Umfrage: Deutsche Juden am häufigsten Antisemitismus ausgesetzt

9. Dezember 2018 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Laut einer Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) unter 16.395 Personen aus 12 EU-Ländern gaben nirgendwo so viele Menschen an, antisemitisch belästigt worden zu sein wie in Deutschland.

41 Prozent der Befragten in Deutschland gaben an, im vergangenen Jahr eine antisemitische Erfahrung gemacht zu haben, 52 Prozent in den vergangenen fünf Jahren. Beide Werte liegen deutlich über dem EU-Schnitt (28 Prozent bzw. 39 Prozent).

Felix Klein, Antisemitismus-Beauftragter der Bundesregierung, sagte der „Bild“: „Vor dem Hintergrund unserer Geschichte sind antisemitische Vorfälle in Deutschland ganz besonders schwerwiegend. Wir müssen alles daran setzen, diese traurige Spitzenreiterposition wieder loszuwerden.“

Weiter verzichten 75 Prozent der befragten Juden in Deutschland – manchmal, häufig oder immer – auf das Tragen jüdischer Symbole in der Öffentlichkeit. 46 Prozent der Juden in Deutschland vermeiden es, gewisse Gegenden in ihrer Umgebung aufzusuchen. „Dass als Juden erkennbare Menschen aus Angst vor Anfeindungen gewisse Gegenden nicht mehr betreten wollen, halte ich für alarmierend“, so Klein.

Die Ergebnisse der Umfrage stehen im Widerspruch zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). 2017 erfasste die PKS 1.504 antisemitische Straftaten und ordnete 94 Prozent dem rechten Spektrum zu. Nur fünf Prozent der Taten sollen einen muslimischen Hintergrund haben.

Der FRA-Umfrage zufolge gaben 41 Prozent der befragten Juden in Deutschland an, dass die Täter einen muslimischen Hintergrund hatten. Andere politische Tätergruppen wurden seltener genannt – Rechte mit 20 Prozent und Linke mit 16 Prozent.

Auch Klein äußert Zweifel an der Zuordnung der Straftaten: „Nach der Polizeilichen Kriminalstatistik werden etwa 5 Prozent der antisemitischen Straftaten von Muslimen begangen. Wir müssen dieser großen Abweichung zu den Angaben von Juden zu antisemitischen Erfahrungen nachgehen.“

FRA-Umfrage ist zweite ihrer Art, die die Erfahrungen von Juden mit Antisemitismus in der EU untersucht. An der Umfrage nahmen 16.395 Personen aus 12 EU-Ländern teil, die insgesamt 96Prozent der jüdischen Bevölkerung in der Europäischen Union abdecken. Der Bericht zur ersten FRA-Studie zu Antisemitismus in Europa wurde 2013 veröffentlicht. (dts Nachrichtenagentur)

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14 Kommentare auf "Umfrage: Deutsche Juden am häufigsten Antisemitismus ausgesetzt"

  1. FrankR sagt:

    Zitat Bericht:
    „Der FRA-Umfrage zufolge gaben 41 Prozent der befragten Juden in Deutschland an, dass die Täter einen muslimischen Hintergrund hatten. Andere politische Tätergruppen wurden seltener genannt – Rechte mit 20 Prozent und Linke mit 16 Prozent.“

    DAS bitte in FETT und ROT hervorheben… und dann erwarte ich auch, dass die Politik DIESES auch zur Kenntnis nimmt.
    Außer von ein paar Spinnern haben Juden von Deutschen nichts zu befürchten, eher von Merkels Gästen, die ja sehr gerne ihre Antipartien in UNSERE Gesellschaft hereintransportieren.
    Und HART dagegen vorgehen, wie das ja immer von den Politikern gefordert wird…

    • eliza doolittle sagt:

      michael wolfssohn, deutsch-jüdischer historiker: junge freiheit, 27.02.2018
      Ein Problem sei auch, daß die Ursache des wachsenden Antisemitismus nicht klar benannt werde. „Wenn ich mich in meinem jüdischen Bekanntenkreis umhöre, dann sagen alle das Gleiche: Gewalt gegen Juden geht ausschließlich von Muslimen aus.“ In den offiziellen Kriminalstatistiken würden antisemitische Straftaten aber vorrangig als politisch motovierte Kriminalität von rechts einsortiert.
      er muss natürlich auch systemkonform gegen die afd wettern, das ist klar.

