Freitag, 26. April 2024

Trump droht mit Truppenabzug aus Deutschland: Forderung spaltet Große Koalition

9. August 2019 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – In der SPD reagiert man mit Unverständnis auf die Drohungen der US-Regierung, Truppen aus Deutschland abzuziehen.

„Diese Drohkulisse des US-Präsidenten ist hochproblematisch“, sagte der stellvertretende verteidigungspolitische Sprecher Thomas Hitschler der „Welt“. Sie passe jedoch in das bisherige Muster Donald Trumps.

Der Realität entsprächen die Vorwürfe aber nicht. „Ich war vor wenigen Wochen auf einer Tour durch die USA. Sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus und im Pentagon haben sämtliche Gesprächspartner das verteidigungspolitische Engagement Deutschlands gelobt“, sagte Hitschler.

Keiner der Gesprächspartner habe bestätigt, Truppen aus Deutschland abziehen zu wollen. Im Gegenteil: Deutschland sei gelobt worden, besonders deutlich von Republikanern. „Trump wird Deutschland weiter hinstellen, als würden wir nicht genug tun. Das ist unanständig.“

In der Union hingegen äußert man durchaus Verständnis für die Forderungen des NATO-Partners. Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), sagte, die US-Amerikaner seien „erheblich irritiert“ über mittelfristig nicht steigende Verteidigungsausgaben in Deutschland. Die für die Jahre 2021 bis 2023 veranschlagten Etats seien zu niedrig. Das Ziel, dass Deutschland zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in den Verteidigungshaushalt der NATO investiere, werde deutlich verfehlt.

„Das hat enorme Irritationen ausgelöst“, sagte Hardt. Die USA hätten in ihre eigene militärische Infrastruktur in Deutschland erheblich und langfristig investiert. Diese Investitionen wären im Falle einer Verlagerung obsolet.

Zudem seien die Amerikaner verärgert über die zurückhaltende deutsche Haltung bei der Mission am Persischen Golf. „Deutschland muss dort ein sichtbares Zeichen der Solidarität senden. Momentan hat man den Eindruck, dass Deutschland sich heraushält und den Einsatz der US-Amerikaner sogar kritisch sieht“, sagte Hardt.

Wenn sich Deutschland dort nicht beteiligen wolle, könne man zumindest ein Zeichen des guten Willens senden und den Bündnispartner an anderer Stelle entlasten. „Die Skepsis gegenüber Deutschland wächst“, sagte Hardt. (dts Nachrichtenagentur)

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3 Kommentare auf "Trump droht mit Truppenabzug aus Deutschland: Forderung spaltet Große Koalition"

  1. qanon sagt:

    Die Brand. und Phosphorbombenwerfer auf die Deutsche Zivilbevölkerung
    Die Atombombenwerfer von Hiroshima und Nagasaki auf die japanische Zivilbevölkerung
    Die Napalmbombenwerfer auf die Koreaniische und Vietnamesische Zivllbevölkerung
    Die Uranmunitionbombenwerfer auf die Serbische, Irakische, Afghanische Zivilbevölkerung
    (Liste nicht vollständig…)drohen mit Abzug???
    Haut ab!
    Kriegstrieber raus aus Deutschland und Europa!

    Wenn die Einheitsbreiparteiienregierung und Parlament aus CDUCSULINKSGRÜNENUNDGRÜNNINENFDPUNDAFD dieses Angebot nicht annimmt, dann Gute Nacht Deutscheland.

  2. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Wäre die Bundeswehr nicht so weit kaputt gespart, dass eine Landesverteidigung unmöglich ist, könnte man sich direkt freuen, dass wir 25 Jahre nach den Russen auch die Amerikaner loswerden …

    Darüber sollte Herr Hitschler mal nachdenken, aber was will man von einem ungedienten „verteidigungspolitische Sprecher“ schon erwarten.

  3. Carlos sagt:

    Wieso sollte es nur einen Teilabzug aus Deutschland geben?
    Deutschland ohne US-Truppen, eine echte Bereicherung. Keine tödlichen Drohnen aus Ramstein, keine brisanten Lager in Lingenfeld etc. Sehr gut so!
    Also, lasst den Worten nun endlich auch Taten folgen.
    Es ist erfreulich, dass sich Deutschland geweigert hat, sich an den Kriegsspielen der USA im Nahen Osten zu beteiligen.