Ludwigshafen/Landau. Es hätte so schön sein können – ausgelassene Stimmung beim Public Viewing in Landau zum Halbfinale und das auch noch spendiert von RPR1. Doch die Stadt Landau hat der IGS Landau und dem Verein Südstern e. V. einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Armin Schowalter vom Südstern musste RPR1 absagen. Dafür kann sich jetzt Alzey als Nachrücker über ein tolles WM-Spektakel freuen. „Es tut uns auch sehr leid für Landau“, so RPR1-Redakteur Orth auf Anfrage des Pfalz-Express. Landau habe sich toll geschlagen und immer die volle Punktzahl erhalten. Man bedauere bei RPR1 die Absage.
Und was entgeht den Fußball-Fans? Eine WM-Public Viewing-Party im Wert von immerhin 10.000 Euro. Am gewünschten Spieltag (es wäre in Landau das Halbfinale gewesen), wäre das RPR1.Team angerückt und hätte eine riesige 16 Quadratmeter große LED-Leinwand und eine Eventbühne mit fetter Soundanlage aufgebaut. Je nach Anpfiff-Zeit hätte RPR1 davor eine Warm-Up- oder nach dem Spiel eine Aftershow-Party mit Moderatoren und DJs in Landau abgehalten.
Der Weg dorthin war nicht ganz einfach: Ausgelassener Jubel und Freude, aber auch Schweiß und Tränen gab es für 21 Gemeinden aus dem Sendegebiet, die sich sich in den vergangenen Wochen einen spannenden Wettkampf bei der RPR1.Bürger-Weltmeisterschaft 2014 lieferten.
Der Ortswettbewerb stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Fußball-WM in Brasilien. In sieben Begegnungen mit jeweils drei Gemeinden und 21 lustigen und spannenden Tagesaufgaben, galt es, möglichst viele Gemeindemitglieder zu aktivieren: 50 Paare, die sich gleichzeitig küssen, ein historisches Wagenrennen austragen, sich als Maikäfer oder Conchita Wurst verkleiden, die Balkonszene aus Romeo & Julia nachspielen, eine Tortenschlacht veranstalten oder einen Kinderchor gründen.
Im Vordergrund des Spiels stand das gemeinsame Erlebnis, der Teamgeist, der den Zusammenhalt in der Gemeinde stärkt. Auch der Gewinn ist diesem Gedanken verpflichtet: Beim WM-Public Viewing im eigenen Ort sollen alle gemeinsam Spaß haben.
„Da machen wir mit“ dachten sich auch die Schüler der IGS Landau. In Zusammenarbeit mit dem Verein Südstern e. V. gab es drei Aufgaben zu bewältigen. Zum Beispiel diese: Die IGS Landau rockt Wilhelm Busch. Da zitierten die Schüler den vierten Streich aus Max und Moritz flüssig und ohne Fehler und das Ganze noch als Polonaise durch den Schulhof.
Großes Schauspieltalent zeigten die Schüler auch bei der berühmten Balkonszene zwischen Romeo und Julia. Auch die Aufgabe, 100 Leute zum Pokalfinale in den Borussen-Farben oder im Bayern München-Rot gleichzeitig zu fotografieren, brachte die Gruppe mit Bravour hinter sich. Mit Blick auf einen möglichen Gewinn strengten sich alle erfolgreich an.
Hätte es nur auch den passenden Platz dafür gegeben. Der Rathausplatz habe wohl wegen des Landauer Sommers (11. bis 13. Juli) nicht zur Verfügung gestanden, erklärt Armin Schowalter vom Verein Südstern.
Auch das sei eigentlich kein Problem gewesen, so Schowalter. Der Verein verfügt bekanntermaßen über ein großes Gelände und führt auch große Veranstaltungen durch. Das Knowhow kann hier also voraus gesetzt werden. Trotzdem wurde der Antrag auf Durchführung dieser Veranstaltung aus „baurechtlichen Gründen“, wie Schowalter erzählt, von der Stadt abgelehnt. „Wir hätten uns das schon zugetraut, auch 3.000 bis 4.000 Leute bei uns unterzubringen“, bekräftigt er.
Die Enttäuschung ist schon sehr groß bei den Teilnehmern, zumal sich alle schon unbändig auf das Spektakel gefreut und alles dafür gegeben haben. Trotzdem wird es im Haus des Südstern ein Public Viewing geben, wenn auch sehr viel kleiner. (desa)
Statement der Stadt Landau vom 1. Juli 2014
„Der Antrag des Südstern e. V. zur Public Viewing Veranstaltung von Radio RPR1 ging bei der Stadtverwaltung ein.