      Sure 9, Vers 30: Und es sprechen die Juden: “Uzair ist Allahs Sohn.” Und es sprechen die Nazarener: “Der Messias ist Allahs Sohn.” Solches ist das Wort ihres Mundes. Sie führen ähnliche Reden wie die Ungläubigen von zuvor. Allah schlage sie tot. ….

    • eliza doolittle sagt:

      nachtrag

      Sure 8:17 Nicht ihr habt sie getötet, sondern Allah hat sie getötet. Und nicht du hast geworfen, als du geworfen hast, sondern Allah hat geworfen, und damit Er die Gläubigen einer schönen Prüfung von Ihm unterziehe. Gewiß, Allah ist allhörend und allwissend.

      generalabsolution.

  2. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    „Selbst wenn Jahrzehnte dazwischen liegen, kann man nicht Millionen Juden töten und später dann Millionen ihrer schlimmsten Feinde holen.“ – Karl Lagerfeld

    • eliza doolittle sagt:

      hallo GGGGGGKKKKKEEEE,
      danke ihnen sehr, das lagerfeld-zitat ist kurz und knackig: alles drinne.
      da sie an diesem thema interessiert sind, möchte ich sie auf dr. rafael korenzecher (herausgeber der jüdischen rundschau) aufmerksam machen. ein bemerkenswerter mann.

      blog: drkorenz

      er schreibt gelegentlich auch auf anderen konservativen blogs, z.b.:
      vera lengsfeld
      Fundstück: Hexenjagd – 16.09.2018

      shalom !

  3. Helmut Hebeisen sagt:

    Tante Else, ihr kapiert es einfach nicht !
    Gemeinsame Erklärung.
    AfD – keine Alternative für Juden!
    Nein, die AfD ist keine Partei für Juden!
    Nein, die AfD ist keine Partei für Demokraten!
    Nein, die AfD ist eine Gefahr für jüdisches Leben in Deutschland!
    Nein, die AfD ist eine rassistische und antisemitische Partei!

    Die unterzeichnenden jüdischen Organisationen und Verbände rufen alle
    demokratischen Kräfte innerhalb und außerhalb der jüdischen Gemeinschaft auf, sich
    gemeinsam offen und sichtbar gegen jede Form von antidemokratischem,
    antisemitischem, rassistischem und völkischem Gedankengut zu engagieren!

    • eliza doolittle sagt:

      ach, herr hebeisen !

      sie wissen es, denn sie trinken aus dem quell der vorgegebenen wahrheit.
      wie die (nicht-verbands-)juden denken, müssen sie mir nicht erklären.
      aus frankreich wandern juden schon in massen aus und die dortigen rabbis halten mit ihrer meinung nicht hinterm berg. kleine hilfe: nicht wegen marine le pen und ihren MannInnen. die (europäischen) juden haben eine feine witterung: erst sind sie dran, dann der rest …. vor der afd müssen sie sich ganz gewiss nicht fürchten.

      audiatur-online
      Islamischer Antisemitismus in Frankreich Von Redaktion Audiatur – 28. Februar 2018

      über den zentralrat usw. …. nun ja ….
      kurz: frau knobloch z.b. ist eine enge freundin von frau merkel
      ps
      auch ihnen würde ein blick in die jüd. rundschau, herausgeber dr. korenzecher, helfen.

