Samstag, 20. April 2024

Wanka will an den Schulen das Fach „Alltagswissen“ einführen

7. Juni 2015 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU).
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) will an den Schulen ein Unterrichtsfach einführen, dass die Schüler besser auf die Herausforderungen des Alltags vorbereitet.

„Das Fach `Alltagswissen` fände ich gut. Dort könnten die Schüler Dinge lernen, die für ihr praktisches Leben wichtig sind. Ich denke da an die Fallen in Handyverträgen, handwerkliche Fähigkeiten, aber auch an Grundkenntnisse in richtiger Ernährung und Kochen. Viele Jugendliche schauen mit Begeisterung Kochsendungen, können aber ohne Mikrowelle keine Lebensmittel mehr zubereiten“, sagte Wanka der Zeitung „Bild am Sonntag“.

Gleichzeitig warnte die Ministerin davor, den Wert von Lehrinhalten ausschließlich nach dem unmittelbaren Nutzen zu bemessen: „Man kann nicht immer sofort sehen, wofür etwas nützt. Natürlich kann man sagen: Wozu brauche ich eine Gedichtinterpretation? Aber hier geht es darum, sich in etwas hineinzuversetzen, Emotionen zu verstehen, zu erkennen, was Schönheit ausmacht. Im Idealfall lernt man, Kultur zu genießen. Das ist wichtig für das Lebensglück.“

Die Einführung des Fachs „Benehmen“, für die sich in einer Umfrage 75 Prozent der Deutschen, ausgesprochen haben, hält Wanka nicht für nötig: „Bestimmte Verhaltensweisen – Pünktlichkeit, Höflichkeit – sind nicht nur in der Schule, sondern auch in Beruf und Gesellschaft wichtig. Ich halte es für richtig, dass sie in der Schule nicht nur vermittelt, sondern auch bewertet werden. Aber wir brauchen kein eigenes Schulfach dafür. Da würden mir andere Themen einfallen.“ (dts Nachrichtenagentur)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Ein Kommentar auf "Wanka will an den Schulen das Fach „Alltagswissen“ einführen"

  1. Für neue Schulfächer „Alltagswissen“ und „Ethik und Weltanschauungskunde“

    Ich stimme der Bundesbildungsministerin völlig zu, dass es sehr sinnvoll ist, ein praxisnahes Fach „Alltagswissen“ für alle Schulklassen einzuführen, z.B. auch über die Rechte von Schülern.
    Ebenso wichtig finde ich auch ein Fach wie „Ethik und Weltanschauungskunde“, in dem ebenfalls sehr praxisnah soziales Verhalten gelernt und trainiert werden kann (nebenbei auch „Benehmen“) und außerdem eine große Hilfe bei der Suche nach Lebenssinn bieten kann, welche vielfältigen religiösen und nichtreligiösen Weltanschauung es gibt – und welche Gefahren damit verbunden sein können, z.B. eine Weltanschauung absolut zu setzen und zu verlangen, dass auch alle anderen Menschen diese Anschauung teilen müssen (was ja schon unzählig viele Millionen von Menschenleben gekostet hat).
    Gestrichen sollte dafür sämtlicher Schulstoff, welcher sich nach einer noch durchzuführenden Untersuchung als nicht hilfreich für das spätere praktische Leben erweist (vermutlich z.B. Geometrie, Algebra und höhere Mathematik und sehr viele Einzelheiten z.B. in Geschichte – dafür: lernen, wie und wo man Wissen finden kann). Außerdem sollte das Fach Religion völlig gestrichen werden, da es als sogenanntes „verfassungswidriges Verfassungsrecht“ religiöse Weltanschauungen krass gegenüber nichtreligiösen Weltanschauungen bevorzugt (jenes Fach könnte dann von den verschiedenen Religionsgemeinschaften in deren Räumlichkeiten angeboten werden).
    Würde nur nachweisbar sinnvoller und nützlicher Schulstoff angeboten, würde sich der Schulstress für alle Beteiligte (z.B. Lehrer, Schülerinnen und Schüler, Eltern) drastisch verringern; es gäbe eine ganz andere, mitmenschliche Schulatmosphäre.
    In der Industrie wäre es unmöglich, Produkte herzustellen, ohne dass ständig bei den Konsumenten ihre Güte überprüft und sie dann gegebenenfalls verändert würden – bei Menschen sollte dieses Prinzip eigentlich selbstverständlich sein!