Montag, 29. April 2024

VG Hauenstein: Zu den Kommunalwahlen tritt neues Bündnis an

10. Februar 2024 | Kategorie: Kommunalwahl 2024, Politik regional, Südwestpfalz und Westpfalz

Manfred Schary (links) und Wolfgang Schweitzer im Gespräch mit dem Verfasser.
Foto: W. G. Stähle

Hinterweidenthal/Hauenstein (Südwestpfalz). Zur Wahl der Gemeinderäte in Hinterweidenthal (VG Hauenstein) und in der Verbandsgemeinde Hauenstein (VG) wird als neu gegründetes Bündnis die „Wählergruppe Manfred Schary“ antreten, kündigen der namengebende Vorsitzende und der Stellvertreter Wolfgang Schweitzer an.

Man wolle sich sowohl im Gemeinderat Hinterweidenthal als auch im Verbandsgemeinderat Hauenstein engagieren und für alle Ortsgemeinden einsetzen. Die Wahlvorschläge sollen bis Ende März erstellt sein und seien offen für alle Bürger aus der gesamten Verbandsgemeinde die sich mit Ideen und Vorschlägen einbringen möchten. „Auf Ebenen von Gemeinden, in denen sich die Menschen weitestgehend persönlich kennen, kann man so die Kraft die für parteiliche Auseinandersetzungen verbraucht wird, in die Entwicklung des Gemeinwesens investieren und gleichzeitig das Gemeinsame und Verbindende verstärken.“

Die als nicht eingetragener Verein mit Satzung organisierte Wählergruppe sehe sich in keinerlei Gegnerschaft zu den derzeit in den Räten der VG vertretenen Parteien und Gruppierungen, betonten Manfred Schary und Wolfgang Schweitzer im Gespräch mit dem Verfasser.

„Wir wollen mit allen Gremien der Kommunalpolitik offen, transparent und konstruktiv zusammenarbeiten zum Wohl der Bürgerschaft.“ Bereits bei der Kommunalwahl 2019 habe man sich für einen parteilosen Gemeinderat ausgesprochen, also für eine Mehrheitswahl. „Dies traf damals leider bei den anderen Parteien auf keine Zustimmung. Aus diesem Grund hat sich die jetzige CDU-Fraktion (im OG-Rat Hinterweidenthal, Anm. d. Verf.) einstimmig dafür ausgesprochen bei den Kommunalwahlen 2024 parteilos als Wählergruppe anzutreten.“

Das Wahlprogramm sei erarbeitet. Dem neuen Bündnis gehe es unter anderem um den Erhalt der Artenvielfalt für diese und nachfolgende Generationen. Dazu gehöre nachhaltige Energiegewinnung ohne Windkraft im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Man wolle mehr Zusammenarbeit mit anderen Verbandsgemeinden.

„Nicht nur reden, auch machen.“ Kommunen müssten wieder mehr gehört werden und selbstbewusst auftreten. Es brauche Entlastungen bei Abgaben und Gebühren; das notwendige Geld müsse anderswo abgefordert werden. Auch die VG müsse sich finanzieren ohne ihre Ortsgemeinden zu überlasten.

Einzelne der Aufgaben welche die Wählergruppe Schary angehen möchte sind attraktivere Ortschaften, darunter durch zusätzliche Grünflächen, naturnahe Pflegemaßnahmen und den Erhalt alter Bäume. „Die Lebensqualität steigt wenn die Ortschaft begrünt ist.“ Zur Sicherstellung der Versorgung soll der Trinkwasserverbund komplettiert werden, auch durch Einbeziehung von an die VG angrenzenden Gemeinden.

Der Tourismus müsse ausgebaut werden durch stärkere Bewerbung und bessere Zusammenarbeit mit dem Umland. Ziel sei ein sanfter Tourismus, Zweck die lokalen Betriebe zu stärken. Die Lücken in den von Merzalben oder Hauenstein über Hinterweidenthal ins Dahner Felsenland führenden Radwegen sollen geschlossen werden, für die Sicherheit besonders von Familien. Die Feuerwehren müssten noch schlagkräftiger aufgestellt werden. „Angesichts der aus dem Waldreichtum und den stark befahrenen Fernstraßen resultierenden Aufgabenfülle brauchen unsere Wehren bestmögliche Ausstattung mit Gerät und Räumlichkeiten, mehr als die ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, Trier) fordert.“

Die Bürgerbeteiligung müsse verbessert und Voten aus Anliegerversammlungen möglichst umgesetzt werden. In Hinterweidenthal will man eine regelmäßige Bürgersprechstunde etablieren sowie Seniorentreffs auch mit jungen Leuten und einen jährlichen Neujahrsempfang. So könne Zusammengehörigkeit gestärkt werden. Mit dieser Zielsetzung habe man die dortige „Dorfcheck-Gruppe“ initiiert, durch deren Anregungen und Beteiligung bereits einiges erreicht worden sei.

Man werde sich dafür einsetzen, dass der Verbandsgemeinderat und seine Ausschüsse künftig umlaufend auch in Ortsgemeinden tagen. So werde Bürgerinnen und Bürgern aus der gesamten VG der Zugang sowie die Teilhabe im Rahmen des regelmäßigen Tagesordnungspunktes „Fragestunde“ erleichtert. Zudem würde für Leute aus den von Hauenstein entfernt liegenden Ortsgemeinden, die bereit wären sich zu engagieren, die Schwelle herabgesetzt sich in diesem wichtigen Gremium zu beteiligen.
(Werner G. Stähle)

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