Eine Veranstaltung ist (schon gar nicht in dieser Größenordnung) baurechtlich nicht genehmigungsfähig. Der Bereich, auf dem der Verein die Veranstaltung hätte durchführen wollen, befindet sich in einem Areal in dem Veranstaltungen nicht durchführbar sind.
In der vorgetragenenen Größenordnung (4000 Besucher) müssten darüber hinaus Parkplätze und Toilettenanlagen nachgewiesen werden. Die örtliche Situation ist für eine Public-Viewing-Veranstaltung in diesem Ausmaß einfach nicht geeignet.
Vor diesem Hintergrund konnte die Stadtverwaltung den Antrag nicht genehmigen.
In dieser Gesamtabwägung und in Kenntnis des Standortes, ist bei einem Event mit einer solch hohen Besucheranzahl die Situation vor und nach dem Fußballspiel zu beachten. Das Gelände befindet sich an einer unserer Hauptverkehrsstraßen am Ortsausgang mit hohem Gefährdungspotential.“
(stadt-landau)
Einige Public Viewing-Möglichkeiten in der Pfalz (Aufzählung nicht vollständig):
Annweiler-Hohenstaufensaal: alle WM-Spiele
Frankenthal-Festplatz: alle WM-Spiele.
Zweibrücken- Herzogplatz: Spiele mit deutscher Beteiligung
Speyer – Halle 101: alle WM-Spiele mit deutscher Beteiligung
Hatzenbühl-Festzelt: alle Deutschland-Spiele
Landau-Universum-Kinocenter: Spiele mit deutscher Beteiligung
Landau:„Gloria“-Kulturpalast: Spiele mit deutscher Beteiligung
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Also keine Worte mehr, das bringt nur die Stadt Landau fertig. Wenn dies eine Idee der SPD/CDU/FWG gewesen wäre 100% wäre das durchgegangen. Ärgerlich und genau was Landau zu einer Südpfalzmetropole halt nicht bringt.
Ich kann die Entscheidung der Stadt gut nachvoillziehen. Natürlich wäre eine solche Veranstaltung auf dem Marktplatz ein schönes Ereignis gewesen, aber der Marktplatz ist nun mal durch eine andere Veranstaltung belegt.
Der Standort des Südstern-Vereins ist dagegen völlig ungeeignet. Ich glaube nicht, daß der Platz irgendeine Sicherheitsvorschrift für ein solche Grossverstaltung erfüllt. Und eine solche Veranstaltung bedeutet nun mal mehr als nur das „Unterbringen“ von Zuschauern. Die Probleme fangen schon mit den nicht vorhandenen Parkplätzen an (das jetzt schon grosse Verkehrsaufkommen am Südeingang von Landau würde in ein einziges Chaos ausarten), aber auch die vorhandene Infrastrukur mag zwar für kleinere Veranstaltungen ausreichend sein, aber sicherlich nicht für so ein Mega-Event.
Die Stadt trägt hier die Verantwortung, denn im Unglücksfall würden plötzlich alle in das Lied einstimmen: „Warum wurde so etwas genehmigt ?“.
Also, volles Verständnis für die Entscheidung der Stadt !
Es ist doch immer wieder das Gleiche was in dieser Stadt abgeht! Wer sich als Universitätsstadt schimpft, sollte auch dementsprechend agieren. In keiner anderen Stadt im weiteren Umkreis (Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen…..ja sogar BadBergzabern) lassen die Kneipen ihre Läden schon um 0Uhr runter, nicht so in Landau. Eine Absage diesen Events zeigt einem doch nur in welche Richtung sich das alles entwickelt. Viele meiner studierenden Freunde haben jegliches Interesse an dieser Stadt verloren weil der Trend immer mehr in Richtung Kurstadt geht. Wassertreten, Bingo-Nachmittage und eine gesellige Sangesrunde mittags um 4 stehen dann wohl bald auf der „Eventliste Landau“. Lachhaft!!
Die Stadt Landau hätte weiß Gott noch genug andere freie Flächen zu bieten als den Marktplatz, um so eine Veranstaltung durchführen zu können. Um nur einige zu nennen fielen mir da spontan z.B. der alte und der neue Messplatz ein…!
Das Spektakel hätte man auf dem Gelände der Landesgartenschau veranstalten können. Da is jede Menge Platz der in den nächsten Jahren eh nicht benötigt wird. Solange so helle Köpfe in Landau das sagen haben wir die Gartenschau eh nicht stattfinden, is nur ein Vorwand um Landau sanieren.