    • eliza doolittle sagt:

      “ Die unterzeichnenden jüdischen Organisationen und Verbände rufen alle demokratischen Kräfte innerhalb und außerhalb der jüdischen Gemeinschaft ….“

      dafür habe ich volles verständnis. die herrschaften fürchten um die deutungshoheit und nicht nur das ….

      man sollte mitgliedern der jüd. glaubensgemeinschaft einfach auch die demokratische freiheit lassen, sich dort zu engagieren wo sie es für richtig halten.
      mögen die jüdischen afd-gegner eine gruppe „juden in der cdu“ (sie hatten es vor, ich weiß nicht, was daraus geworden ist), „juden in der spd“ gründen. die gruppe „muslime in der (christlichen!) cdu“ soll es aber schon länger geben …

      danke für ihren beitrag, den man sachlich kommentieren kann. so kann jeder die meinung des anderen mit seiner abgleichen.

  4. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    Der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolffsohn sieht die #AfD nicht als Gefahr für jüdisches Leben in Deutschland und Europa. Den aufsteigenden muslimischen Antisemitismus jedoch schon. Zunehmend wird das Leben für Juden, die sich in der Öffentlichkeit auch als solche zu erkennen geben, in deutschen Städten unerträglich und sie müssen bestimmte Bezirke meiden. In Berlin sollte man sich als Jude z.B. nicht nach Neukölln begeben.

    Gegen diese Entwicklung müssen wir vorgehen und Menschen, die sich in unsere Gesellschaft nicht integrieren möchten, auch konsequent abschieben! Zur Integration gehört auch die Achtung und Anerkennung jüdischen Lebens in Deutschland.

  5. Tobi sagt:

    Schoa-Überlebende fordern Überwachung der AfD
    »Derzeit versucht die AfD, durch vielerlei Manöver den Eindruck zu suggerieren, sich von rechtsextremen Inhalten und Personen getrennt zu haben. Es ist jedoch nach wie vor glasklar, dass die AfD eine andere Republik, ein anderes Europa will und dass in ihr rechtsextreme Meinungsführer in vielen Debatten aggressiv den Ton angeben.«

    aus der Jüdischen Allgemeinen

    • Fred S. sagt:

      VS Nordhausen „Tobi“ will wieder das letzte Wort haben, wieviele sind das denn noch nach 100 Jahren, über Tote nichts Schlechtes…PS. jährlich flüchten hierher mehr als nach Erez Israel

      • Tobi sagt:

        „Zentralrat der Juden: „Schluss mit der Unschuldsnummer“
        Der Chef des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster, sagte: „Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ Jetzt sei Schluss mit der Unschuldsnummer der AfD.

        Das Internationale Auschwitz Komitee äußerte sich erleichtert. Überlebende des Holocaust begrüßten mit Erleichterung diese Entscheidung des deutschen Verfassungsschutzes, der AfD die gelbe Karte zu zeigen, sagte Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner. Der Partei müsse von jedem Bürger in Deutschland nun die „rote Karte“ bei Wahlen gezeigt werden.“

        Aus dem DLF

  6. Tobi sagt:

    Manuel Ochsenreiter ist Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier. Aktuell wird Ochsenreiter beschuldigt, einen Brandanschlag in der Ukraine in Auftrag gegeben zu haben. Wie das ARD-Magazin Kontraste und t-online.de berichten, stehen in Polen drei Männer vor Gericht, die im Februar des letzten Jahres einen Brandanschlag auf eine ungarische Einrichtung in der ukrainischen Stadt Uschhorod verübt haben sollen.

  7. Tobi sagt:

    Ochsenreiter ist ein glühender Antisemit. 2014 nahm er an der Holocaustleugner-Konferenz „2nd New Horizon Conference“ in der iranischen Hauptstadt Teheran teil. Für das Who-is-who der internationalen Verschwörungstheoretiker und Antisemiten referierte er dort über die angebliche „zionistische Knechtung Deutschlands“ und klärte über die „Israelische Lobby in Deutschland“ auf. Hierbei sollte angemerkt werden, dass Ochsenreiter seit Jahren als Verbindungsmann der rechtsextremen Szene zum iranischen Regime und insbesondere zur libanesischen Hizbollah gilt.