Sonntag, 28. April 2024

Steinbrück, Kraft und GGG-Schüler: Ein Tag für Friedrich Ebert

4. März 2024 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Foto über GGG

„Ich freue mich sehr, dass heute mit dem Leistungskurs Geschichte aus Germersheim auch die junge Generation hier erschienen ist.“ Das sagte Peer Steinbrück, der ehemalige Bundesfinanzminister, am Grab des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert auf dem Heidelberger Bergfriedhof.

Etwa 60 Leute lauschen dem Ex-Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, darunter acht Schüler aus dem Leistungskurs Geschichte (MSS 12) sowie zwei Schülerinnen der Klasse 10y des Johann-Wolfgang-Goethe-Gymnasiums Germersheim.
 
Steinbrück erinnerte daran, wie der damalige Reichspräsident von Rechtsextremen verfolgt wurde, was letztlich zu einer verzögerten medizinischen Behandlung seiner Blinddarmentzündung führte und zu seinem Tod mit 54 Jahren im Jahr 1925 führte. 

Für die heutige Zeit und zukünftig sei es wichtig, dass Kritik an der Regierung oder am politischen Gegner angebracht werden dürfe. Aber: „Eine Verächtlichmachung hingegen darf es nicht geben“, mahnte der SPD-Kanzlerkandidat aus dem Jahr 2013.

Hannelore Kraft unterstrich in ihrer Ansprache die Notwendigkeit, dass die junge Generation in einer offenen Gesellschaft aufwachsen könne. Sie betonte die Bedeutung der Erinnerung an Persönlichkeiten wie Friedrich Ebert für die Bewahrung demokratischer Werte. Die aktuelle Politik müsse besonders dafür kämpfen, „dass die anwesenden Schülerinnen und Schüler aus Germersheim noch in Offenheit leben können“, betonte sie.

Der Höhepunkt des Tages war der Festvortrag von Peer Steinbrück in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, in dem er kritisch die aktuelle politische Führung bewertete. „Kritik statt Verächtlichmachung“, warnte Steinbrück, angelehnt an das sozialdemokratische Urgestein Ferdinand Lassalle, vor einer Beschreibungsangst der Politik. „Die aktuelle Regierungspolitik sei gut gemeint, aber schlecht gemacht“, bemängelte er einige politische Entscheidungen.

Die Schüler zeigten sich beeindruckt von den Reden der Politiker und wurden auch von der anschließenden Führung durch die Sonderausstellung „Frau Reichspräsident – Louise Ebert 1873-1955“ in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Heidelberg fasziniert. Im Wohnhaus der Familie Ebert staunten die Jugendlichen über die beengten Räumlichkeiten und Möglichkeiten.

Das Goethe-Gymnasium Germersheim bedankte sich bei der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte für die Möglichkeit, an dieser Veranstaltung teilnehmen zu dürfen, und für die Gastfreundschaft beim anschließenden Umtrunk, bei dem die Schüler die Gelegenheit hatten, Politikern in entspannter Atmosphäre zu begegnen.

GGG-Schüler in der Wohnung von Friedrich Ebert.
Foto über GGG

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