Stadt Wörth: „Keine unbeherrschbaren Zukunftsaufgaben“

11. Januar 2013 | Kategorie: Kreis Germersheim

Die Goldsportler (v. l. n. r.): Helen Decker, Gabriele Wieland, Albrecht Wieland, Felix Werling, Petrissa Solja, Bürgermeister Harald Seiter, Beigeordnete Ursula Radwan ( Nicht dabei: Amelie Solja ). Foto: SV Wörth

 

Wörth – Den Yorkschen Marsch von Ludwig van Beethoven blasend und trommelnd marschierte der Fanfaren- und Spielmannszug Schaidt in den großen Saal der Festhalle ein und sorgte so in farbenprächtigen Gewändern und mit Fahnen und Standarte für einen deutlichen Akzent zum Auftakt des 15. Neujahrsempfangs der Stadt Wörth.

Die Akzente in Bürgermeister Harald Seiters Neujahrsansprache bestanden aus schlaglichtartig beleuchteten Themen, die Wörth im Jahr 2013 und darüber hinaus beschäftigen werden – zuvorderst die Finanzlage der öffentlichen Hand. Dabei stimmte Seiter nicht in die allgemeinen Klagelieder ein, sondern stellte zuversichtlich fest: „Unsere kleine Stadt steht gut und gefestigt da, allen Unkenrufen zum Trotz. Wir haben mehr Steuern eingenommen, als wir erwarten konnten, wir konnten vorübergehend entstandene Schulden abtragen, und wir stehen nicht vor unbeherrschbaren Aufgaben. Das ist in heutigen Zeiten eine gute Botschaft, die ich Ihnen überbringen darf.“

Kinderwunsch durch ausreichende Betreuung ermöglichen

Auch auf die Herausforderungen des demographischen Wandles ging Seiter ein und machte dies bildhaft deutlich, indem er darauf verwies, dass die sogenannte Alterspyramide in ihrer idealtypischen Form schon seit Jahrzehnten nicht mehr existiere, statt dessen an einen zerzausten Tannenbaum erinnere, „dessen unteren Äste weggebrochen sind und der sehr kopflastig geworden ist.“ Um dem steigenden Durchschnittsalter der Bevölkerung entgegen zu wirken, müsse man Bedingungen schaffen, „die es jungen Menschen ermöglichen, nicht nur Kinderwünsche zu haben, sondern sich diese auch zu erfüllen. Dazu gehören ausreichende Möglichkeiten der Kindertagesbetreuung. Die Stadt hat das ihre dazu getan. In den letzten Jahren haben wir insgesamt zehn Millionen Euro darauf verwandt, unsere Kindertagesstätten fit zu machen für die Betreuung von Kindern ab Vollendung des zweiten Lebensjahres und auch der Einrichtung von Betreuungsplätzen für Kinder ab dem ersten Lebensjahr.“

Baubestand sanieren

Gleichzeitig gehe es darum, im Wohnungsbau auf die neuen Anforderungen einzugehen. Dies geschehe sowohl mit der Ausweisung neuer Baugebiete, wie gerade im Abtswald der Fall, aber auch mit der Anpassung der Wohnverhältnisse an die Bedürfnisse des älteren Bevölkerungsanteils: „Die Wohnbau Wörth, an der die Stadt zu nahezu 50 Prozent beteiligt ist, steigt mit einem 30 Millionen Euro-Programm in die Keltenstraße ein, um dort den vorhandenen Mietwohnungsbestand zu modernisieren und gleichzeitig Eigentumswohnungen zu errichten.“

Die hervorragende Infrastruktur der Stadt bringe natürlich auch einen großen Aufwand für Sanierung und Modernisierung mit sich, sobald die Einrichtungen ein gewisses Alter erreicht hätten. „Unter dem Strich stehen rund 40 Millionen Euro, die in den nächsten acht bis zehn Jahren aufzubringen sind, um diesen Bestand auf Dauer zu erhalten.“ Beispielhaft nannte Seiter die Bienwaldhalle im Ortsbezirk Wörth und die Kulturhalle in Schaidt.

Angesichts dieser Aufgaben müsse weiterhin das Wünschenswerte hinter dem Erhalt der Substanz zurückstehen. An dieser Stelle dankte Seiter den Gremien der Stadt, insbesondere dem Stadtrat, „dass diese Grundauffassung dort unabhängig von politischer Couleur geteilt wird.“

Auszeichnung für Ehrenamtliche

Abschließend schlug Bürgermeister Seiter eine Brücke zu Auszeichnungen, die an diesem Abend vergeben wurden und betonte im Hinblick auf die verdienten Ehrenamtlichen: „Diese Menschen setzen einen Kontrapunkt zu dem Bild einer angeblich egoistischen und nur auf den eigenen Vorteil bedachten Gesellschaft, die sich entwickelt hat. Hilfsbereitschaft und Sinn für die Gemeinschaft sind unerlässlich für den Zusammenhalt der Menschen.“

Sportler-Auszeichnungen

Für die Auszeichnung der in olympischen und paralympischen Disziplinen erfolgreichen Sportler übernahm die zuständige Beigeordnete Ursula Radwan das Mikrophon und verlieh zusammen mit Bürgermeister Seiter Urkunden und Münzen in den drei Kategorien Bronze (Pfalzmeister), Silber (1.-3. auf Landesebene) und Gold (1.-5. auf Bundesebene oder darüber).

Vor der Verleihung der höchsten Auszeichnung, die die Stadt zu vergeben hat, der Silbernen Ehrenmünze, sorgte der GV Liederkranz Schaidt für ein sängerisches Highlight unter Dirigent Xaver Reichling.

Auch der Sport war im Rahmenprogramm vertreten: Eine große Gruppe junger Turnerinnen vom TV 03 Wörth boten an Boden und Kasten eine kurzweilige Show.

Die Auszeichnungen im Einzelnen:

Silberne Ehrenmünze

Heinz Glaser (GV Liederkranz Schaidt), Harry Fischer (Feuerwehr Maximiliansau), Reimund Sent und Werner Herlein (beide Feuerwehr Wörth), Walter Nicola (DRK Schaidt)

Medaillen für sportliche Erfolge

Gold: Helen Decker (Turnen), Gabriele und Albrecht Wieland (Triathlon), Felix Werling (Handball), Amelie und Petrissa Solja (Tischtennis)

Silber: Lena Boos, Anna Geiger, Christine Kappes, Susanne Kappes, Julia Knoblauch, Laura Offermann, Lara Pfirrmann, Maren Pfirrmann, Carla Schmitt, Julia Sitter (Handball), Ann-Sophie Obermayer, Stefanie Ulrich, Katharina Wirth, Valentin Schall (Turnen), Hanna Päsler (Radfahren)

Bronze: Lea Kober, Matthea Obermayer, Vera Pfeiffer, Michelle Pfirrmann (Turnen), Ramona Brossart, Helmut Hoffmann (Tischtennis), Lea-Mae Bleh, Lynn-Marie Bleh, Alena Geißer, Leonie Homberg, Sara Nickl, Kathrin Pfirrmann, Annika Roy, Nadine Stüber, Audrey Wenzel, Olivia Wenzel (Handball), Christian Bischler, Tomas Hajek, Alexander Leuthner, Jonas Mygiakis, Sebastian Pelgen, Tomas Urban, Kevin Ziehl (Tennis), Nadine Schlegel (Leichtathletik). (SVWörth)

 

 

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