Donnerstag, 25. April 2024

Was zeichnet das Flexodruck Hochdruckverfahren aus?

4. Mai 2022 | Kategorie: Allgemein, Computer & Internet, Dienstleistungen, Ratgeber, Sonstiges

Quelle: pixabay.com

Was zeichnet das Flexodruckverfahren aus? Was unterscheidet es von anderen Verfahren?

Zu den weltweit dominierenden Verpackungsdruckverfahren zählt sicherlich das Flexodruck Hochdruckverfahren.

Auf unterschiedlichsten Bedruckstoffen, besonders auf Folien und Wellpappen, bietet dieses Verfahren eine optimale Druckqualität. Die verwendeten Farben sind umweltverträglich, wasserbasiert und lebensmittelecht.

Merkmale des Flexodrucks

Der Flexodruck ist ein äußerst vielseitiges Druckverfahren, das auch mit schwer bedruckbaren Materialien zurechtkommt: Elastische und dehnbare Folien, Vlies und Zellstoff, unterschiedliche Kunststoffe, Keramik, Glas und Aluminium können mit brillanter Farbgebung bedruckt werden.

Für die Bedruckung von weicher Pappe mit grobporiger Oberfläche ist dieses Druckverfahren optimal geeignet. Daher findet der Flexodruck vor allem im Bereich des Verpackungsdrucks Anwendung: In sehr großer Auflagenhöhe können unterschiedlichste Verpackungsmaterialien präzise, umweltverträglich und dank der wasserbasierten Farben zudem lebensmittelecht bedruckt werden.

Wie funktioniert der Flexodruck?

Beim Flexodruck kommen zwei Walzen zum Einsatz, die sich in entgegengesetzter Richtung drehen und sich dabei an einer Stelle berühren. Die erste Walze (Druckformzylinder) trägt die Druckform. Die zweite Walze (Gegendruckzylinder) führt den Bedruckstoff. Eine dritte Walze (Rasterwalze) überträgt die Farbe auf die Druckform.

Sie sitzt auf der Seite des Druckformzylinders, die vom Gegendruckzylinder abgewandt ist. Die Druckformen bestehen aus flexiblen Fotopolymer oder Gummi Druckplatten, die dem Aussehen eines Stempels ähneln und das Motiv direkt auf den Bedruckstoff übertragen.

Die Vor- und Nachteile des Flexodrucks

Wie alle Druckverfahren weist auch der Flexodruck Vor- und Nachteile auf. Die Vorteile des Flexodrucks sind folgende:

• geringer Abrieb
• große Auflagen
• Druckplatten
Geringer Abrieb

Die beim Flexodruck verwendeten wasserlöslichen Farben werden sehr dünn aufgetragen und haften somit besonders gut, daher ist ihr Abrieb nur gering. Insbesondere beim Zeitungsdruck ist das vorteilhaft, da die Druckfarbe nicht auf die Hände des Lesers abfärbt. Durch den geringen Farbauftrag der wasserbasierten Farbe ist dieses Druckverfahren zudem besonders umweltfreundlich.

Große Auflagen

Da die Produktionsgeschwindigkeit vergleichsweise hoch ist, ist das Flexodruckverfahren bei Auflagen ab 3.000 Stück besonders effizient.

Druckplatten

Sind die Druckformen einmal angefertigt, können sie für Nachdrucke mit gleichbleibend hoher Qualität wieder verwendet werden. Zudem ist die Herstellung der Druckformen beim Flexodruck günstiger als beim Tiefdruckverfahren, was insbesondere für die Produktion von Massenwaren wie Verpackungen von Bedeutung ist.

Allerdings sind auch einige Nachteile beim Flexodruck Hochdruckverfahren zu nennen.
• Druckqualität
• Fehlende Standards
• Fehlende Zusammenarbeit von Druckvorstufe, Druckerei und Endkunde

Druckqualität

In Bezug auf die Druckqualität ist das Flexodruckverfahren noch verbesserungsfähig. Seine Schwächen liegen in der Feinheit und Präzision des Drucks. Die Bildkonturen können an Schärfe verlieren. Bisweilen treten an den Rändern Quetschungen auf, wenn der Farbauftrag dicker ausfällt.

Ist im Druckprozess der Walzendruck zu gering, können flächige Farbaufträge unregelmäßig werden und an Intensität verlieren. Das ist auch mit ein Grund, warum Farbverläufe nicht immer optimal dargestellt werden.

Fehlende Standards

Branchenstandards für die Farbkommunikation fehlen bisher. Zwar existiert ein Leitfaden zu diesem Thema, den die DFTA aus ihrem Arbeitskreis Technik herausgebracht hat, aber entsprechende Farbprofile fehlen bis heute.

Fehlende Zusammenarbeit von Druckvorstufe, Druckerei und Endkunde

Für die bessere Verbindung zwischen Druckvorstufe, Druckerei und Endkunde bedarf es einer verstärkten Einführung der Inline-Farbmessung in den Druckmaschinen.

Diese würde eine Kontrolle der Druckfarben während des Produktionsprozesses ermöglichen. Zudem könnte man in der Vordruckstufe Rückschlüsse auf die Qualität der Farbprofile ziehen und diese kontinuierlich verbessern. Mit Inspektionssystemen bestünde die Möglichkeit, dem Kunden einen Nachweis für zuverlässige Druckqualität zu geben.

Flexodruck im Vergleich mit anderen Druckverfahren

Neben dem Flexodruck gehören zu den gängigen Druckverfahren zwei weitere:
• Offsetdruck
• Digitaldruck
Offsetdruck

Der Offsetdruck überzeugt gegenüber dem Flexodruck insofern, dass im Offset ein klareres Druckbild realisierbar ist. Während im Flexodruckverfahren 18 bis 54 Linien pro cm gedruckt werden, sind es im Offset bis zu 100 Linien pro cm.

Dadurch wird eine höhere Gleichmäßigkeit in der Qualität des Druckbilds erreicht. Anders als der Flexodruck ist der Offsetdruck ein indirektes Verfahren. Hierbei wird die Druckfarbe von der Druckform auf ein Drucktuch übertragen und kommt erst von dort auf die Oberfläche des Produkts.

Digitaldruck

Im Digitaldruck werden alle Informationen über den Druckauftrag als Datensatz an den Rechner der Druckmaschine übertragen. Von dort kommt das Druckbild direkt auf das Produkt. Damit entfällt die aufwendige Erstellung einer Druckform.

Da der Digitaldruck besonders für kleine Auflagen geeignet ist, wird er vor allem folgenden Aspekten gerecht:

• Zunahme von zeitlich begrenzten Marketingkampagnen
• wachsende Produktvielfalt
• Print on Demand für geringe Lagerhaltungskosten
• Durchführung von Marketingtests und Freigabeprozessen

Fazit – Der Flexodruck ist ein sehr vielfältiges Druckverfahren

Das Flexodruck Hochdruckverfahren kommt aufgrund seiner flexiblen Druckformen mit unterschiedlichsten Bedruckstoffen und auch schwierigen Materialien zurecht. Daher kommt er häufig bei der Bedruckung von Verpackungen zur Anwendung.

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