes,  fordert die Landesregierung dazu auf, wohnortnahe Schulen zu erhalten und ihr Schulschließungsprogramm für Realschulen plus umgehend zurückzuziehen: „Schule muss erreichbar bleiben. Die geplanten Schulschließungen sind für viele Regionen eine Katastrophe. Schulwege von fast zwei Stunden am Tag sind schlichtweg unzumutbar“, so Dickes.

In den kommenden Jahren würden die Schülerzahlen an den Realschulen plus aufgrund kleiner werdender Jahrgänge noch einmal um 30 Prozent zurückgehen, so Dickes. „Wenn Rot-Grün bei der Dreizügigkeit für die Realschule Plus bleibt, werden nicht mehr viel Schulen vor Ort übrig bleiben.“

SPD: „Nur Leitlinien“

Derweil bemüht sich Bettina Brück, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, den Schaden zu begrenzen. Leitlinien seien dies, die Planungssicherheit geben würden. „Dauerhaft demographiefeste Rahmenbedingungen für die Schulentwicklungsplanung“, sei das Papier, so Brück. Inhalt der Leitlinien sei nicht, wie von der CDU behauptet, ein Schulschließungsprogramm, sondern vielmehr ein gestuftes Prüfungsverfahren aller Möglichkeiten, wie kleine Schulstandorte erhalten und attraktiver für Schüler und Eltern gestaltet werden können, zum Beispiel durch „Aufhebung von Dislozierungen“ (auch Dislokation= räumliche Verteilung, Anm.d.Red.), Verbesserung des Schülertransports, Ganztagsangebote und anderes.

Dabei gehe es neben qualifizierten, berufsvorbereitenden Wahlpflichtfächern vor allem auch darum, durch individuelle Förderung der Schüler eventuell vorhandene Defizite zu bewältigen. Solche schulischen Qualitäten seien aber nur bei einer ausreichenden Mindestgröße einer Schule sicherzustellen.

Bettina Dickes hingegen ist überzeugt: „Eine Absenkung der Mindestzügigkeit auf zwei Klassen, wie es die CDU-Landtagsfraktion schon zu Beginn der Schulstrukturreform gefordert habe, hätte die jetzige Diskussion gar nicht erst entstehen lassen.“ (cli)

 

 

 

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